Durch seine Bestandteile wirkt ein Zinkleimverband am Knie gleichzeitig kühlend und kompressiv. Er besteht aus Zinkoxid, Wasser und einem Bindemittel sowie einem elastischen Verbandsmaterial. Der Zinkleim wirkt kühlend auf die verletzte Körperstelle, das elastische Verbandsmaterial hemmt die Bildung von Schwellungen. Bei Verletzungen, die im Wesentlichen zu Schwellungen führen und keine weiteren Folgen wie Ruptur oder Fraktur haben, kann der Zinkleimverband als alleinige Therapie eingesetzt werden.
Bei schweren Verletzungen wird die kühlende und abschwellende Wirkung in Kombination mit anderen Therapiemethoden eingesetzt. Bei der Erstversorgung einer Knieverletzung kann die Wirkungsweise des Zinkleimverbandes Folgeschäden verhindern, da Verletzungsödeme häufig weitere Gewebe- und Organschäden am Knie verursachen.
Auch bei entzündlichen Erkrankungen, wie zum Beispiel einer Sehnenscheidenentzündung oder einer Schleimbeutelentzündung im Knie werden Zinkleimverbände oft eingesetzt. Am Knie kann ein Zinkleimverband bei unterschiedlicher Indikation für die Therapie verwendet werden.
Neben der abschwellenden und stabilisierenden Wirkung bei einem Trauma der Bänder, Sehnen und des Gewebes kann auch die Einbeziehung eines Zinkleimverbandes bei der postoperativen Therapie angezeigt sein.
Anleitung und Tipps
Zinkleimverbände gibt es fertig vorbereitet in der Apotheke zu kaufen. Eine mit Gelatine getränkte Binde wird vor der Behandlung kurz erwärmt und im erwärmten Zustand fest aber nicht abschnürend um das Knie gewickelt. Bei einer postoperativen Behandlung oder bei mittleren bis schweren Knieverletzungen wird der behandelnde Arzt den Zinkleimverband anlegen. Bei leichten Verletzungen oder Prellungen können Patienten das selbst tun.
Um allergische Hautreaktionen zu vermeiden, wird vor dem Anlegen des Zinkleimverbandes eine Schlauchbinde über das Knie gezogen. Danach wird der erwärmte und gegebenenfalls angefeuchtete Zinkleimverband straff über das Knie modelliert. Etwa fünf Zentimeter oberhalb und fünf Zentimeter unterhalb des Knies werden in den Verband einbezogen. Wenn der Zinkleimverband angelegt ist, dann wird zusätzlich eine trockene Mullbinde angewickelt.
In den folgenden Tagen nach dem Anlegen des Zinkleimverbandes ist vom Patienten darauf zu achten, ob in der Nähe des Verbandes ein Blutstau entsteht und sich eventuell ein Taubheitsgefühl, Kribbeln oder andere Anzeichen für Mangeldurchblutung bemerkbar machen. In diesem Fall ist sofort der Arzt aufzusuchen.
Nach etwa fünf Tagen wird die Schwellung abgeklungen sein. Der Verband wird locker und muss gewechselt werden. Wenn keine Schwellung mehr vorliegt, dann ist der Zinkleimverband am Knie nicht mehr nötig. Der Arzt entscheidet anhand der Diagnose über die weiteren Therapiemaßnahmen.
Tipp zur Sauberkeit: Zinkleimverbände können nicht nur allergische Reaktionen auf der Haut hervorrufen, sondern auch hässliche weiße Flecken auf Fußböden, Kleidungsstücken und Möbeln hinterlassen. Deshalb sollte bei der Verwendung von Zinkleimverbänden immer vorsichtig und umsichtig gearbeitet werden. Eine Schüssel mit ausreichend Wasser sollte am Behandlungsplatz vorhanden sein.
Behandlung von Gelenk-, Muskel- und Sehnenschmerzen
Bei Gelenk-, Muskel- und Sehnenschmerzen, die mit einer akuten oder lang andauernden Entzündung einhergehen, wird häufig eine Behandlung mit Diclofenac empfohlen [1]. Eine Entzündung erkennt man an einer Überwärmung und Rötung des betroffenen Körperteils, einer Schwellung und an der schmerzhaft eingeschränkten Funktion. Diese Entzündung ist häufig Folge einer lang andauernden Fehl- oder Überbelastung des Körperteils.
Der Wirkstoff Diclofenac wirkt stark entzündungshemmend und etwas schwächer schmerzlindernd [1]. Besonders Gele, Salben und Sprays sind eine beliebte Anwendungsform in der Selbsttherapie. Diese sogenannten topischen Darreichungsformen haben den großen Vorteil, dass sie direkt auf die schmerzhaft entzündete Stelle aufgetragen werden können und dort ihre hohe Wirkstoffkonzentration entfalten können. Diclofenac findet sich zum Beispiel in „Voltaren Schmerzgel forte“ oder in „Diclofenac Heuman Gel“ oder in „Diclofenac ratiopharm Gel“. Diese Gele oder Cremes können mehrmals täglich dünn auf das betroffenen Körperteil aufgetragen werden. Die Gefahr eine Überdosierung besteht praktisch nicht.
Quellen:
Predel HG., et al.: Efficacy of a comfrey root extract ointment in comparison to a diclofenac gel in the treatment of ankle distortions: Results of an observer-blind, randomized, multicenter study. Phytomedicine. 2005; 12:707-714