Zysten sind Ausprägungen, welche nicht der gesunden Norm entsprechen und sich sowohl in Weichteilen als auch in Knochen manifestieren können. Bestimmte Knochen besitzen die optimalen anatomischen Gegebenheiten, damit sich Zysten dort besonders gut entwickeln können. Im Gegensatz zu einem Krebsgeschwür oder einem Tumor ist eine Zyste jedoch gutartig. Das bedeutet, dass von einer Zyste im Oberschenkelknochen nur eine eingeschränkte Gefährdung einer Metastasenbildung ausgeht.
Diagnostik bei einer Oberschenkelzyste
Bei der Erkennung einer Zyste im Oberschenkelknochen kommt es darauf an, möglichst frühzeitig erfolgreich zu sein, um die Behandlungs- und Heilungschancen zu maximieren. Entsteht eine Zyste im Knochen des Oberschenkels, ist diese dort positioniert, wo es in der bälkchenartigen Knochenstruktur immer wieder hohle Bereiche gibt. Diese Areale können entweder Zellen enthalten oder mit einer Körperflüssigkeit angefüllt sein. Bei der Erkennung der Oberschenkelzyste spielen variierende Arten von Zysten eine zentrale Rolle. Diese werden als einfache oder aneurysmatische Gebilde bezeichnet. Jede dieser Ausprägungen zeigt spezielle Merkmale, welche für deren Diagnostik bedeutsam sind. Treten im Femurknochen jugendliche oder einfache Zysten auf, zeigen die Betroffenen keine schmerzhaften Symptome.
In der Regel werden diese Zysten erst dann erkannt, wenn eine Fraktur des Knochens entsteht und diese in einem röntgendiagnostischen Verfahren untersucht wird. In diesem Zusammenhang sind juvenile Zysten im Oberschenkelknochen bekannt dafür, dass diese die Bruchanfälligkeit des Knochengewebes erhöhen. Bei der Erkennung der Zysten im Femur führen die behandelnden Fachärzte meist weitere medizinisch-technische Verfahren durch, um eine Abgrenzung gegenüber der aneurysmatischen Zyste zu gewährleisten. Im Gegensatz zu einer juvenilen Knochenzyste im Femur verursacht die aneurysmatische Knochenzyste aufgrund ihres teilweise aggressiven Volumenanspruchs lokal auftretende Schmerzen. Diese beziehen sich im klinischen Erscheinungsbild hauptsächlich auf bestimmte Abschnitte des Oberschenkelknochens. Betroffen sind in diesem Fall der Tibia und der Femur. Zum Teil strahlen die Schmerzen auch in die im Rücken gelegene Wirbelsäule aus. Nicht immer sind Schwellungen am Oberschenkel äußerlich sichtbar.
Klassische Symptome treten bei einer Knochenzyste im Femur häufig ebenfalls in den Kniegelenken auf und verursachen starke Einschränkungen beim Stehen und Gehen. Dies hat auch damit zu tun, dass Muskelschmerzen als Begleitsymptome üblich sind. Manche Patienten haben zudem ein mehr oder weniger intensives Taubheitsgefühl im Bereich der Oberschenkel. Die Schmerzen und die Missempfindungen nehmen zu, wenn es zu einer Belastung des involvierten Oberschenkels kommt. Aneurysmatische Zysten des Femurs lösen überwiegend schwere Verlaufsbeschwerden aus und können sowohl durch ein stagnierendes als auch schnell fortschreitendes Wachstum gekennzeichnet sein. Die Knochen verformen sich durch die Zysten und wirken aufgebläht. Außerdem kann es zu einer Entartung des gesunden Knochengewebes kommen.
Therapie
Knochenzysten werden in der Regel kürettiert, d.h. aus dem Knochen ausgeschabt. Der entstehende Knochendefekt wird mit Knochenzement gefüllt, große Defekte werden zudem mit einem Nagel direkt im Knochenmark verriegelt.
Folgen einer Zyste des Femurs
Zu den Folgen einer Knochenzyste im Oberschenkel gehören vermehrt Knochenbrüche. Diese treten insbesondere bei Kindern und älteren Menschen in erhöhter Zahl auf. Ältere Personen erleiden in diesem Bezug meist einen Oberschenkelhalsbruch. Die Zysten tragen dazu bei, dass sich aufgrund ihrer invasiven Wachstumseigenschaften die stützenden und stabilisierenden Knochenstrukturen verdünnen und dadurch wesentlich bruchgefährdeter sind. Bei jungen Menschen und Kindern, bei denen eine Femurknochenzyste operativ entfernt wurde, heilen diese Abnormitäten ohne Folgeerkrankungen aus. Bei Personen im Greisenalter ergeben sich nach einem chirurgischen Eingriff dieser Art häufig Störungen der Wundheilung, sodass die volle Funktionstüchtigkeit und Belastung des Oberschenkels in einem gewissen Grad eingeschränkt bleibt oder verloren geht.
Die Knochensubstanz unterliegt im fortgeschrittenen Alter nicht mehr den optimalen Regenerationsvorgängen. Diese Tatsache bringt eine reduzierte Widerstandsfähigkeit des Knochens mit sich. Grundsätzlich können auch gutartige Knochentumoren wie die Femurzyste durch die Läsionen am Knochen zu Metastasen führen. Darüber hinaus müssen die Betroffenen oftmals aufwendige und körperlich sowie psychisch belastende Eingriffe überstehen, innerhalb derer die Zyste des Femurs entfernt werden kann. Unter Umständen können sich bei einer nicht behandelten Zyste des Femurknochens sogenannte Pseudosepten bilden. Zu der vielfach beobachteten Folge einer aneurysmatischen Knochenzyste, einer recht schweren Beeinträchtigung, gehört deren wiederkehrendes Erscheinen.