Eine Nekrose im Knie ist durch das örtlich begrenzte Absterben von unterhalb des Gelenkknorpels befindlichem Knochengewebe gekennzeichnet. Bei Erwachsenen kann eine segmentale Nekrose des distalen Femurs (kniegelenksnaher Oberschenkelknochen) auftreten. Dies wird auch als Morbus Ahlbäck bezeichnet. Beim Morbus Osgood-Schlatter handelt es sich um eine umschriebene Nekrose am kniegelenksnahen Schienbein (Tibia), welche vor allem Jugendliche betrifft.
Ursache
Man unterscheidet zwischen 3 Formen von Nekrosen, welche unterschiedliche Ursachen haben. Ist die Nekrose durch eine Infektion bedingt, spricht man von einer septischen Nekrose. Nicht infektionsbedingte Nekrosen zählen zu den aseptischen Knochennekrosen. Die posttraumatische Knochennekrose ist eine Sonderform der aseptischen Nekrosen. Sie ist Folge eines Traumas (Verletzung). Nach dem derzeitigen Wissensstand kann eine aseptische Osteochondronekrose im Jugendalter durch lokale Zirkulationsstörungen in Apophysen (Knochenfortsatz, an dem Bänder, Sehnen und Muskeln ansetzen), Epiphysen (Endstücke langer Röhrenknochen) und kurzen Knochen ausgelöst werden. Diese Störungen, deren genaue Herkunft bisher unbekannt ist, heilen durch Reparation spontan aus, können jedoch zu bleibenden Funktions- und Formstörungen führen. Bei Patienten, die jünger als 12 Jahre sind, kommt es in 50 % der Fälle zur Spontanheilung.
Zu den Risikofaktoren gehören zudem Störungen der Blutgerinnung, Unfälle, Schwangerschaft, Übergewicht, neurologische Erkrankungen, Zuckerkrankheit, bei Überdruckarbeitern oder Tauchern auftretende Langzeitschäden oder eine Alkoholkrankheit.
Therapie
Beim Morbus Ahlbäck kommt eine konservative Behandlung mit Schmerz- und Entzündungshemmern in Frage. Da es zu einer Nekrose vor allem an der Knieinnenseite kommt, kann versucht werden den inneren Gelenkspalt operativ zu entlasten.
Mehr zur Therapie beim Morbus Osgood-Schlatter finden Sie hier.
Folgen
Wird der Nekroseherd in das Gelenk abgestoßen, liegen die Gelenkkörper frei und es kann zu schmerzhaften Einklemmungserscheinungen kommen, wenn das Kniegelenk bewegt wird. Durch Defekte an den Gelenkflächen treten Schmerzen und Schwellungen auf. Wird die Nekrose nicht behandelt, kommt es im Erwachsenenalter zum Entstehen einer Gonarthrose, die in einigen Fällen den Einsatz eines künstlichen Kniegelenks zur Folge haben kann.