Definition:
Bei der Mosaikplastik am Knie bzw. dem OATS (Osteochondrales Autologes Transplantationssystem) handelt es sich um eine chirurgische Therapieform zur Behandlung von lokal begrenzten Knorpelschäden. Das Behandlungsverfahren zählt zu den Methoden der Knochenknorpelzelltransplantation. In der Regel ist die Mosaikplastik zur Behebung schwerer Knorpeldefekte des Schädigungsgrades IV (unter dem geschädigten Knorpel liegt die Knochensubstanz frei) geeignet. Zu behandelnde Defekte sollten dabei eine Größe von ca. 3 x 2 Zentimetern nicht überschreiten. Gute Erfolge weist die Mosaikplastik beispielsweise bei der Behandlung von Knorpelbeeinträchtigungen aufgrund von Traumata oder infolge der Erkrankung Osteochondrosis dissecans auf.
Im Verlauf einer Mosaikplastik am Knie oder OATS werden zunächst Knorpelknochenzylinder mit einem Durchmesser von ca. 5 bis 15 Millimetern aus intaktem Knorpelgewebe des Kniegelenkes entnommen. Die Anzahl zu entnehmender Zylinder orientiert sich an den Ausmaßen eines vorliegenden Knorpeldefektes. In einem nächsten Schritt werden die extrahierten Knochenknorpelfragmente in den geschädigten Knorpelbereich transplantiert. Hierbei wird häufig auf die sogenannte Press-fit-Technik zurückgegriffen: ein entnommener Zylinder übersteigt in seinem Durchmesser das Aufnahmebett um ca. 0,3 Millimeter, sodass das Transplantat ohne ergänzende Fixierung im Aufnahmetunnel Halt findet.
Die Durchführung eines OATS am Knie ist sowohl auf arthroskopischem Weg als auch mithilfe eines offenen Eingriffes möglich. Die Entscheidung für ein entsprechendes chirurgisches Verfahren orientiert sich unter anderem an der Größe eines zu behebenden Knorpeldefektes – eine Arthroskopie kann sich mit zunehmender Anzahl benötigter Knochenknorpelmosaike zunehmend schwierig gestalten.
Wirkungsweise
Nach einer erfolgreich durchgeführten Mosaikplastik am Knie verbinden sich implantierte Knochenknorpelanteile in der Regel innerhalb von ca. 6 – 8 Wochen mit der umliegenden Knorpelsubstanz. Auf diese Weise entsteht eine geschlossene intakte Knorpelfläche, die beim Patienten unter anderem zu einer Linderung vorheriger Schmerzen und einer Funktionssteigerung des Kniegelenkes führen kann. Darüber hinaus kann eine OATS am Knie zum Zweck der Behebung krankheitsbedingter Schädigungen der Knochenknorpelsubstanz einer zunehmenden Symptomverschlimmerung vorbeugen.