Wenn das Knie verdreht wird, bildet sich eine Distorsion. Es handelt sich dabei um eine Gelenksverletzung. Eine Distorsion im Knie entsteht, wenn der normale Kniegelenkbewegungsspielraum durch Verdrehen oder auch Umknicken überschritten wird. Dabei wird die Gelenkfläche durch die ursächliche Krafteinwirkung einen kurzen Augenblick aus der normalen Position gehebelt, ohne dass sie dabei vollständig ausgerenkt wird.
Symptome
Ein verdrehtes Knie verursacht unmittelbar nach dem Trauma einen starken Schmerz. Besonders wenn der Betroffene das verletzte Kniegelenk entsprechend bewegt, entstehen starke Beschwerden. Wer sein Knie verdreht hat Symptome wie z.B. eine deutliche Schwellung und ein Bluterguss (Hämatom). Bei einer Distorsion des Kniegelenks ist das Gelenk zwar noch belastbar, aber die Funktionsfähigkeit meist sehr eingeschränkt. Wenn ein Knie verdreht und geschwollen ist, kommt es zu einer Zerrung oder Überdehnung im Band- und Kapselapparat des Kniegelenks. Anhand der Symptome kann nicht immer unterschieden werden, welches Ausmaß die Verstauchung hat.
Allerdings sind die Schmerzen bei einer Dehnung meist nur von kurzer Dauer und Beschwerden bei Zerrungen dauern wesentlich länger. Sehr häufig entsteht ein verdrehtes Knie im Rahmen einer Sportverletzung. Hierbei tritt die Verstauchung meist zusammen mit einer anderen Verletzung auf. So lässt sich gerade bei einer schweren Distorsion oft auch eine Verletzung der knöchernen Gelenkanteile feststellen. Ob neben der Distorsion noch weitere Verletzungen vorhanden sind, lässt sich zum Teil an den Symptomen erkennen.
Therapie
Eine Distorsion wird in der Regel konservativ behandelt. Vorher muss jedoch sichergestellt werden, dass keine Binnenstrukturen des Knies wie Menisken oder Kreuzbänder verletzt wurden. Als akute Maßnahme sollte nach der PECH-Regel verfahren werden. Dies steht für Pause, Eis, Compression, Hochlagerung. Dabei versteht man die sofortige Pause der auslösenden Bewegung. Das Kniegelenk sollte gekühlt werden und mittels Bandage komprimiert/ruhiggestellt werden. Ausserdem soll das Gelenk leicht hochgelagert werden. Diese Maßnahmen wirken einer Schwellung entgegen. Für die unmittelbare Zeit danach sollte das Knie geschont und entlastst werden. So können z.B. Krücken helfen, das Knie beim Gehen zu entlasten.
Folgen
Bei einer einfachen Distorsion heilt die Erkrankung meist von alleine aus. Bei einem günstigen Heilungsverlauf halten die Beschwerden etwa ein bis zwei Wochen an. Auch eine volle Belastbarkeit ist bei einer Verstauchung ohne Komplikationen nach maximal drei Monaten wieder gegeben. Tritt die Verletzung im Rahmen einer Sportverletzung oder eines anderen schweren Traumas auf und der Heilverlauf ist ungünstig, kann ein verdrehtes Kniegelenk zu Spätfolgen führen. Eine Spätfolge könnte beispielsweise eine dauerhaft schmerzbedingte Beweglichkeitseinschränkung sein. Aus der Distorsion kann sich im ungünstigsten Fall auch eine Arthrose entwickeln.