Das Knie zu stabilisieren kann aus verschiedenen Gründen notwendig sein und funktioniert deshalb auch mit unterschiedlichen Methoden. Der komplexe Aufbau des Knies verursacht eine große Zahl von möglichen Störungen, Komplikationen und Verletzungen, die eine zusätzliche Stabilisierung erforderlich machen können. Im Rahmen einer Therapie, aber auch im Rahmen vorbeugender Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden kann eine Stabilisierung des Knies sinnvoll sein. Zwei Einzelgelenke, Bänder, Sehnen, Muskeln, Nerven und Blutgefäße, die Kniescheibe und die Menisken bilden zusammen ein Gelenk-System, welches bei natürlicher Funktionalität stabil ist.
Die Unterstützung der Stabilität kann dabei im Rahmen einer konservativen oder einer operativen Therapie nötig sein, die künstliche Stabilisierung kann selbst therapeutische Ziele haben und die Stabilisierung des Knies kann als vorbeugende Maßnahme gegen Schäden dienen. Eine gute Hilfe sind Stabilisationsübungen fürs Knie. Sie sind sinnvoll bei Beschwerden am Knie und dienen zur Stärkung der umgebenden Muskeln und Sehnen. Um durch Gymnastik, Dehnübungen und zielgerichtetes Krafttraining das Knie stabiler zu machen, sollte in jedem Fall der medizinische Rat des behandelnden Spezialisten gesucht werden. Sportarten, die dem Muskelaufbau dienen, ohne das Knie zu belasten, wie zum Beispiel Radfahren und Schwimmen, können das Knie ebenfalls stabilisieren.
Übungen
Alle Übungen, die den vierköpfigen Oberschenkelmuskel trainieren, sind gut für die Stabilisierung des Knies. Das beginnt mit den gut bekannten Kniebeugen und setzt sich fort bis zum Gewichtetraining im Fitnessstudio. Durch Gewichtetraining werden nicht nur die Muskeln, sondern auch Bänder und Sehnen gestärkt. Überbelastungen mit zu viel Gewicht oder zu vielen Wiederholungen sind schädlich für das Knie, ebenso ein Trainingsbeginn ohne Dehnübungen und Aufwärmen.
Um das Knie zu stabilisieren einige Übungen:
-
- Legen Sie sich flach bäuchlings auf den Boden und legen Sie eine Gymnastikrolle oder ein zusammengerolltes Handtuch unter das Schienbein. Drücken Sie das Schienbein fest in die Unterlage. Das kräftigt den Kniestrecker.
- Setzen Sie sich mit angewinkelten Beinen auf den Boden, drücken Sie mit angespannter Oberschenkelmuskulatur die Fersen gegen den Boden. Halten Sie die Spannung zirka 10 Sekunden.
- Einfaches Fersenheben mit und ohne Gewicht stärkt die Wadenmuskulatur, die über das Knie mit der Oberschenkelmuskulatur verbunden ist. Eine gut trainierte Wadenmuskulatur und Oberschenkelmuskulatur stabilisiert das Knie. Im seitlichen Grätschstand mit leicht gebeugtem Knie werden die Fersen angehoben, zirka zehn Sekunden gehalten und langsam abgesenkt.
- Verschiedene Dehnübungen für die Muskulatur des Unterschenkels und des Oberschenkels sind wichtig für die Beseitigung oder die Verhinderung von Zerrungen oder Verspannungen der Muskeln und tragen auf diese Weise zur Stabilisierung des Knies bei.
- Übungen mit Gewichten und gymnastischen Gummibändern können den stabilisierenden Effekt verstärken.
Therapien
Sind Schäden am Knie eingetreten oder kündigen sich durch akute Beschwerden an, dann können Therapien nötig sein, die eine künstliche Stabilisierung des Knies erfordern. Tapes und Bandagen geben eine zusätzliche Stabilität beim Sport und im Alltag. Orthesen, Schienen und stabilisierende flexible Textilverbände können das Knie während einer konservativen Therapie stabil in einer Stellung fixieren. Nur auf diese Weise können die begleitenden therapeutischen Maßnahmen wirksam werden. Gerissene Bänder oder beschädigte Knorpel können nur dann wieder zusammenwachsen und heilen, wenn das Knie gar nicht oder nur minimal bewegt wird. Ohne Stabilisierung und Fixierung des Knies kann eine konservative Therapie nicht wirksam werden.
Bei der operativen Therapie ist die Stabilisierung des Knies bei der Vorbereitung der Operation, mehr noch aber bei der postoperativen Behandlung wichtig. Nach einem arthroskopischen Eingriff oder einer Operation am offenen Knie braucht das Gewebe Zeit, um sich zu regenerieren. Das Knie darf in dieser Zeit nicht belastet und nicht bewegt werden. Es kann sich um einige Wochen, aber auch um mehrere Monate handeln, in denen das Knie stabil in einer bestimmten Stellung fixiert werden muss.
Verschiedene operative Therapien dienen direkt dazu, die Stabilität des Knies zu verbessern oder wiederherzustellen. So kann zum Beispiel eine durch Bänderriss oder Muskelabriss verloren gegangene Stabilität durch einen Eingriff wiederhergestellt werden.
Fehlstellungen der Knochen des Beines werden durch die Korrekturosteotomie beseitigt. Mit der innovativen Methode „Tomofix“ – entwickelt von einem Medizinerteam aus der Schweiz werden Korrekturen der Beinachse bei X – und O – Beinen durchgeführt. Die Fehlstellungen könnten einseitige Abnutzungen im Kniegelenk mit schweren Folgeschäden verursachen. Bei der Tomofixstabilisierung wird das Knie durch eine Kombination aus keramischen Knochenimplantat und Implantats-Schrauben stabilisiert und die Fehlstellung endgültig beseitigt
Tipps
Ständiges Sitzen am Büroschreibtisch mit angewinkelten Beinen schadet der Oberschenkelmuskulatur und dem Knie. Gelegentliches Stehen bei der Büroarbeit verbessert die Durchblutung, kräftigt die Muskulatur und hilft beim Stabilisieren des Knies.