Definition
Die Protein Therapie des Knie ist eine Heilmethode für Arthrose-Kranke, bei der körpereigene Proteine des Patienten für die Bekämpfung der Entzündung am Knie und für die Milderung der Schmerzen eingesetzt werden. Dabei wird dem Patienten aus einer Vene Blut entnommen und unter Laborbedingungen behandelt, um ein bestimmtes Protein zu verstärken, welches Knorpel schützend und schmerzlindernd wirken soll.
Wirkungsweise
Das sogenannte Interleukin-1-Rezeptorantagonist Protein IL-1Ra wirkt dem Verursacher-Protein für Arthrose direkt entgegen. Das Verursacher Protein Interleukin 1, kurz IL1, wurde im Ergebnis von Forschungen als wesentlich beteiligtes Protein bei der Arthrose identifiziert. Es beschleunigt den Knorpelabbau durch Zersetzung und verstärkt das Krankheitsbild. Die bisherigen Tests und Versuchsreihen ergaben übereinstimmend eine deutlich bessere Schmerzlinderung, als bei der Hyaluronsäure Therapie oder anderen konservativen Therapieformen. Im Zusammenhang mit der entwickelten neuen Therapie äußerten die Patienten auch, dass die Beweglichkeit und allgemeine Funktionalität des Kniegelenkes sich spürbar verbessert habe.
Die Injektionen der körpereigenen Proteine des Patienten haben sehr geringe bis gar keine Nebenwirkungen. Die Therapie stärkt in wesentlich die Möglichkeiten der konservativen Therapie bei Arthrose. Sie soll frühzeitig begonnen werden, um die noch existenten Schichten des Knorpels am Gelenk zu schützen, bevor sie durch Abrieb und die zersetzende Wirkung des Immunstoffes Interleukin massiv beschädigt sind. Das Schutzprotein IL1Ra wird dem Patienten durch Injektionen in das Knie verabreicht. Nach der Blutentnahme am Arm werden aus dem gewonnenen Blut mehrere Proteinspritzen erzeugt. Die Therapie mit dem körpereigenen Protein wird durch andere konservative Therapieformen unterstützt. Für mehr als elf Millionen Patienten bundesweit, die an Arthrose erkrankt sind, bietet sich mit der Proteintherapie neue Hoffnung auf Heilung ohne ein künstliches Kniegelenk. Die Schmerzlinderung und der Schutz des Knorpels im Kniegelenk vor weiterer Zersetzung machen es möglich, den konservativen Therapieformen mehr zeitlichen Behandlungsspielraum einzuräumen.
Medikamentöse Behandlungen mit Hyaluronsäure, Glycosaminsulfat und Chondroitin, die alle die Knorpelbildung unterstützen können dadurch mehr Behandlungsspielraum gewinnen. Die Unterstützung der konservativen Therapie durch Akupunktur, Magnetfeldtherapie, Stoßwellentherapie, Lasertherapie und physiotherapeutische Behandlungen kann den Heilungserfolg verbessern.
Tipps
Die Therapie mit Schutzproteinen kann nicht als alleinige Behandlungsform angewendet werden. Sie ist ein Ergebnis der molekularen Orthopädie und deckt wichtige Zusammenhänge bei der Zersetzung des Knorpels im Knie durch Arthrose auf. Im Zusammenspiel mit den anderen bekannten Behandlungsmethoden der konservativen Therapie kann sie den Heilungsprozess wesentlich unterstützen. Welche Prognose die Therapie bietet und welche weiteren Behandlungsmethoden angezeigt sind, das entscheidet der behandelnde Arzt.
Die Erfahrungen des Ärzteteams im Umgang mit der Proteintherapie und die Labormöglichkeiten sind ebenfalls wichtige Kriterien für die Anwendung der neuen Therapieform. Trotz zahlreicher Versuchsreihen mit signifikanten Erfolgen gilt diese Therapie bei manchen Fachleuten als umstritten und experimentell. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht. Einige private Krankenkassen übernehmen die Kosten teilweise oder ganz, wenn vom Arzt und Patienten ein entsprechender schriftlicher Antrag eingereicht wird.