Die Kniescheibe ist ein dreieckig geformter Knochen, der im Kniegelenk zur Kraftübertragung des vierköpfigen Oberschenkelmuskels an den Unterschenkel über die Sehne wirksam wird. Auf Grund der hohen, hebelartigen Belastungen auf die Kniescheibe kann es zu verschiedenen Beschädigungen oder Fehlfunktionen kommen, die therapeutisch korrigiert werden. Die richtige Therapie, um die Kniescheibe zu stabilisieren kann der behandelnde Facharzt erst nach gründlicher Diagnose festlegen.
Info
Da die über Sehnen und Muskeln wirkenden Kräfte auf die Kniescheibe enorm hoch werden können, kommt es bei Risikosportarten, aber mitunter auch bei ganz gewöhnlicher sportlicher Betätigung gelegentlich zu Sehnenabriss, Muskelabriss, Verschleißerscheinungen und Knorpelbeschädigungen an der Kniescheibe und im umliegenden Bereich, oder zu einem Trümmerbruch der Kniescheibe selbst. Verschiedene konservative und operative Therapiemethoden, sowie Methoden der präventiven Therapie helfen beim Stabilisieren der Kniescheibe, wenn eine Beschädigung eingetreten ist, oder wenn Schmerzen und Dysfunktion auf eine akute Verletzungsgefahr hinweisen.
Neben Überbelastung und Unfall können auch Fehlbildungen oder Degenerationserscheinungen in der Umgebung der Kniescheibe therapeutische Maßnahmen zu ihrer Stabilisierung erforderlich machen. Durch gymnastische Übungen können Bänder, Sehnen und Muskeln in der Umgebung der Kniescheibe trainiert werden, um einen besseren Sitz in den Gelenkschalen zu erreichen.
Übungen
Radfahren, Aquajogging und Schwimmen sind geeignete Alltagssportarten, um die Muskulatur rund um das Knie zu kräftigen, ohne dass dabei eine permanente Gefahr der Überbelastung besteht. Mit einfachen gymnastischen Übungen, täglich durchgeführt, kann diese Muskulatur trainiert und gekräftigt werden, so dass sie gelegentlichen Belastungsspitzen besser gewachsen ist. Hier einige Beispiele:
Stellen Sie sich mit dem Rücken zu einem Stuhl und beugen Sie die Knie, als würden Sie sich hinsetzen. Bevor Sie die Sitzfläche erreichen spannen Sie die Oberschenkelmuskulatur an und verharren Sie in dieser Position. Danach strecken Sie die Knie wieder. Drei Serien mit zirka 20 Wiederholungen täglich über einen langen Zeitraum von 10 – 15 Wochen stärkt die Oberschenkelmuskulatur.
Setzen Sie sich mit angewinkelten Beinen auf den Boden und drücken Sie die Ferse kräftig auf, bis die Oberschenkelmuskulatur sich anspannt. Diese halten Sie für etwa 10 – 20 Sekunden gespannt, dann die Muskulatur entspannen und die Übung wiederholen.
Mit elastischen Gummibändern können Sie verschiedene Übungen durchführen, die den Muskeltonus des Kniebeugers und des Kniestreckers stärken. Weitere Informationen bezüglich der Übungen zur Stabilisierung der Kniescheibe erhalten Sie vom Physiotherapeuten, mit dem das Trainings- und Übungsprogramm in jedem Fall abgesprochen werden sollte.
Therapien und Tipps
Die konservativen und operativen Therapien zur Stabilisierung der Kniescheibe wurden entwickelt, um der Vielzahl der möglichen Schäden die passende Behandlung beizustellen. Die konservativen Therapien beinhalten überwiegend die stabile Fixierung des Knies und Einleitung begleitender Maßnahmen zur Wiederherstellung des gesunden Zustandes. Tapes, Bandagen, Orthesen und Schienen dienen der Fixierung, während Stoßwellentherapie, Akupunktur, Dehnübungen und gezieltes Training für Muskeln und Bänder die Therapie unterstützen. Operative Eingriffe werden heute überwiegend ohne Freilegung des gesamten Knies durchgeführt. Die modernen Methoden der arthroskopischen Operation ermöglichen eine exakte Diagnose und die Durchführung fast aller operativen Eingriffe.
Durch Arthroskopie, Röntgenaufnahme, CT oder MRT wird zunächst die exakte Diagnose erarbeitet. Die meisten operativen Eingriffe werden mit speziellen Operationsinstrumenten, die zusammen mit der Minikamera durch kleine Öffnungen in das Knie eingeführt werden, durchgeführt. Diese Operationsmethode vermeidet die großen Schnitte im Bindegewebe, deren Narben früher mitunter mehr Probleme bereitet haben, als die Beschädigung am Knie. Die Aussichten auf völlige Wiederherstellung nach arthroskopischer Operation werden heute durchweg als gut dargestellt, mitunter als nachhaltiger und besser, als bei konservativer Therapie.