Wenn eine ungewöhnlich hohe Kraft die Kollagenfasern eines Bandes (Ligamentum) oder der Kapsel eines Gelenks stark überdehnt, heißt die resultierende Verletzung Verstauchung (Distorsion). Eine Stauchung tritt oft an Knie und Knöchel auf.
Symptome
Ist ein Knie verstaucht worden, schwillt es typischerweise an, wobei im verletzten Bereich oft auch ein Bluterguss mit seiner charakteristischen, bläulichen Farbe erscheint. Meist machen sich mittlere bis heftige Schmerzen bemerkbar, die häufig bei der verletzenden Bewegung und bei ihren Wiederholungen während des Heilungsvorgangs spürbar sind. Auch eine folgenreiche Schädigung kann sich zunächst recht beschwerdefrei darstellen.
Beispielsweise kann selbst eine recht leichte Verletzung eines Bandes allmählich in eine chronische Instabilität des geschädigten Knies auswachsen. Das mechanisch geschwächte Gelenk ist somit anfällig für weitere Verstauchungen. Diese weiteren Verletzungen können über längere Zeit gar zu einer starken Destabilisierung des betroffenen Bereichs führen. Oft lässt sich diese Auswirkung bei körperlich aktiven Menschen bereits in relativ jungen Jahren beobachten. Diese Situation kann durchaus auch zu einer Arthrose führen.
Therapie
Bei einer Verstauchung des Knies ist eine konservative Therapie sinnvoll. Sie besteht aus einer Kombination aus Ruhigstellung, Kühlung und Hochlagerung des Kniegelenks. Je nach Ausprägung kann eine Entlastung beim Gehen mittels Krücken hilfreich sein.
Dauer
Unmittelbar nach der Verstauchung des Kniegelenks erstreckt sich die Entzündungsphase über ein bis vier Tage. In weiteren zwei Wochen verläuft die erste Heilung des beschädigten Bindegewebes, in der das Knie nicht oder nur schwach belastet werden sollte. Daran schließen sich etwa sechs Wochen an, in denen die endgültige Selbstreparatur des lädierten Kniebereichs stattfindet. Abhängig von persönlichen körperlichen Voraussetzungen und von der Art und Schwere des Traumas kann der individuelle Heilungsprozess mehr oder weniger von diesem groben Ablauf abweichen.