Ein Riss des Innenmeniskus bedeutet neben Schmerzen auch eine Funktionseinschränkung des Kniegelenks. Da der Innenmeniskus nicht durchblutet ist, kann ein solcher Riss nicht von selbst heilen. Hier kann zumeist nur ein operativer Eingriff helfen, die Bewegungsfähigkeit wieder herzustellen und Folgeschäden durch das Einklemmen und das Reiben loser Meniskusanteile am Gelenkknorpel zu vermeiden.
Behandlungsformen im Überblick
Grundsätzlich gibt es zwei Vorgehensweisen zur Therapie des Innenmeniskus, die Menisketomie (Entfernung der Menisken) und die Meniskusrefixation. Welche davon angewendet wird, kommt auf den Schweregrad der Verletzung an und die Rissform (waagerecht, senkrecht, quer, lappenförmig, korbhenkelartig) an. Bei der Meniskektomie, die arthroskopisch erfolgt, werden drei Formen unterschieden. Bei der partiellen Meniskusentfernung wird nur das Meniskusgewebe im Schadensareal entfernt. Hierbei bleiben der zirkuläre Faserring und von der ursprünglichen Meniskussubstanz mindestens 50 Prozent erhalten. Dagegen werden bei der subtotalen Meniskektomie mindestens 50 Prozent vom Meniskus entfernt, während der Faserring ebenfalls erhalten bleibt. Von einer totalen Meniskektomie ist die Rede, wenn der gesamte Meniskus herausgenommen oder der zirkuläre Faserring unterbrochen wird. Bleibt nur ein Vorderhornanteil erhalten, wird ebenfalls von einer totalen Meniskektomie gesprochen.
Teilweise besteht die Möglichkeit, irreparable Meniskusdefekte durch ein Meniskusimplantat zu ersetzen. Auf diese Weise wird das Meniskuslager weitgehend rekonstruiert und somit einer Instabilität des Kniegelenks und der vorzeigen Arthrose vorgebeugt. Wenn es die Verletzung zulässt, ist die Meniskusrefixation das Mittel der Wahl. Auch dieser Eingriff erfolgt minimalinvasiv im Rahmen einer Arthroskopie. Unter Verwendung eines resorbierbaren Nahtmaterials wird der Riss genäht bzw. der Meniskus an der knöchernen Gelenkstruktur befestigt. Am Innenmeniskus ist die Therapie jedoch nur für einen Abriss an der Kapsel geeignet, da nur hier das Annähen des Meniskus möglich ist. Da Meniskektomien in den meisten Fällen degenerative Verschleißerscheinungen des Gelenks nach sich ziehen, wird, um solche Folgeschäden zu vermeiden, insbesondere bei jüngeren Patienten eine Refixation auch bei Rissen angestrebt, die weniger nah an der Basis liegen. Durch Anfrischung der Risszone wird eine lokale Förderung der Durchblutung angestrebt, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Relativ neu zur Refixation von Menisken sind nagel-, schrauben- oder klammerförmige Implantate aus verschiedenen Grundmaterialien.
Vergleich der Therapieformen
Während beim Riss des Innenmeniskus die Behandlung früher zumeist aus der vollständigen Entfernung des betroffenen Meniskus bestand, wird diese heute aufgrund der bekannten Spätfolgen weitgehend vermieden. Es wird nur noch so viel Meniskusgewebe entfernt, wie unbedingt nötig. Der Vorteil der partiellen Meniskektomie liegt in der geringeren Belastung des Patienten. Es kommt nur selten zu klinisch relevanten postoperativen Nachblutungen. Die Rehabilitation verläuft verhältnismäßig schnell. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten degenerativer Folgeschäden im Knie ist geringer, da der verbleibende Restmeniskus bei diesem Verfahren als funktionelle Struktur im Gelenk erhalten bleibt. Das Risiko für eine spätere belastungsbedingte Schädigung im Kniegelenk ist dabei jedoch auch vom Ausmaß der Meniskektomie und bereits bestehenden degenerativen Veränderungen des Knieknorpels abhängig. In der Regel wird das Knie nach einer Teilresektion des Meniskus für einige Tage ruhiggestellt, bevor eine physiotherapeutische Weiterbehandlung erfolgt.
In vielen Fällen führt eine totale Meniskusentfernung, bei der kein Meniskusimplantat eingesetzt wird, in der Folge zur Gelenksarthrose, da so keine ausreichende Stoßdämpfung des Knies erfolgen kann. Nachteil einer Implantation ist jedoch die lange Rehabilitationszeit, die bis zu einem Jahr betragen kann. Deshalb sehen vorwiegend Sportler von einer Implantation ab, um den Trainingsausfall möglichst gering zu halten. Aufgrund der hohen Belastung sind jedoch gerade Sportler für eine Arthrose besonders anfällig. Auch der genähte Meniskus bedarf einer langen Nachbehandlung. Für einen optimalen Heilungsverlauf ist es nötig, das Kniegelenk in der ersten postoperativen Phase in seiner Bewegung einzuschränken. Zur Vermeidung der Überbelastung sollte der Patient zunächst eine Streckschiene tragen. Eine weitgehende Beschwerdefreiheit wird sowohl bei der partiellen Meniskektomie als auch bei der Meniskusnaht durch geeignete Rehabilitationsmaßnahmen nach einigen Wochen erreicht.