Definition:
Die Plica mediopatellaris, kurz Plica genannt, ist ein Überbleibsel der menschlichen Kniegelenkarchitektur aus der frühkindlichen Entwicklungsetappe. Sie befindet sich an der inneren Gelenkhaut und reicht von dort aus in das Kniegelenk hinein. Sie dient wohl dem Schutz der Gelenkteile im Embryonalstadium. Bei vielen Menschen bildet sie sich im Lauf der Zeit von allein zurück. Etwa bei der Hälfte der Menschen bleibt eine Schleimhautfalte zurück, die sich ähnlich einer Sehne über die inneren Gelenkknorpel legt. Durch das ständige Gleiten der Plica auf den Knorpeln kann es zu Abnutzungserscheinungen, Schmerzen und entzündlichen Reaktionen kommen. Wenn die Beschwerden, die sich oft über langen Zeitraum allmählich entwickeln, durch die permanente entzündliche Reizproblematik akut werden, oder wenn die Abnutzungserscheinungen am Knorpel medizinisch auffällig werden, dann ist häufig eine Plikaresektion am Knie angezeigt.
Heilungsverlauf und Folgen
Die Plikaresektion erfolgt in der überwiegenden Zahl der Fälle arthroskopisch. Durch zwei kleine Einschnitte seitlich des Knies werden ein spezielles Operationsinstrument für die operative Therapie der Plica mediopatellaris und eine Minikamera eingeführt (Arthroskop).
Die Plica wird an zwei Seiten durchtrennt und entfernt. Lediglich dann, wenn am Knie noch andere Beschwerden oder Erkrankungen vorliegen und zusätzliche operative Maßnahmen erforderlich sind, dauert der Eingriff länger als 15 Minuten.
Die Diagnose von entzündlichen Problemen der Plica ist nicht in jedem Fall einfach. Durch Röntgendiagnostik und auch durch die hochsensible bildgebende MRT-Diagnostik ist die Plica aufgrund ihrer ungünstigen Lage im Gelenk schwer oder gar nicht erkennbar. Erfahrene Chirurgen und Orthopäden können sie ertasten und anhand der Schwellung und Schmerzempfindlichkeit eine entzündliche Reaktion der Plica diagnostizieren. Brennende Schmerzen am Knie bei Belastung oder ein hörbares Knacken im Bereich der Kniescheibe können Anzeichen für eine Plica-Problematik sein.
Vor der Plicaresektion wird in vielen Fällen die Therapie des Plikasyndroms mit konservativen Mittel versucht. Wenn Antirheumatika und Schmerzmittel in Verbindung mit konservativen Therapieformen keine positive Prognose mehr ermöglichen, dann wird der Orthopäde die Entscheidung für eine operative Therapie treffen Die Heilungsaussichten des Plicasyndroms durch operative Therapie liegen bei nahezu 100 Prozent. Für die Funktionalität des Knies ist die Plica entbehrlich. Die Operation wird ambulant und unter Teilnarkose durchgeführt. Gegebenenfalls kann der Patient die Arthroskopie am Bildschirm mitverfolgen. Wenn Komplikationen auftreten oder neben der Plicaresektion am Knie noch andere operative Maßnahmen erforderlich sind, dann kann eine Übernachtung im Krankenhaus zur postoperativen Kontrolle erforderlich sein. Je nach körperlicher Konstitution des Patienten, dem Heilungsverlauf und seiner Mitarbeit in der Rekonvaleszenz kann der Patient nach ein bis vier Wochen wieder allein laufen und arbeiten gehen. Nach vier bis sechs Wochen kann ein sportliches Training mit allmählich sich steigernder Belastung aufgenommen werden. In Ausnahmefällen oder bei Komplikation kann die Reha auch länger dauern. Nach einer Plicaresektion treten keine operationsbedingten Beeinträchtigungen auf. Wenn die Operationsnarben abgeheilt sind, ist das Knie in der Regel wieder voll belastbar.