Definition:
Der Knorpelaufbau im Knie ist eine therapeutische Maßnahme, die bei Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigungen des Knies dann angewendet wird, wenn die Symptome durch Schäden am Knorpel verursacht sind. Der Knorpel kann vom menschlichen Körper nicht neu aufgebaut werden, wenn er nachhaltig geschädigt wurde. Erste Verschleißerscheinungen, wie Sprödigkeit, Risse, Abnutzung und Verlust der Gewebefeuchtigkeit können im Rahmen der Sport- und Regenerationsmedizin mit einer Kombination aus gesunder Ernährung, spezifischer Ernährung (Nahrungsergänzung), Akupunktur, Stoßwellentherapie, Kinesiotaping, Physiotherapie, Spritzen und oral verabreichten Medikamenten therapiert werden, so lange noch keine großen mechanischen Beschädigungen des Knorpels vorliegen. Auch nach einer operativen Therapie können Maßnahmen zum postoperativen Knorpelaufbau am Knie die therapeutischen Ziele wirksam unterstützen. Rechtzeitig erkannte Probleme mit dem Knorpelgewebe und rechtzeitig durchgeführte Maßnahmen der Sport- und Regenerationsmedizin können bereits eingesetzten Verschleiß mildern, den Knorpelaufbau im Kniegelenk allgemein unterstützen und größeren Knorpelschäden vorbeugen.
Bei allen Maßnahmen zum Knorpelaufbau am Kniegelenk geht es darum, die Kollagenbildung anzuregen, die Durchfeuchtung des Knorpels im Kniegelenk zu fördern, seine Versorgung mit Eiweiß und Nährstoffen zu erhöhen und eine ausreichende Menge an Gelenkflüssigkeit bereit zu stellen.
Die wirksamste Methode zur Entlastung des Knorpels im Kniegelenk ist der Aufbau einer kräftigen Muskulatur im Kniebereich. Gewichtsbelastung, Stöße und Torsionsbelastung können durch die Muskulatur besser abgefangen werden, wenn sie gut trainiert und kräftig ausgeprägt ist. Das vermeidet hohen Druck bei der Reibung der Gelenkoberflächen aufeinander und schont den Knorpel. Mit Tapes, Bandagen und Kinesiotapes kann die Durchblutung des umliegenden Bindegewebes, der Haut und der Muskeln um das Knie herum verbessert werden. Ferner haben Kniebandagen eine stabilisierende und schützende Wirkung. Mit verschiedenen physiotherapeutischen Übungen der Dehnung und Kräftigung von Muskeln und Sehnen kann auch die Durchfeuchtung des Knorpels angeregt werden. Viel Bewegung – zum Beispiel Radfahren – ohne Überlastung hilft dabei, den Stoffwechsel und Muskelaufbau zu verbessern. Akupunktur und Stoßwellentherapie lösen Blockaden und Verspannungen im Gewebe und den Muskeln, was zur besseren Durchblutung und zur Anregung des Stoffwechsels beiträgt. Gewichtsreduzierung und die Schaffung eines basischen Milieus im Körper durch gesunde Ernährung entlasten die Gelenke im Knie und verbessern die Bildung von Kollagen im Knie für Knorpelaufbau.
Die Einnahme von sogenannten Chondroprotektiva – Medikamente, die den Knorpel schützen – kann je nach Zusammensetzung Entzündungen hemmen, Schmerzen lindern und die Bildung von Gelenkflüssigkeit anregen. Chondroprotektiva bestehen aus zwei wichtigen Komponenten, nämlich der Hyaluronsäure und aus Glucosamin, einem Aminozucker. Besonders die Verabreichung von Hyaluronsäure durch Spritzen an die von Knorpelabnutzung betroffene Stelle im Knie hat sich als wirksame Therapiemethode für Knorpelaufbau im Kniegelenk erwiesen.
Erfolgsquote und Nebenwirkungen
Mit den genannten therapeutischen Methoden für Kniegelenk und Knorpelaufbau wurden ausgezeichnete Ergebnisse bei der Schmerzlinderung, Milderung von Beschwerden und der allmählichen Regeneration von Knorpelgewebe erzielt.
Zu beachten ist, dass die Anwendung von nur einer Methode nicht zielführend sein kann. Wenn der Patient die Therapie bei Berücksichtigung aller beeinflussenden Faktoren konstruktiv und aktiv unterstützt, dann sind die Erfolgsaussichten hoch, solange der Knorpel im Kniegelenk noch nicht großflächig beschädigt ist. Dabei kann zur konstruktiven Unterstützung gehören, dass bestimmte Sportarten und Bewegungsformen mindestens für den Therapiezeitraum nicht mehr ausgeführt werden.
Die hier aufgeführten Methoden haben nur sehr geringe bis gar keine Nebenwirkungen. Im Unterschied zu Medikamenten, die ausschließlich Schmerzen bekämpfen und schädliche Nebenwirkungen auf das Herz- Kreislaufsystem und die Nerven haben können, ist die Gabe von Hyaluronsäure – Spritzen nebenwirkungsarm. Die Verabreichung von „Gelenkschmiere“ allein kann jedoch einen abgenutzten Knorpel nicht regenerieren. Die therapeutische Wirkung einer solchen Spritze ist ohnehin zeitlich begrenzt und muss bis zum Ende der Therapie mehrfach wiederholt werden. Um die Problematik des Knorpelaufbaus am Knie vollständig zu erfassen und die richtige Therapie anzuwenden, sollte für die Entscheidung in jedem Fall der fachliche Rat eines Orthopäden oder Therapeuten eingeholt werden.