Das Wachstum eines Tumors in einem Körperorgan löst bei allen Betroffenen verständlicherweise große Angst und Unsicherheit aus. Dennoch kann gesagt werden, dass Tumore auch im Knochengewebe nicht in jedem Fall bösartig sein müssen und ein aggressives Wachstum oder eine Streuung aufweisen. Ein Tumor im Oberschenkelknochen muss daher einer genauen Diagnostik unterzogen werden.
Geschwülste im Knochen des Oberschenkels erkennen
Grundsätzlich ist es so, dass ein rechtzeitiges Bemerken von tumorartigen Wucherungen meist über die Heilungschancen und eventuell zu befürchtende Spätfolgen hat. Tumore im Femurknochen wachsen hauptsächlich direkt im Innenbereich des Knochens und können in Ausnahmefällen sogar an dem oberflächlichen Relief manifestiert sein. Da im Oberschenkelknochen verschiedene Gewebsstrukturen und Areale vorhanden sind, ist es möglich, dass Tumore nicht ausschließlich aus einem Zelltyp bestehen. So unterscheiden die Mediziner Tumore des Bindegewebes oder der Knorpel sowie Wucherungen, welche die kompakte Schicht des Knochens, die Spongiosa, infiltrieren. Dies kann ein Erkennen erschweren und eine enorme Herausforderung an die Diagnostik sowie die Erfahrung und das Fachwissen der Ärzte darstellen. Knochentumore oder Knochenkrebs im Knochen des Oberschenkels verursacht sowohl allgemeine als auch sehr spezifische Beschwerden. Die auftretenden Symptome bei Knochenkrebs im Oberschenkel sind deshalb individuell verschieden.
Einen wesentlichen Einfluss auf das Erkrankungsbild nehmen insbesondere die Position und der Typ des Knochentumors. Gutartige oder benigne Tumoren des Femur werden meist durch eine Knochenfraktur auffällig. Durch eine Diagnostik mittels Röntgenbild oder Kernspintomografie erscheinen nicht nur die Bruchstellen, sondern gleichermaßen die Wucherungen als gut sichtbare Veränderungen. Hochmoderne medizinisch-technische Verfahren tragen zu einer besseren Früherkennung der Knochentumoren im Femur bei. Durch eine Knochenbiopsie ist zudem eine zusätzliche eindeutige Klassifizierung der Wucherung realisierbar. Die Skelettszintigrafie gehört zu den außerordentlich aussagekräftigen nuklearmedizinischen Technologien bei der Erkennung von Tumoren im Oberschenkelknochen. Darüber hinaus kann ein Knochenkrebs von den Patientinnen und Patienten zunächst durch die auftretenden Schwellungen und einen örtlichen Schmerz Aufmerksamkeit erregen. Außerdem sind Einschränkungen der Belastungs- und Bewegungsfähigkeit sowie eine Zunahme der Schmerzen ein klassisches Erkennungsmerkmal für einen möglicherweise vorliegenden Knochentumor des Femurs.
Weitere Abnormitäten, welche im fortgeschrittenen Stadium des Tumorwachstums forciert zu einem hohen Leidensdruck führen, sind Lähmungserscheinungen und anhaltende Missempfindungen. Im Gegensatz zu den gutartigen Knochentumoren zeichnen sich die bösartigen oder malignen Wucherungen durch eine merkliche Verschlechterung der Gesundheit aus. Bei einem malignen Knochenkrebs treten im fortgeschrittenen Stadium zudem Metastasen auf. Diese sind hauptsächlich in den Lymphknoten nachweisbar, weil diese Zellen durch das Filtersystem der Lymphknoten zurückgehalten werden und sich dort vermehren. Es entstehen auch in anderen Organen sogenannte Mikrometastasen. Im Rahmen einer Knochenuntersuchung durch eine Szintigrafie oder eine Biopsie kommen die typischen Zerfallserscheinungen des Knochengewebes ebenfalls zum Vorschein. Diese werden auch als sogenannte Mottenfraßnekrosen bezeichnet. Der Knochen des Oberschenkels unterliegt einer zunehmenden Entkalkung und verliert seine Funktion.
Therapie
Bösartige Knochentumore müssen in der Regel chirurgisch entfernt werden. Dabei ist es wichtig, dass der gesamte Tumor mitsamt der betroffenen Nachbarstrukturen entfernt wird. Ja nach Tumorart kommen zusätzlich Strahlen- und Chemotherapie zum Einsatz.
Folgeerscheinungen von Knochenkrebs im Oberschenkelknochen
Die Folgen eines Knochentumors im Femur hängen immer von der Art des Krebses, dessen möglichst frühzeitige Erkennung sowie dessen Behandlung ab. Die Erfahrungen der Praxis haben in der letzten Zeit gezeigt, dass durch eine chirurgische Entfernung, eine Chemo- oder Strahlenbehandlung die Hälfte aller Betroffenen eine Chance hat, diese Erkrankung zu überleben. Durch diese Therapiemaßnahmen kann eine Lebensverlängerung zunächst bis zu 5 Jahren ermöglicht werden. Treten danach Metastasen auf, verschlechtern sich die Prognosen. Weitere Folgeschäden eines Knochenkrebses im Oberschenkel sind starke Funktionsverluste des Femurs, eine enorme Reduzierung der normalen Funktion und bleibende Verformungen des Knochens.
Kommt es bei den Knochentumoren im Femurbereich zu einer überdurchschnittlichen Größenzunahme, müssen meist Tumorendoprothesen angeboten werden, mit denen die Betroffenen im Alltag weiterleben. Natürlich haben auch die einzelnen Behandlungskonzepte Spätfolgen und Nebenwirkungen. Die therapierten Patientinnen und Patienten müssen sich meist einer erweiterten Nachsorge und verschiedenen Rehabilitationsmaßnahmen unterziehen, um einen besseren Wiedereinstieg in das alltägliche Leben zu finden. Häufig müssen die Erkrankten massive Einschränkungen in ihrer Berufstätigkeit hinnehmen und eine Frührente annehmen.