Therapieformen im Überblick:
Bei der Therapie des Kreuzbandanriss kann grundsätzlich zwischen zwei Varianten unterschieden werden, der konservativen und der operativen Therapie. Ist das Kreuzband angerissen spielen bei der Therapie einige Faktoren eine Rolle und letztendlich wird der behandelnde Arzt entscheiden, welche eingesetzt wird. Abhängig ist die Therapie beispielsweise davon, ob der Betroffene sportlich aktiv ist, vom Alter und auch davon, welches Kreuzband angerissen ist.
Vergleich
Die konservative Therapie zielt darauf ab, Schmerzen und Schwellungen im Knie zu verringern, das Gelenk zu stabilisieren, die Sport- und Berufsfähigkeit wiederherzustellen und die Lebensqualität zu steigern. Direkt nach dem Kreuzbandanriss ist es ratsam, das Knie zu kühlen und das Bein hoch zu lagern und zu schonen. Gegen die Schmerzen können verschiedene Schmerzmittel, sogenannte Analgetika eingenommen oder direkt in das Gelenk verabreicht werden. Ebenso hilfreich sind kortisonfreie Entzündungshemmer und Kortison Präparate. Sofern das Ausmaß der Verletzung es erlaubt, kommen meist konservative (also nicht operative) Maßnahmen zum Einsatz.
Grundsätzlich wird das hintere Kreuzband eher konservativ behandelt als das vordere. Ebenso werden körperlich weniger aktive Betroffene in der Regel ohne operativen Eingriff therapiert. Diese Therapieart setzt unmittelbar nach dem Kreuzbandanriss ein. Sie umfasst neben dem Muskelaufbau auch eine Kältetherapie. Damit das Kniegelenk während der Heilung entlastet wird, wird Betroffenen meist zu Unterarmgehstützen geraten. Zusätzlich werden häufig auch Physiotherapie und Ultraschalltherapie eingesetzt. Körperlich aktiven Menschen sowie beim Anriss des vorderen Kreuzbandes, wird in manchen Fällen zur Operation geraten. Diese Operation kann sowohl unmittelbar in den ersten Stunden nach dem Anriss oder nach Abklingen der Entzündungsphase erfolgen. Meist findet die Operation zwei bis vier Wochen nach dem Trauma statt.
Die operative Therapie hat den Nachteil, dass die Heilphase sehr lange dauert. Es muss mit einer längeren Arbeitsunfähigkeit gerechnet werden. Gerade beim vorderen Kreuzbandanriss kann die operative Therapie fast immer positive Ergebnisse erzielen. Die Chancen einer uneingeschränkten Beweglich- und Belastbarkeit stehen gut. Die Erfolgsaussichten stehen beim hinteren Kreuzbandanriss zwar etwas geringer, aber das Knie ist nach dem operativen Eingriff meist wieder stabiler.