Die Knorpeltransplantation am Knie, auch Knorpelzelltransplantation oder ACT (autologe Chondrozyten-Transplantation) genannt, ist eine wirkungsvolle operative Therapie bei Knorpelschäden im Kniebereich. Sie gehört aber auch zu den teuersten Therapiemethoden. Langzeitstudien belegen, dass eine Knorpeltransplantation bei richtiger Indikationsstellung in 70% bis 90% zu guten bis sehr guten Ergebnissen geführt hat. Bei der Knorpeltransplantation sind zwei Operationen erforderlich. Bei der ersten Operation wird dem Knie körpereigenes Knorpelmaterial entnommen, welches anschließend unter Laborbedingungen angezüchtet wird. In Abhängigkeit von der lokalisierten Schadensstelle wird in einer zweiten Operation ein passendes Stück Knorpel an der Stelle eingesetzt, wo die Beschädigung eingetreten ist.
Die Methode wird vorwiegend bei jüngeren Patienten mit einem klar umrissenen Knorpelschaden angewendet. Allgemeine Verschleißerscheinungen des Knorpelgewebes können durch eine Transplantation schlecht behoben werden. Der Knorpel hat eine wichtige Bedeutung für die Gleitfähigkeit der Kniegelenke in den Gelenkschalen und für die einwandfreie Funktion der Kniescheibe. Überbelastung und Verletzung kann zu Knorpelbruch und Absplitterungen im Kniebereich führen. Die jährliche Zahl solcher Verletzungen ist außergewöhnlich hoch. Zirka 10 Millionen Menschen in Deutschland leiden an dauerhaften Schmerzen im Kniegelenk, bei etwa 2,5 Millionen davon ist der Schmerz durch einen Knorpelschaden verursacht. Die Transplantation kann die Funktionalität des beschädigten Knorpels und damit die des Knies fast vollständig wieder herstellen. Bei Schäden durch Unfall kann der beschädigte Knorpel nicht durch eigene Regenerationsmöglichkeit des Körpers wiederhergestellt werden.
Die Transplantation ist bei kleinen, gut erreichbaren Beschädigungen mit zwei arthroskopischen Eingriffen durchführbar. In Ausnahmefällen kann eine der beiden Operationen am offenen Knie erforderlich sein, zum Beispiel wenn eine große Knorpelfläche beschädigt ist. Eine andere arthroskopische operative Therapieform beinhaltet die Anregung von körpereigenen Stammzellen zur Bildung eines knorpelähnlichen Gewebes an der verletzten Stelle.
Kosten und Kostenübernahme
Für eine Knorpeltransplantation sind die Kosten am Knie höher als andere Therapien. Im Rahmen der Knorpeltransplantation sind aufwändige Methoden der Diagnostik, der operativen Therapie und der postoperativen Betreuung erforderlich. Je nach Schadensgröße entstehen bei der Knorpeltransplantation am Knie Kosten von 15.000 bis 30.000 Euro.
Einige gesetzliche Krankenkassen haben die Übernahme solcher Kosten ausdrücklich in ihrem Leistungsspektrum, bei anderen Krankenkassen und Unfallversicherungen ist die Übernahme oder Teilübernahme der Kosten im konkreten Fall abzusprechen. Erfahrene Orthopäden und Fachkliniken können beim Umgang mit den Unfallmeldungen und Kosten-Erstattungs-Anträgen Unterstützung geben.