Das Kniegelenk ist das größte Gelenk im menschlichen Körper. Es ist täglich großen Belastungen ausgesetzt. Nicht selten leidet das Knie darunter und fängt an zu Schmerzen oder instabil zu werden.
Ursachen eines instabilen Kniegelenks
Um die Ursache einer Knieinstabilität zu verstehen, muss man die Anatomie des Knies kennen. Die Kreuz- und Seitenbänder verbinden den Oberschenkelknochen im Kniegelenk mit dem Schienbein. Somit sind diese Bänder stark an der Bewegung des Kniegelenks beteiligt. Wenn die Bänder beispielsweise durch eine Ruptur geschädigt werden, kommt es zu einer unbewussten und muskulär nicht mehr kontrollierbaren Bewegung, die zum typischen Wegknicken und Herausrutschen des Unterschenkels führt. Im Laufe der Zeit führt dieses wiederholte Wegknicken zur Auflockerung des Kapselbandapparates, was wiederum zu einer komplexen Instabilität des Knies führen kann.
Ein Instabiles Kniegelenk wird häufig durch instabile Bänder verursacht. Außen- und Innenbänder und die beiden Kreuzbänder sind für den Halt des Knies verantwortlich. Neben einer Ruptur führen auch chronische Überlastung, Sportverletzungen und ständige Überforderung der Bänder dazu, dass es zu einer Instabilität im Knie kommt. Eine weitere Ursache warum eine Instabilität des Knies auftreten kann ist auch Bewegungsmangel. Dieser lässt die Oberschenkelmuskulatur verkümmern, welche den Bandapparat ebenfalls unterstützt. Schäden an den Bändern führen zu einer veränderten Kraftübertragung im Gelenk. Instabile Bänder dürfen daher nicht unterschätzt werden. Wenn die Kraftübertragung verändert ist, bekommen die nicht so belastbaren Punkte im Knorpel nun die Hauptlast ab, was neben einer Instabilität auch zu einer Arthrose führen kann.
Ein Gelenk wird aktiv über die Muskulatur und passiv über die Bänder stabilisiert. Wenn die stabilisierenden Strukturen des Kniegelenkes aus ihrem Gleichgewicht kommen, müssen die Kompensationsmechanismen für die weitere Stabilität sorgen. Über längere Zeit kann die überlastete Struktur aber Schaden nehmen, etwa in Form einer Bandinsuffizienz. Eine Insuffizienz liegt vor, wenn ein Körperteil, also in diesem Fall das Knie nur mehr eingeschränkt leistungs- und funktionsfähig ist. Falls das geschieht, kann eine Kompensation weiterhin nicht mehr aufrechterhalten werden und das Gelenk wird instabil.
Ein instabiles Knie kann aber noch weitere Ursachen haben, etwa Verschleißerscheinungen. Aber nicht nur eine Ruptur, sondern auch Verletzungen der Seiten- und Kreuzbänder, eine Verletzung der Menisken oder allgemeine Muskel- und Bänderschwäche machen das Knie instabil. Während die leichte Instabilität meist weniger Beschwerden verursacht, kann die schwere Instabilität begleitet sein von einem Unsicherheitsgefühl und einem starken Stabilitätsverlust in den Bewegungsrichtungen des Gelenkes. Die Funktionsfähigkeit des Gelenkes wird maßgeblich eingeschränkt.
Weitere Ursachen
Weitere Ursachen für eine Instabilität können auch Unfälle oder Stürze sein. Neben sportlichen Unfällen führen häufig auch Verkehrsunfälle, Arbeits- oder Haushaltsunfälle zu einem instabilen Knie. Gerade bei derartigen Traumen treten nicht selten Kombinationsverletzungen wie Verletzungen der Meniskusstrukturen, Innenbandriss, Riss des vorderen Kreuzbandes oder Überdehnung des Kreuzbandes auf. Solch komplexe Faktoren führen ebenfalls dazu, dass das Kniegelenk instabil wird. Betroffene klagen dabei über das „Wegknicken“ des Kniegelenks oder über ein Gangunsicherheitsgefühl. Durch hartes Aufkommen nach einem Sprung oder einem schnellen Richtungswechsel, wie sie beispielsweise bei Wettkampfsportarten üblich sind, kommt es zu einer großen Belastung für Bänder und Sehnen. Häufen sich diesen Traumas kann das Knie instabil werden. Schwache, wenig trainierte Muskeln, Fehlstellungen wie O- oder X-Beine oder eine angeborene falsche Führung der Kniescheibe erhöhen dabei das Verletzungsrisiko. Durch die Instabilität treten im Laufe der Zeit Knieverdrehungen auf, die zu Knorpel- und Meniskusschäden führen können, was meist zu einer Arthrose führt.
Das Kniegelenk ist normalerweise auf eine Streck- und Beugebewegung mit einem Bewegungsausmaß von fünf Grad Überstreckung sowie 140 Grad Beugung ausgelegt. Wird diese Beugung- und Streckung des Öfteren überdehnt kann es zu einer Knieinstabilität kommen. Aber auch degenerative Veränderungen, die in allen Kniegelenkabschnitten vorkommen können, können eine Instabilität hervorrufen. Für den Verschleiß zwischen Kniescheibe und Oberschenkelkochen ist die Fehllage der Kniescheibe ursächlich. Gerade bei Jugendlichen treten immer wieder Symptome wie das Patellaspitzensyndrom (Chondropathia patellae) und die patellare Instabilität bei Dysplasien (Fehlanlagen der Kniescheibe) auf.
Diagnosen & Therapien bei Instabilität des Knies
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