Eine Implantatlockerung im Kniegelenk gehört zu den häufigsten Komplikationen, die nach dem Einsetzen einer Knieprothese auftreten können. Sie macht sich durch Schmerzen, ein instabiles Gefühl beim Stehen und Laufen oder durch eine Verdrehung der einzelnen Prothesenteile gegeneinander bemerkbar.
Definition
Ein Implantat im Knie ist weniger beanspruchbar als das natürliche Gelenk. Auf eine Belastung kann es sich nicht durch eine entsprechende Anpassungsreaktion einstellen. Werden die Verbindungsflächen zwischen künstlichem Material und lebendem Gewebe vermehrt beansprucht, so kann dies zu einer Lockerung der Prothese führen. Auch Knochensubstanzverlust im Prothesenlager, eine chronische oder akute Infektion des Prothesenlagers, Knochenbrüche im Bereich der Prothese oder andere implantations- oder implantatspezifische Probleme können eine Prothesenlockerung verursachen.
Zumeist ist die Lockerung der Prothese mit Schmerzen verbunden, die zunächst häufig nur bei Belastung auftreten. Oft werden Stauchungs-, Rüttel- oder Rotationsschmerzen beschrieben.
Therapie
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Risiken des Kniegelenksersatzes – Gefahren & Vorsorge
Folgen
Bei einer Implantatlockerung im Kniegelenk ist der Wechsel des Kniegelenkersatzes unabdingbar. Dieser kann zwar relativ leicht durchgeführt werden, jedoch sind die Risiken höher als bei der Erstimplantation. Zudem sind die sogenannten Revisionsprothesen, die nach einer Lockerung der Erstprothese verwendet werden, oft erheblich größer als diese, da die Lockerung häufig einen erheblichen Verlust der Knochensubstanz mit sich bringt. Gegebenenfalls ist auch eine Knochentransplantation zum Wiederaufbau oder zur Armierung des knöchernen Prothesenlagers nötig. Diese erfolgt aus anderen Körperstellen oder mittels Fremdknochen aus einer Knochendatenbank. Die Überlebenszeit von Revisionsprothesen ist generell kürzer als die der Erstprothesen. Auch die Gefahr einer erneuten Lockerung ist zudem größer.