Bei Knochenbrüchen, Knochenkrebs, degenerativen Gelenkerkrankungen und Abnutzungserscheinungen können Defekte im Bereich von Knochen und Knorpel, sog. osteochondrale Defekte, entstehen. Diese Defekte verursachen in der Regel Schmerzen und erhebliche Bewegungseinschränkungen.
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Eine Spongiosaunterfütterung ist dann angebracht, wenn durch den entstandenen Defekt die Stabilität des Knochensystems nicht mehr gegeben ist, weil der Körper die offene oder kranke Stelle im Rahmen der Selbstheilungskräfte nicht von alleine schließen oder heilen kann. Das betrifft vor allem die Grenze zur Knorpelschicht an dem betroffenen Knochen. Knorpel wird im Gegensatz zum Knochen vom Körper nicht selbst repariert. Typische Stellen wo solche Defekte vorkommen, sind das Knie- und das Hüftgelenk sowie das Sprunggelenk. Das sind auch die am stärksten beanspruchten Gelenke. Wenn nun in Knorpelnähe der Knochen schwammig wird, kann es sein, dass das Gewebe innerhalb des Knochens regelrecht verfault. Man spricht auch von Nekrose.
Das nekrotische oder abgestorbene Knochengewebe erfüllt keinerlei Funktion mehr und könnte das gesunde Gewebe in Mitleidenschaft ziehen. Dabei könnte der Knochen regelrecht brechen und das ohne jede Gewalteinwirkung. Also muss das nekrotische Gewebe minimalinvasiv entfernt werden. Minimalinvasiv heißt, dass durch einen kleinen Hautschnitt ein Kanal bis zum Defekt hergestellt wird, durch diesen Kanal lassen sich Sonden und Instrumente einführen. Die Sonden sind wichtig, damit der Operateur auf einem Bildschirm genau verfolgen kann, wo er sich gerade befindet und wie groß das Ausmaß des betroffenen Gebietes ist. So kann er mit einem scharfen Löffel das betroffene Gebiet bis hin zum gesunden Gewebe aushöhlen. Diese Höhle wird anschließend wieder aufgefüllt. Je nach Größe erfolgt dies mit Knochenmaterial, was zuvor dem Beckenkamm entnommen wurde und dem Material was beim Anbohren des betroffenen Areals an gesunden Material, bis hin zum Defekt entnommen wurde. Die verwendete Knochensubstanz wird als Spongiosa („Schwamm“) bezeichnet.
Alternativen
Der betroffene Bereich kann auch mit einem Fixateur, Schrauben und Platten versorgt werden bis das Gewebe nachgewachsen ist. Das ist allerdings eine langwierige Verfahrensweise, verbunden mit einem längeren Krankenhausaufenthalt. Darüber hinaus ist eine Verfüllung mit Knochenersatzstoffen möglich.
Die Heilungschancen bei der Spongiosaunterfütterung sind bei jungen Menschen und im Anfangsstadium der jeweiligen Erkrankungen am besten. Solange die Wachstumsfugen noch nicht geschlossen sind (bei Kindern) und der Defekt gering ist, funktionieren auch noch die Selbstheilungskräfte des Körpers.
Behandlung von Gelenk-, Muskel- und Sehnenschmerzen
Bei Gelenk-, Muskel- und Sehnenschmerzen, die mit einer akuten oder lang andauernden Entzündung einhergehen, wird häufig eine Behandlung mit Diclofenac empfohlen [1]. Eine Entzündung erkennt man an einer Überwärmung und Rötung des betroffenen Körperteils, einer Schwellung und an der schmerzhaft eingeschränkten Funktion. Diese Entzündung ist häufig Folge einer lang andauernden Fehl- oder Überbelastung des Körperteils.
Der Wirkstoff Diclofenac wirkt stark entzündungshemmend und etwas schwächer schmerzlindernd [1]. Besonders Gele, Salben und Sprays sind eine beliebte Anwendungsform in der Selbsttherapie. Diese sogenannten topischen Darreichungsformen haben den großen Vorteil, dass sie direkt auf die schmerzhaft entzündete Stelle aufgetragen werden können und dort ihre hohe Wirkstoffkonzentration entfalten können. Diclofenac findet sich zum Beispiel in „Voltaren Schmerzgel forte“ oder in „Diclofenac Heuman Gel“ oder in „Diclofenac ratiopharm Gel“. Diese Gele oder Cremes können mehrmals täglich dünn auf das betroffenen Körperteil aufgetragen werden. Die Gefahr eine Überdosierung besteht praktisch nicht.
Quellen:
Predel HG., et al.: Efficacy of a comfrey root extract ointment in comparison to a diclofenac gel in the treatment of ankle distortions: Results of an observer-blind, randomized, multicenter study. Phytomedicine. 2005; 12:707-714