Bei einer Thrombose handelt es sich um den durch ein Blutgerinnsel verursachten Verschluss eines Blutgefäßes. Oft entstehen Thrombosen in der Wadenmuskulatur im Bereich kleiner Venen. Von dort aus wachsen sie weiter in größere Venen und können so letztendlich auch das Knie erreichen. Am häufigsten betroffen von einer Thrombose sind die tiefen Bein- und Beckenvenen.
Ursache
Für die Entstehung einer Thrombose im Knie können eine Verlangsamung des Blutstromes (z. B. bei langem Sitzen in Auto, Bahn oder Flugzeug), eine Änderung der Blutzusammensetzung oder Veränderungen an der Gefäßwand (z. B. Verletzungen, Entzündungen, Ablagerungen) ursächlich sein. Diese Veränderungen werden beispielsweise durch Einnahme von Östrogenen (z. B. Pille), Infektionen oder Rauchen ausgelöst.
In etwa der Hälfte der auftretenden Fälle führt eine familiäre Belastung, wie z. B. die APC-Resistenz, zu Störungen der Blutgerinnung. Von dieser Störung sind ca. 5 % der Normalbevölkerung betroffen. Insbesondere bei Frauen, die ein hormonelles Verhütungsmittel einnehmen, ergibt sich durch diesen erblich bedingten Faktor ein deutlich erhöhtes Thromboserisiko.
Auch in Zusammenhang mit langer Bettlägerigkeit sowie nach Operationen ist das Risiko, an einer Thrombose zu erkranken, erhöht. Die Bedrohung durch eine postoperative Thrombose ist bei Frauen, die mit der Pille verhüten, zwei bis dreimal so hoch. Deshalb ist es ratsam, die Pille einige Wochen vor dem Operationstermin abzusetzen und auf andere Verhütungsmethoden umzusteigen.
Operationen wie das Einsetzen künstlicher Hüft- oder Kniegelenke würden ohne entsprechende Thromboseprophylaxe in 50 Prozent aller Fälle ein Blutgerinnsel auslösen.
Bei schwangeren Frauen ist das Thromboserisiko etwa viermal so hoch wie bei nicht schwangeren. Für Personen über 60 Jahren steigt das Risiko einer Thrombose ebenfalls an. Ebenso können starkes Übergewicht, Flüssigkeitsmangel sowie verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu einer höheren Gerinnungsneigung führen. Seltener ist eine noch nicht erkannte Krebserkrankung für das Auftreten wiederholter Thrombosen verantwortlich.
Therapie
Bei der Therapie kommt es zuerst darauf an, den bereits vorhandenen Thrombus nicht wachsen zu lassen und zu verhindern, dass es sich löst und in Richtung Lunge geschwemmt wird. Daher ist die schnelle Einleitung eines Gerinnnungshemmers notwendig. In der Regel wird dem Patienten Heparin über die Vene verabreicht. Aber auch andere Gerinnungshemmer finden zunehmend Bedeutung und können unter die Haut gespritzt werden. Bei einer ausgeprägten Thrombose kann bei jüngeren Patienten versucht werden, den Thrombus aus dem Gefäß zu entfernen.
Zudem ist es wichtig, nach stattgehabter Thrombose für einen längeren Zeitraum Blutverdünner zu nehmen. Die Länge dieser Therapie richtet sich u.a. nach den Risikofaktoren des Patienten und wird vom behandelnden Arzt festgelegt.
Folgen
Für jeden, der schon einmal von einer Thrombose betroffen war, besteht die Gefahr einer neuen Blutgerinnselbildung. Innerhalb von acht Jahren bildet sich bei etwa 30 Prozent der Betroffenen erneut eine Thrombose aus, bei Männern viermal häufiger als bei Frauen.
Oftmals entwickeln sich nach einer Thrombose eine dauerhafte Venenschwäche und eine Überlastung des oberflächlichen Venensystems. Dadurch kommt es zu Wassereinlagerungen ins Gewebe (Ödeme), Krampfadern (Varizen), Geschwürbildung (Ulcus cruris) und Entzündungen der Haut (Dermatitis). Bedrohlich werden kann es, wenn ein Thrombus von Bakterien besiedelt wird und sich diese Infektion über den Blutkreislauf ausbreitet (Sepsis).
Die gefährlichste Komplikation von Thrombosen in den Knien oder anderen Bereichen ist die Lungenembolie, die im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Zu einer Embolie kommt es, wenn sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) von der Gefäßwand der betroffenen Vene löst, mit dem Blutstrom durch den Körper verschleppt wird und zum plötzlichen Verschluss anderer Gefäße führt. Hierdurch kommt zu einer unzureichenden Durchblutung der von diesen Gefäßen versorgten Organe und zu deren Funktionsausfall. Ist die Lunge betroffen, so kommt es zur lebensbedrohlichen Lungenembolie, an der Schätzungen zufolge allein in Deutschland jährlich ca. 30.000 bis 40.000 Menschen sterben. Auch ein Schlaganfall ist Folge eines solchen Gefäßverschlusses.