Muskelrelaxantien sind Arzneimittel, die für eine vorübergehende (reversible) Entspannung der Skelettmuskulatur sorgen. Dabei gibt es verschiedene Präparate mit unterschiedlichen Wirkmechanismen. Muskelrelaxantien werden z.B. bei Narkosen im Rahmen von Operationen eingesetzt. Hierbei wird der Tonus der Skelettmuskulatur entweder herabgesetzt oder ganz aufgehoben. Sie werden als periphere Muskelrelaxantien bezeichnet. Sogenannte zentral wirksame Muskelrelaxantien werden zur Behandlung von schmerzhaften Muskelverspannungen (z.B. an der Wirbelsäule) eingesetzt.
Beschreibung
Sie werden oft in Kombination mit Schmerzmitteln verordnet. Ihre entkrampfende Wirkung an den betroffenen Muskeln führt gleichzeitig zu einer Schmerzreduzierung. Zum Einsatz kommen dabei sogenannte Benzodiazepine. Ein bekanntes Medikament aus dieser Wirkstoffgruppe ist beispielsweise Tetrazepam.
Vorteile
Diese Arzneimittel haben einen großen Wirkungskreis. Sie können sowohl angstlösend anxiolytisch), krampflösend (antikonvulsiv), muskelentspannend (muskelrelaxierend), hypnotisch (schlaffördernd) und beruhigend (sedativ) wirken. Außerdem kann der Wirkstoff leicht stimmungsaufhellend wirken, was allerdings eine depressive Grunderkrankung verstärken kann. Da Benzodiazepine müde machen, sollten sie tendenziell zur Nacht genommen werden. Vorsicht ist geboten beim Autofahren sowie Betätigen von Maschinen. Ein Vorteil liegt darin, dass die benötigte Menge an Schmerzmitteln reduziert werden kann, da die Schmerzen, die durch die unbewussten Muskelverkrampfungen entstehen, durch die Relaxierung gemildert werden und sogar verschwinden können. Wie bei fast allen Medikamenten kann es auch bei Muskelrelaxantien zu unerwünschten Wirkungen bzw. Nebenwirkungen kommen. Einige Formen des Wirkstoffes können zur Muskelerschlaffung führen.
Nachteile
Neben der bereits erwähnten Müdigkeit besteht zudem die Gefahr der Abhängigkeit. Schon nach kurzer Zeit können Benzodiazepine zu einem Abhängigkeitssyndrom führen, sie besitzen ein relativ hohes Suchtpotenzial. Auch organische Schädigungen, etwa der Leber, werden bei längerem Gebrauch beobachtet. Bei der Einnahme kann es auch zu Überempfindlichkeitsreaktionen, Benommenheit, Blutdruckabfall, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Übelkeit, Durchfall sowie Oberbauchschmerzen kommen.