Verschleißbedingte Krankheiten des Kniegelenkes werden häufig mit einer Spritze ins Knie therapiert. Hiervon betroffen sind mittlerweile nicht nur ältere Menschen, Arthrose nimmt unter den sogenannten Volkskrankheiten einen großen Stellenwert ein.
Informationen zur Therapie
Die Knie Spritze ist die Möglichkeit, ein Schmiermittel in das Knie zu spritzen, welches im erkrankten Gelenk durch die fortgeschrittene Arthrose nicht mehr ausreichend vorhanden ist. Die injizierte Hyaluronsäure gibt der Gelenkflüssigkeit die verlorene Viskosität zurück. Heute wird Hyaluronsäure industriell hergestellt und ersetzt den natürlich vorkommenden Bestandteil in der Gelenkflüssigkeit des Kniegelenkes. Die intraartikuläre Injektion ins Knie eignet sich durch die punktgenaue Injektionsmöglichkeit hervorragend, um die arthrotischen Beschwerden zu behandeln. Der Vorteil liegt darin, dass das Kniegelenk aufgrund seiner Größe relativ einfach auf diesem Zugangsweg erreichbar ist. Für diese Gelenkpunktion liegen ausreichend wissenschaftliche Untersuchungen vor, welche die Vorteile der Behandlungsmöglichkeit zeigen. Die Spritze ins Kniegelenk setzen Orthopäden, Allgemeinmediziner mitunter in Ausnahmefällen auch Internisten. Der Katalog für individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) schließt die Infiltration am Knie mit ein.
Kosten der Therapie
Nach gegenwertig ausgewerteten Daten erscheint den Krankenkassen das Verbesserungsausmaß der Behandlung von Arthrose nicht ausreichend, um diese Therapieform als Regelleistung der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) zu deklarieren. Entscheiden sich die Versicherten zur intraartikulären Injektion am Knie, müssen sie die Behandlungskosten selbst tragen. Als Bestandteil der individuellen Gesundheitsleistungen werden die Leistungen über Gebührensätze abgerechnet. Diese sind nur richtungsweisend. Je nach angewendetem Präparat werden bei einer Injektion ins Knie 40 bis 80 Euro berechnet. Die Behandlung erfordert indes eine serielle Abfolge, für drei bis vier Injektionen entstehen insgesamt dann Kosten zwischen 120 und 400 Euro.
Für und Wider der Behandlung
Mit einer Infiltration ins Knie lassen sich Arthrosebeschwerden von degenerativ veränderten Gelenken mindern. Die Schmerzen lassen sich lindern, die Beweglichkeit des Gelenkes wird verbessert. Insgesamt sind die Behandlungserfolge eher mäßig einzuschätzen, da die positiven Effekte nur wenige Wochen – in Ausnahmefällen ein Jahr – anhalten. Eine Vorhersage des Therapieerfolges oder deren Dauer kann nicht gegeben werden. Das befürchtete Risiko einer Infektion des Gelenkes ist eher gering. Örtlich bedingte Schmerzen an der Einstichstelle oder kleine Blutungen sind sehr selten. Vorteile einzelner hochmolekularer oder niedermolekularer Hyaluronsäurepräparate, die auf dem Markt sind, können bislang nicht eindeutig belegt werden. Eine Kosten-Effektivitäts-Analyse ist auf Grund fehlender Nutzenbewertungen aktuell nicht möglich.
Erfolge der Therapie
Hyaluronsäure kann sich schmerzlindernd und positiv auf die erforderliche Funktion des Kniegelenkes auswirken. Die Erfolge für die Arthrosepatienten können nicht vereinheitlicht werden, weder im Maß noch in der Dauer. Bei Arthrosen im Anfangsstadium schlägt diese Therapieform schon mit drei bis fünf Spritzen ins Kniegelenk gut an. Der individuelle Nutzen scheint das zu rechtfertigen. Bislang empfehlen deutsche Fachgesellschaften die intraartikuläre Injektionen von Hyaluronsäure. Ist ein guter Erfolg der Behandlung durch eine Knieinjektion zu verzeichnen, kann die Therapie im zeitlichen Intervall auch wiederholt werden. Die hier beschriebene klassische Substitutionstherapie ist nur ein Bestandteil von Arthrosebehandlungsmöglichkeiten. Sie sollte ggf. medikamentös und physiotherapeutisch ergänzt werden.
Bereits zerstörtes Knorpelgewebe kann durch die Spritzen ins Knie nicht wiederhergestellt werden. Die Injektionen können den weiteren Abbau jedoch verlangsamen. Sind die Gelenkveränderungen bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, sind Injektionen mit Hyaluronsäure meist nicht erfolgsversprechend. In diesem Fall sollte der künstliche Gelenkersatz diskutiert werden.