Bei einer Umstellungsosteotomie des Knies sind Nachbehandlungen erforderlich um die volle Bewegungsfähigkeit des Knies wieder herzustellen und eine hinreichende Heilung zu gewährleisten. Bei dem Eingriff wird ein Knochen durchtrennt um diesen korrekt, je nach gewünschtem Operationsziel, wieder zusammenzusetzen.
Beschreibung
Die Umstellungs-Osteotomie, auch Korrekturosteotomie genannt, ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem der Knochen durchtrennt wird. Sinn des Eingriffs ist die Wiederherstellung der normalen Extremitäten-, Gelenk-, oder Knochenanatomie. Auch falsch zusammengewachsene Knochenbrüche können so korrigiert werden oder Gelenkanteile entlastet werden. Am Knie kommt eine Korrekturosteotomie zum Einsatz wenn unter anderem eine Arthrose an der Innenseite des Kniegelenks, die eine valginisierte Umstellung erfordert vorliegt. Auch bei einer Beinachsenfehlstellung wird eine Osteotomie am Knie angewandt. Der Grund hierfür ist, dass sogenannte X- oder O-Beine zu einem erhöhten Verschleiß des Kniegelenks führen, was letztendlich zu einer Gonarthrose führt. Zur Nachbehandlung gehört eine abschwellende Therapie. Direkt nach dem Eingriff wird um das Kniegelenk und den Unterschenkel ein sogenannter Kompressionsstumpf angelegt oder alternativ eine elastische Binde. Zusätzlich wird das Bein hochgelagert um den abschwellenden Prozess zu unterstützen. Dem Patienten werden nach dem Eingriff Schmerzmittel und Entzündungshemmer verabreicht. Auf steroidale Entzündungshemmer sollte verzichtet werden, da diese auf lange Sicht gesehen eine Abheilung des Gewebes behindern.
Verhinderung Thrombose
Um eine Thrombose zu verhindern, muss das Kniegelenk im Zuge der Nachbehandlung hochgelagert werden. Darüber hinaus bekommt der Patient nach der Umstellungs-Osteotomie für etwa sechs Wochen blutverdünnende Medikamente verabreicht. Dem Patienten wird oft eine Motorschiene verordnet, die der frühen Mobilisation des Gelenks dient. Darüber hinaus hilft ein Muskelstimulator zum Aufbau der Muskulatur. Diese Geräte sollten vom Patienten Zuhause genutzt werden, um sicherzustellen, dass das Kniegelenk ausreichend trainiert wird und nach der Nachbehandlung voll funktionsfähig ist. Erst nach etwa sechs Wochen entscheidet ein Arzt per Röntgenuntersuchung, ob eine Vollbelastung des Knies erfolgen darf. In den vorausgegangenen Wochen dürfen Bewegungen nicht forciert werden und eine Fortbewegung auf Gehstöcken ist erforderlich. Forcierte Bewegungen könnten Blutungen verursachen und das Ergebnis verschlechtern. Erst ab der 10. – 12. postoperativen Woche wird mit einem forcierten medizinischem Aufbautraining begonnen. Die Nachbehandlung ist nach etwa einem Jahr mit der Entfernung des Metalls beendet. Allerdings sollte sich der Patient auch in dieser Phase noch etwas schonen und erst sechs Monate später Sport in vollem Umfang, unter stärkerer Belastung, ausüben. Zuvor darf Sport, unter Absprache des Arztes, zu Rehabilitationszwecken gemäßigt durchgeführt werden.
Tipps
Nach einer erfolgreich durchgeführten Umstellungs-Osteotomie sollte der Patient etwa acht Wochen nicht rauchen, da das Rauchen die Wundheilung beeinträchtigen kann. Sport, der im Wasser durchgeführt wird und das Kniegelenk entlastet, ist besonders empfehlenswert. Im Wasser können die Bewegungsabläufe trainiert werden und das Gelenk und die Muskeln wieder langsam an das alte Leistungsniveau herangeführt werden. Auch leichtes Wandern, Spazierengehen, Radfahren und Gymnastik können und sollten in der Nachbehandlungszeit durchgeführt werden. Wer auf dem Hometrainer Radfahren möchte, sollte den Sattel möglichst hoch einstellen. Ab einer Kniebeugung von 110° Grad kann ein derartiges Training erfolgen. Erst nach etwa 1,5 Jahren nach dem Eingriff können und sollten verschiedene Sportarten unter normaler bzw. hoher Belastung durchgeführt werden.