Eine Entzündung, welche durch Mikroorganismen oder andere Einflüsse ausgelöst wird, muss nicht ausschließlich die typischen Infekte der weichen Organe betreffen. Eine ganze Reihe von entzündlichen Vorgängen läuft auch in den festen Bestandteilen des Organismus, beispielsweise an den Zähnen und Knochen ab. In diesem Bezug spielen die Knochenentzündungen (auch Osteitis genannt) eine entscheidende Rolle bei der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen.
Erkennung der Entzündung
Die gelenkigen Komponenten der Knie haben vielfältige Aufgaben zu erfüllen und sind äußerst bedeutsam, wenn es um die bewegliche Verbindung zwischen Unter- und Oberschenkel geht. Die Kniegelenke sind zudem überaus tragfähig und unter gesunden Bedingungen erstaunlich stabil. Sind diese erträglichen Voraussetzungen jedoch nicht mehr gegeben und werden die Belastungslimits der Knie überschritten, können die involvierten Gewebsregionen mit Entzündungen und Überreizungen reagieren. Diese stellen sich wiederum in einer Vielfalt an Symptomen dar, welche zu einer Erkennung der Knochenentzündung an den Knien genutzt werden. Diese Krankheitszeichen treten nicht nur äußerlich und so offensichtlich zutage, dass medizinische Laien diese deuten können.
In vielen Fällen sind die entzündlichen Veränderungen auf die inneren Bereiche der Knie bezogen und verursachen von dort aus klassische Beschwerdebilder. Eine Knochenentzündung wird ganz allgemein in der Medizin als Osteitis bezeichnet und ist gerade am Knie eine äußerst schmerzhafte und quälende Angelegenheit. Da sich in den Knochen auch Nervenfasern und Nervenleitungen sowie Nervenzellen befinden, entsteht durch die Entzündungsherde eine Vielzahl an Stoffwechselendprodukten, welche zu einer natürlichen Reizung der Nervenzellen beitragen. Im Gehirn wird dann eine entsprechende Schmerzwahrnehmung realisiert. Visuell äußert sich eine Knochenentzündung durch eine Formveränderung des Knochens. Diese tritt als Schwellung der Haut sowie als eine Überwärmung dieser Positionen in Erscheinung. Beim Tasten kann unter Umständen eine Größenzunahme an einer bestimmten Stelle des Knochens auffällig sein.
Diese klinischen Bilder werden zur Diagnostik von Knochenentzündungen herangezogen. Vergrößern sich die Infektionsherde am Knochen sind eine Erhöhung der gesamten Körpertemperatur, Schüttelfrost und Formveränderungen am gesamten Knochen nicht auszuschließen. Zudem können sich Fisteln bilden, in denen sich Eiter befindet. Die Krankenerhebung ist nur eine Seite der Erkennung einer Knochenentzündung. Die andere Variante der Diagnose stellt der Einsatz bildgebender medizinischer Technologien dar. Diese basieren auf der Computertomografie, der Szintigrafie und der Magnetresonanztomografie. Genügen diese Untersuchungen nicht, um eindeutige Aussagen treffen zu können, sind Knochenbiopsien unter lokaler Anästhesie sowie mikrobiologische und immunologische Untersuchungen von Blut eine sinnvolle Kombination. Diese dienen insbesondere zur Ermittlung der viralen oder bakteriellen Krankheitskeime. Eine Knochenentzündung am Knie kann zudem durch äußere Verletzungen entstehen. Es zeigen sich leichte Hämatome und möglicherweise örtliche Ödeme.
Therapie
Bei der Therapie der Knochenentzündung ist zunächst die Ursachenbekämpfung sehr wichtig. Von der Entzündung ist oft auch das Knochenmark betroffen (sog. Osteomyelitis). Die Krankheitserreger treten meist über offene Wunden oder vorhandene Fremdkörper (z.B. Platten oder Schrauben nach einem Knochenbruch) in den betroffenen Knochen. Dementsprechend müssen die Wunden bzw. Fremdkörper versorgt werden. Zudem ist eine antibiotische Therapie notwendig. Diese wird Teilweise über Infusion bzw. Tabletten verabreicht. Es werden aber auch lokal in den Knochen Antibiotikaträger eingebracht, um noch gezielter wirken zu können. Bei schweren Verläufen muss ggf. ein Teil des infizierten Knochens entfernt werden.
Folgen
Natürlich bringt eine Knochenentzündung in der Nähe oder im Knie eine zunächst massiv eingeschränkte Motorik mit sich. Im unbehandelten Zustand sind die schmerzhaften Beschwerden zudem sehr intensiv. Die Schmerzintensität nimmt zu, wenn eine Belastung des Knies erfolgt. Auch in Ruhe lassen die zum Teil pochenden Schmerzen nicht nach. Durch diese Beeinträchtigungen sind das Gehen und Laufen beinahe unmöglich. Eine Entlastung des Knies wird bevorzugt, sodass das nicht betroffene Knie eine Mehrbelastung tragen muss. Diese schlägt sich im Laufe der Zeit auch auf die Hüft- und Oberschenkelknochen nieder und bedingt eine einseitige Abnutzung des Knorpels. Arthrotische Veränderungen und ebenfalls schmerzhafte Auffälligkeiten weiten sich somit auch auf diese Systeme aus.
Nicht nur die Knochen, sondern auch die Muskeln, Sehnen und Bänder reagieren auf diese zusätzliche Beanspruchung. Es können sich unter diesen Umständen auch dort entzündliche Prozesse manifestieren. Um eine anhaltende Schonung des Knies zu gewährleisten, müssen die Erkrankten auf intensive körperliche Bewegung vorübergehend verzichten und zunächst eine Schonung vornehmen. Darüber hinaus können auch Rückenschmerzen durch zunehmende Verspannungen auftreten. Trotzdem müssen die Haltebänder, Sehnen und Muskeln unter einer medikamentösen Schmerzbehandlung in Übung gehalten werden, damit sich die Knie nicht versteifen. Unterbleiben diese Maßnahmen, büßen die Kniegelenke unter Umständen ihre Beweglichkeit ein.