Das äußerst komplexe Kniegelenk unterliegt nicht nur den verschiedensten Erkrankungen, welche sich im Laufe des Lebens einstellen können. Das Kniegelenk hat wie alle Organe des menschlichen Körpers ebenfalls eine begrenzte Stabilität und kann deutliche Verschleiß- und Abnutzungserscheinungen aufweisen. Diese werden durch eine Vielzahl von Auslösern bedingt, auf die nicht immer unmittelbar Einfluss genommen werden kann.
Symptome
In der medizinischen Fachsprache wird das abgenutzte Knie als Kniegelenks- oder Gonarthrose bezeichnet und kann eine völlig natürliche Erscheinung sein. Das bedeutet, dass eine Gonarthrose im Laufe des Alterns und durch die lebenslange Belastung der Kniegelenke hervorgerufen werden kann. Darüber hinaus haben die Knie nicht nur die Funktion der Mobilität, sondern auch der Statik. Sie unterstützen zudem das Gleichgewicht, koordinieren die Bewegungsabläufe und tragen das gesamte Körpergewicht zusammen mit den Füßen. Bei der Kniearthrose handelt es sich um irreversible Abnutzungen, die nicht wieder rückgängig gemacht werden können. Sie nehmen im Laufe der Zeit eher zu. Aus diesen Kriterien heraus ergeben sich die Symptome, mit denen die von einem abgenutzten Kniegelenk leidenden Patientinnen und Patienten leben müssen, wenn keine adäquate Behandlung erfolgt. Ein Verschleiß im Knie löst zum Teil extrem intensive Beschwerden aus.
Im Gegensatz dazu können sich die Verschleiß- und Abbauvorgänge im Knie auch eher schleichend und unbemerkt vollziehen, bis diese ein bestimmtes Stadium erreicht haben. Erfahrungen der medizinischen Forschung haben gezeigt, dass die Beschwerden bei einem abgenutzten Kniegelenk sehr vielgestaltig und nicht immer eindeutig sind. Die ersten Schwierigkeiten, welche bei einer Kniegelenksarthrose auftreten sind die nach dem Nachtschlaf typischen Schmerzen und eine gewisse Steifigkeit am Morgen. Im Laufe des Tages kommt das betroffene Knie meist wieder “in Gang”. Beim Aufnehmen von Lasten, beim Beugen oder Durchstrecken des Knies werden die Schmerzen stärker und lassen somit eine Schonhaltung entstehen. Die Betroffenen vermeiden spezielle Bewegungsabläufe. Dennoch treten die Schmerzen im weiteren Verlauf auch nachts und in allen Ruhephasen auf. Das Knie schwillt an, fühlt sich überwärmt an und die Haut ist gerötet. Auch knackende Geräusche bei passiven Bewegungen treten recht häufig auf und sind gerade bei der klinischen Diagnostik wichtige Hinweise.
Therapie
Mehr zur Therapie bei Gonarthrose (Kniearthrose) lesen Sie hier.
Folgen
Menschen, die mit einem verschlissenen Kniegelenk leben, müssen sich im Alltag in vielen Bereichen einschränken und verlieren einen großen Teil ihrer vorherigen Lebensqualität. Das bedeutet, dass sowohl sportliche Aktivitäten als auch eine dauernde Bewegung der Knie unterlassen werden müssen. Im Alltag nehmen die Patientinnen und Patienten oftmals die Hilfe der Angehörigen in Anspruch, um eine Haushaltsführung zu ermöglichen und tägliche Besorgungen erledigen zu können. Von gesundheitlicher Seite her betrachtet, sind die lang anhaltenden schmerzhaften Auffälligkeiten extrem belastend. Kann eine medizinische Behandlung nicht mehr helfen, weil der Gelenkverschleiß schon zu weit fortgeschritten ist, kann eine Fortbewegung durch Gehhilfen oder durch einen Rollstuhl unterstützt werden. Darunter leidet wiederum ein großer Teil der Selbstständigkeit.
Durch die reduzierte Beweglichkeit der Knie werden zudem umliegende Muskeln, Bänder und Sehnen ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. In diesem Zusammenhang geht es darum, dass sich die Sehnen und Bänder verkürzen und sich die Gewebsmuskulatur in den Ober- und Unterschenkeln zurückbildet. Außerdem besteht das Risiko der Zunahme an Körpergewicht, weil die körperliche Aktivität fehlt.