Ein Tapeverband am Knie wird in der Praxis unter anderem bei schmerzhaften Beschwerden an Menisken, Bandapparat oder Schleimbeuteln eingesetzt. Mithilfe eines entsprechenden Verbandes können Knieverletzungen bzw. -schädigungen nicht ursächlich therapiert werden – allerdings ist ein Tape am Kniegelenk in der Lage, Muskelverspannungen positiv zu beeinflussen und mit Verspannungen einhergehende Schmerzen zu lindern.
Anleitung
Ein Knie Tape nach Anleitung kann je nach individueller Symptomatik und Schule auf geringfügig verschiedene Weise erfolgen. Hauptsächliche Schritte des selbstständigen Knie Tapens nach Anleitung folgen jedoch weitgehend einheitlichen Grundlagen.
Ein richtiges Tapen des Knies erfordert zunächst vorbereitende Schritte. So sollte der Kniebereich vor Anlegen eines Tapeverbandes etwa zunächst von Pflegecremes und -ölen sowie von Körperbehaarung befreit werden. Damit Pflasterstreifen, die zum Zweck des Tapings am Knie verwendet werden sollen, in individuell passender Länge zurechtgeschnitten werden können, sind nun die Ausmaße der Kniescheibe exakt zu lokalisieren – besonders die Kniescheibenränder spielen hierbei eine wichtige Rolle, da sie den Ansatzpunkt für anzubringende Tapestreifen darstellen.
Um einen Tapeverband für das Knie nach Anleitung erstellen zu können, sind in einem weiteren Schritt 4 Tapestreifen zurechtzuschneiden: Die Länge der beiden ersten Pflasterstreifen ist zu ermitteln, indem die Kniescheibenlänge durch eine jeweilige Breite von ca. 3 Fingern oberhalb und unterhalb der Kniescheibe ergänzt wird. 2 weitere Tapes überschreiten die Länge der beiden ersten Streifen um eine nochmals beidseitige Breite von ungefähr 3 Fingern. Werden die Pflasterecken abgerundet, trägt dies zu einer höheren Verweildauer des Tapes auf der Haut der behandelten Person bei. Ein Tapen des Knies nach Anleitung erfolgt günstigerweise, nachdem der Patient eine ungefähr 70 – 80%ige Beugung des Kniegelenkes vorgenommen hat.
Als erster zu verwendender Tapestreifen dient eines der beiden kürzeren Pflaster. Dieses wird unter vollem Zug unmittelbar am äußeren Kniescheibenrand angesetzt, um Letzteren (ebenfalls unter hoher Pflasterdehnung zu umrahmen. Unter- und oberhalb der Kniescheibe sollte der Pflasterstreifen allerdings ohne Zug ausgestrichen werden. Unter identischer Vorgehensweise wird das zweite kürzere Tape entlang der Innenseite der Kniescheibe angebracht.
Das Tapen des Knies wird nun unter Zuhilfenahme der beiden längeren Pflasterstreifen fortgesetzt: Jeweils eines der Tapes ist mit leichter Überlappung (von ungefährer Fingerbreite) neben den kurzen Streifen an Innen- und Außenseite des Knies anzubringen und auszustreichen. Dabei ist es wichtig, die äußeren Tapes des Knies ohne jeglichen Zug auf die Haut zu bringen. Ein abschließendes Modellieren und Ausstreichen aller Pflasterpartien fördert schließlich die Verweildauer der Tapes am Kniegelenk.
Überprüfung
Ob ein Tape am Knie nach Anleitung auf korrekte Weise angebracht wurde, ist beispielsweise bei Kniestreckung zu erkennen – weist die Haut über der Kniescheibe unter Streckung leichte Runzeln auf, so spricht dies für eine geeignete Spannung der inneren Tapestreifen. Ist ein Kniegelenk durch Tapen fachgerecht versorgt, so äußert sich dies darüber hinaus in der Regel durch ein individuelles Gefühl der Gelenkstabilisierung – trotzdem sollte das Knie nach abgeschlossener Anbringung aller Tapes seine ursprüngliche Beweglichkeit beibehalten.
Tipps
Damit ein Tapeverband am Kniegelenk seine volle Wirkung entfalten kann, sollte die Kniescheibe eng genug durch die inneren Tapes umfasst sein. Damit diese Voraussetzung gewährleistet ist, kann es vor allem im Vorfeld der ersten selbstständig angelegten Tapeverbände am Kniegelenk hilfreich sein, die Begrenzungen der Kniescheibe mithilfe eines Stiftes zu kennzeichnen. Um ein Knie richtig zu tapen, ist es von großer Wichtigkeit, die Pflasterstreifenenden ohne Zug auf der Haut zu befestigen – wird dies nicht beherzigt, so können die inneren Streifen zu Spannungsblasen an der Haut führen, während die äußeren Tapes einem höheren Risiko unterliegen, sich aufgrund der starken Spannung frühzeitig zu lösen. Darüber hinaus führen vor allem unter zu starkem Zug angebrachte äußere Tapes häufig zu einem unangenehmen Tragegefühl beim Betroffenen. Um die Klebekraft verwendeter Tapes für das Knie nicht zu reduzieren, sollte die klebende Pflasterseite möglichst wenig mit den Fingern berührt werden.
Gehen von einem Knie mit Tape trotzdem weiterhin starke und/oder langfristige Schmerzen aus, so empfehlen Experten das Aufsuchen eines Arztes.