Ist ein Meniskus stark beschädigt, sollte die Behandlung möglichst schnell erfolgen, damit das noch gesunde Gewebe keinen Schaden nimmt und keine Folgeerkrankungen wie Einklemmungen oder Gelenkergüsse auftreten. Liegen dagegen nur geringfügige Abnutzungserscheinungen oder minimale Risse vor, ist es möglich, dass der Meniskus sich ganz von selbst erholt und auch ohne ärztliche Hilfe innerhalb kurzer Zeit wieder vollständig einsatzfähig wird. Ob für den Meniskus eine Therapie nötig und sinnvoll ist und welche zum Einsatz kommt, hängt neben dem Ausmaß der Erkrankung auch von den individuellen Wünschen des Patienten und dessen Lebensumständen ab.
Alle Therapie Formen im Überblick
Frische kleine Meniskusverletzungen wie kleine Längsrisse im Bereich der gut durchbluteten Basis lassen sich gut konservativ behandeln. In der Regel erhalten die Patienten für drei bis vier Wochen eine Schiene. Eine Gehstütze entlastet das betroffene Bein zusätzlich. Je nach Beschwerden erfolgen auch eine frühfunktionelle Bewegungstherapie und eine Muskelkräftigung. Eine medikamentöse Therapie wird vor allem zur Schmerzlinderung eingesetzt. Hier besteht die Möglichkeit, kortisonfreie Schmerzmittel in die Haut oder, bei starken Schmerzen, lokal wirkende Betäubungsmittel unmittelbar in das Kniegelenk zu injizieren. Vorrangig kommen sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprufen zur Anwendung. Diese haben gegenüber anderen Schmerzmitteln den Vorteil, dass sie nicht nur schmerzstillend, sondern auch entzündungshemmend wirken.
Neben der Schmerzbehandlung ist auch eine physikalische Behandlung in Form einer Elektro- oder Kältetherapie durchführbar. Zur Stabilisierung des Kniegelenks werden Bewegungstherapien mit gymnastischen Mobilisierungs-, Muskeldehn- und Muskelkräftigungstechniken eingesetzt. Schwere degenerative Erkrankungen, die starke Meniskusschäden zur Folge haben, und große Meniskusrisse können nur operativ behandelt werden, da ohne den chirurgischen Eingriff gegebenenfalls wiederkehrende Gelenkergüsse mit Reizknie und dem Risiko einer späteren Gelenksarthrose auftreten können. Beste Ergebnisse liefert eine Frühoperation direkt nach einem akuten Trauma. Im Allgemeinen werden die Eingriffe heutzutage minimalinvasiv im Rahmen einer Kniespiegelung durchgeführt. Eine Optik mit Videokamera und die benötigten Instrumente werden hierbei durch zwei kurze Schnitte neben der Sehne zwischen Unterschenkel und Kniescheibe eingeführt. Um besser sehen zu können, wird die Gelenkkapsel mit steriler Flüssigkeit aufgedehnt.
Während früher die beschädigten Teile der Menisken prinzipiell entfernt wurden, geht es heute darum, diese so weit als möglich zu erhalten. Studien zufolge ist bei entfernten Menisken die Gefahr für einen Knorpelschaden deutlich größer als bei genähten und dadurch erhaltenen. Im Anschluss an die Operation ist ein sorgfältiger Muskelaufbau durch gezieltes Krafttraining erforderlich. Zu frühe Belastungen sind häufig ein Grund für Spätkomplikationen nach einer Meniskusoperation. Für die chirurgische Behandlung des Meniskus gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bestimmte Rissformen lassen sich im Rahmen einer Meniskusnahtoperation reparieren. Dabei werden Risse im kapselnahen, gut durchbluteten Bereich des Meniskus genäht und mit sogenannten Arrows fixiert. In diesem auch als „rote Zone“ bezeichneten Gebiet sind die Chancen für ein Zusammenwachsen des Meniskus verhältnismäßig hoch. Befindet sich der Riss in einem Bereich, der wenig bis gar nicht durchblutet ist, sinken die Chancen für ein Gelingen der Nahtoperation. In diesem Fall werden die losen Teile des Meniskus entfernt und die Rissränder geglättet.
Information zur vollständigen Entfernung
Eine vollständige Entfernung wird nur noch bei sehr ausgedehnten Meniskusschäden durchgeführt. Da bei einer kompletten Resektion der Puffer im Kniegelenk fehlt, beschleunigt sich die Gelenkabnutzung. Daher ist vor allem bei jüngeren Patienten, bei denen noch keine arthrotischen Veränderungen bestehen, die Verpflanzung eines Spendermeniskus sinnvoll. Diese Transplantate liegen jedoch nicht in unbegrenzter Zahl vor, sodass es zu langen Wartezeiten kommt. Ein künstlicher Meniskusersatz auf Kollagenbasis schafft Abhilfe. Ein meniskusförmiges Kollagengerüst wird in das Kniegelenk eingesetzt und an der Basis befestigt. Körpereigene Zellen wandern in die so gegebene Matrix ein und bauen ein meniskusähnliches Regenerationsgewebe auf, während das Implantat allmählich vom Körper abgebaut wird. Auf diese Weise entsteht eine Art Ersatzmeniskus. Diese Behandlungsform eignet sich besonders für junge Patienten, deren Gewebe noch über genügend Regenerationsfähigkeit verfügt.
Vergleich
Die konservative Meniskus Therapie ist vor allem für Patienten geeignet, bei denen der Sport nicht den Mittelpunkt des Lebens bildet. Ohne zusätzliche Operation lassen sich nur kleinere, längs verlaufende Einrisse im Bereich der Meniskusbasis therapieren. Werden größere Meniskusrisse nicht chirurgisch behandelt, können diese bei Vollbelastung, zum Beispiel beim Sport, weiter einreißen und größere Beschwerden verursachen. Möchte ein Patient nach einem Meniskusriss wieder uneingeschränkt Sport betreiben können, ist die operative Behandlung nahezu unumgänglich, da insbesondere bei größeren Verletzungen der Meniskus nur so wieder völlig ausheilen kann. Bei Meniskusteilentfernungen erreichen die Patienten im Allgemeinen nach drei bis sechs Wochen ihre ehemalige Arbeits- und Sportfähigkeit. Nach einer Meniskusnaht ist die Sportfähigkeit frühestens nach 12 bis 16 Wochen, besser erst nach einem halben Jahr gegeben. Im Anschluss an die Transplantation eines Spendermeniskus muss etwa ein Jahr gewertet werden, bis wieder uneingeschränkt Sport betrieben werdend darf