Bei Morbus-Osgood-Schlatter handelt es sich um eine Erkrankung bei Jugendlichen zwischen 14 und 16 Jahren. Dabei kommt es zu einer Verzögerung der Verknöcherung im Ansatzbereich der Kniescheibe (Patella) am Schienbeinkopf. Die Verschmelzung mit dem, den knorpeligen Wachstumskern umliegenden Schienbeinknochen, unterbleibt. Teile der Schienbeinrauhigkeit treten deutlich hervor und können sich gegebenenfalls sogar frei bewegen.
Ursache
Ursächlich für das Morbus Schlatter Knie ist eine verstärkte ziehende Belastung des Kniescheibenbandes. Dies kommt beispielsweise häufig bei sportlicher Betätigung vor. Es liegt in diesem Fall ein Ungleichgewicht zwischen Belastbarkeit des Wachstumskerns und der Belastung vor. Daher erklärt es sich fast von selbst, dass die Probleme gerade bei leistungsmäßiger Überbeanspruchung der Knie, wie auch beim präpubertären Wachstumsschub vorkommen. Wichtiger Fakt der Schlatter Erkrankung ist das Zusammentreffen von verstärkter Zugbelastung des Kniescheibenbandes und des gering belastbaren Knorpelgewebes im Bereich des Schiebeinkopfs. Dadurch wird die Verschmelzung mit dem Schienbeinknochen und die Verknöcherung des Knorpelkerns gestört und dadurch die Struktur geschwächt. Dies führt dann dazu, dass die Stellen verstärkt belastet werden, wo die einstrahlenden Fasern des Kniescheibenbandes in das noch nicht fest knöchern organisierte Knorpelgewebe der Schienbeinrauhigkeit übergehen.
Am meisten sind sportlich besonders aktive Jungen betroffen. Die Erkrankung fällt vor allem durch belastungsbedingte Schmerzen auf. Vor allem der lokale Druckschmerz ist besonders stark ausgeprägt. Es kann auch zu stark schmerzhaften Schwellungen mit Verstärkung des Schmerzes beim gestreckten Kniegelenk kommen und zwar Streckung gegen Widerstand, also bei Zugbelastung über das Kniescheibenband. Schreiten die Veränderungen fort, fallen immer mehr Vorwölbungen im Schienbeinrauhigkeitsbereich auf, die teilweise auch frei verschiebbar sein können. Häufig treten ein diskreter Ruheschmerz und ein verstärkter Belastungsschmerz auf. Auftreten kann der Morbus Osgood Schlatter auch beidseitig. Die Erkrankung ist nicht infektiös bedingt. Bei der Entstehung der Erkrankung sind neben der Überbelastung auch lokale Durchblutungsstörungen und Übergewicht bekannt. Doch fast immer bleibt die tatsächliche Ursache der Erkrankung unbekannt.
Therapie
Der Morbus Osgood-Schlatter wird in der Regel konservativ therapiert und heilt im weiteren Verlauf folgenlos ab. Im Vordergrund der Behandlung steht eine Reduzierung der auslösenden Belastung. Jedoch sollte die sportliche Aktivität nicht vollständig eingestellt werden. Zudem helfen lokale Kühlung, Massagen sowie eventuell schmerz-/entzündungshemmende Mittel.
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Folgen
Erste Hinweise auf die Erkrankung sind die charakteristischen Symptome wie die ausgeprägte Druckempfindlichkeit innerhalb der typischen Knieareale und belastungsabhängige Schmerzen. Anhand röntgenologischer und sonographischer Untersuchungen können durch die Auflockerung der knöchernen Strukturen und der abgelösten Knochenstückchen die typischen Verschmelzungsstörungen des Kernes mit den angrenzenden Knochenstrukturen nachgewiesen werden. In nicht eindeutigen Fällen wird die Diagnose gegebenenfalls durch eine Szintigraphie oder/und einer Kernspintomografie gestellt.
Gleichzeitig sind darüber auch mögliche Stoffwechselstörungen erkennbar. Wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und konsequent therapiert wird, sind die Chancen auf eine vollständige Heilung relativ hoch. Denn in der Regel hat eine frühzeitige Therapie eine gute Prognose. So heilt die Erkrankung spätestens nach dem Ende der Wachstumsphase vollständig und folgenlos aus. Nur in besonders schweren Fällen oder wenn die Therapie nicht konsequent vollzogen wird, können Folgeschäden bleiben oder eine Operation wird erforderlich.