Bei Kniebeschwerden kann eine Sonografie hilfreich sein, um den Grad der Verletzung abzuschätzen und weitere Behandlungsmethoden in Erwägung zu ziehen. Bei dieser mittlerweile über vierzig Jahre erprobten Untersuchungsmethode sendet ein Schallkopf Schallwellen an das Gewebe, die ein Bild auf einem Monitor erzeugen. Die Untersuchungsmethode ist frei von Nebenwirkungen und kann in jeder Altersgruppe angewendet werden.
Ablauf einer Sonografie des Knies
Zunächst erfolgt eine Anamnese in, welcher der Patient seine Beschwerden erläutert und mögliche Ursachen besprochen werden. Wenn den Beschwerden ein direktes Trauma vorausgegangen ist, wird der Hergang des Unfalls besprochen. Bevor der eigentliche Ultraschall des Knies durchgeführt wird, folgt eine Palpation. Hierbei beachtet der Arzt vor allem Flüssigkeitsansammlungen im Gelenk und Schwellungen. Insbesondere wenn wenig Flüssigkeit im Gelenk ist, kann sich eine Beurteilung als schwierig erweisen. Nachdem anschließend die Gelenkfunktion und die Beweglichkeit aller Abschnitte getestet wurden und die Funktionsfähigkeit der Ligamente untersucht wurde erfolgt die Sonografie. Hierbei werden Ultraschallwellen mithilfe eines Schallkopfs an das Kniegelenk gerichtet. Im Ultraschallgerät selbst befindet sich ein Computer, der die empfangenen Signale auswertet und umrechnet. So können sie bildgebend auf einem Monitor dargestellt werden. Der Arzt hat nun die Möglichkeit das Innenleben des Knies zu beurteilen. Die Untersuchung kann dynamisch durchgeführt werden, das heißt, dass das Knie während der Untersuchung bewegt werden kann, um alle Strukturen sichtbar zu machen. Dies ist häufig notwendig, da knöcherne Gelenkstrukturen die Sicht auf dahinter gelegene Strukturen versperren, sodass das Gelenk rundherum untersucht werden muss. In der Regel wird, nachdem das betroffene Knie untersucht wurde, auch das gesunde Knie mittels der Sonografie untersucht. Dies ermöglicht dem untersuchenden Arzt einen Vergleich zu ziehen und Veränderungen besser zu erkennen und zu beurteilen. Für den Arzt werden Weichteile, also Schleimbeutel, Sehnen, Muskulatur, die Unterhaut und die Haut an sich sichtbar. Anhand dessen kann er unter anderem Schleimbeutelentzündungen, Sehnenreizungen, Muskelfaserrisse, Zerrungen, Quetschungen und Prellungen erkennen. In der Regel erfolgt die Untersuchung in einer Rückenlage, sodass das Knie untergelagert werden kann. Der Schallkopf wird leicht oberhalb der Kniescheibe aufgelegt, um zu beurteilen, ob eine Entzündung oder ein Erguss vorhanden sind. Anschließend wandert der Arzt mit dem Schallkopf etwas tiefer um die Kniescheibensehne quer und längs darzustellen. Diese Position ist ideal um Schleimbeutelentzündungen sichtbar zu machen. Nachdem die Vorderseite untersucht wurde, sollte sich der Patient in Bauchlage begeben, damit die Rückseite des Kniegelenks untersucht werden kann. Hier befinden sich häufig vor allem zystenartige Aussackungen.
Kosten einer Kniesonografie
Im Vergleich zu anderen bildgebenden Untersuchungsmethoden ist eine Sonografie kostengünstig. Vor allem Magnetresonanzstomografien und Computertomografien sind deutlich kostspieliger. Eine Basissonografie kostet etwa zwischen 32 € und 52 €.
Nebenwirkungen eines Knieultraschalls
Ein Ultraschall hat quasi keine Nebenwirkungen. Im Gegensatz zu vielen anderen bildgebenden Untersuchungsmethoden, wie beispielsweise Röntgen oder CT, entsteht keinerlei schädliche Strahlung. Darüber hinaus ist es besonders für Patienten, die unter Klaustrophobie leiden von großem Vorteil, dass sie in keine schmale Röhre müssen, sondern freiliegen können.
Mittlerweile gibt es eine über vierzig jährige Erfahrung mit Sonografie und bisher haben alle wissenschaftlichen Untersuchungen keine Nebenwirkungen beweisen können. Alle Ultraschall-Energien, die innerhalb der medizinischen Diagnostik verwendet werden, sind somit bedenkenlos. Daher können selbst Schwangere eine Kniesonografie durchführen lassen. Allerdings wird im Falle einer Schwangerschaft die Sonografie trotzdem möglichst kurz gehalten, da man kein Risiko an dem ungeborenen Kind eingehen möchte. Auch wenn keine Schäden nachgewiesen werden konnten, möchte man bei Kindern im Mutterleib besonders vorsichtig handeln.