Gicht, oder auch Urikopathie, ist eine sogenannte Purin-Stoffwechselerkrankung, die schubweise verläuft. Durch eine verstärkte Bildung von Harnsäure bzw. einem verminderten Abbau kommt es zu Harnkristallen, die sich an den Gelenken ablagern. Die Kristalle bilden sich manchmal auch in sogenannten Gichtknoten auf, die, wenn sie platzen, zu einem Anfall führen können. Gicht des Kniegelenks gehört zu den häufigsten Gichtformen und kann unter Umständen das Vermögen zu Laufen stark beeinträchtigen.
Definition von Gicht im Knie
Gicht ist eine Sonderform der Arthritis urica. Die Erkrankung zeichnet sich vor allem durch Schwellungen und Steifheit der Gelenke sowie brennende Schmerzen im Gelenk und plötzliche Anfälle aus. Insbesondere die Zehengelenke und Kniegelenke sind betroffen. Sofern Gicht nicht behandelt wird, kommt es immer wieder zu schmerzhaften Gichtanfällen. Die Bänder, die Gelenke und umliegendes Gewebe werden mit der Zeit von der Erkrankung geschädigt. Im schlimmsten Fall werden die Gelenke von der Gicht zerstört. Insbesondere Männer sind von Gicht häufig betroffen. So tritt Gicht bei ihnen neun Mal häufiger auf als bei Frauen. Wenn Frauen unter Gicht leiden, ist dies meist erst nach der Menopause der Fall. Gicht ist die Folge eines Harnsäureüberschusses im Körper.
Durch den Überschuss werden im Blut kleine Harnsäurekristalle gebildet, die sich an verschiedenen Stellen im Körper ablagern. Insbesondere die Gelenke sind hiervon betroffen. Das Großzehengelenk ist gemeinsam mit dem Knie, das am häufigsten von Gicht betroffene Gelenk. Der Überschuss an Harnsäure entsteht entweder weil eine Harnsäureüberproduktion zugrunde liegt oder weil der Körper dazu unfähig ist, überschüssige Harnsäure mit dem Urin auszuscheiden. Wenn eine chronische Gichterkrankung vorliegt, kommt es zu sehr starken Ablagerungen von Kristallen an den Gelenken. In schlimmen Fällen werden die Gelenke nicht nur angegriffen, sondern deformiert, sodass das Verwenden eben dieser nicht mehr möglich ist. Darüber hinaus führt chronische Gicht zu Nierenversagen bzw. einer Niereninsuffizienz oder zu der Bildung von Nierensteinen. Sogenannte, in vielen Lebensmitteln vorkommende, Purine produzieren die Harnsäurekristalle als Abbauprodukt, was eine angepasste Ernährung unabdingbar macht. Neben den Patienten, die unter den Folgen der hohen Harnsäurekonzentration leiden, gibt es auch Menschen, bei denen eine sogenannte Hyperurikämie im Blut nachweisbar ist, jedoch keine Beschwerden verursacht. Bei einem Gichtanfall im Knie platzt ein sogenannter Gichtknoten, aus dem Kristalle freigesetzt werden. Patienten beschreiben die Schmerzen meist als unerträglich.
Therapie von Gicht im Kniegelenk
Ein akuter Gichtanfall kann sehr schmerzhaft verlaufen. Daher steht die Schmerz- und Entzündungshemmung in dieser Situation an erster Stelle. Die am häufigsten benutzten Wirkstoffe sind Ibuprofen und Diclofenac. Indometacin wirkt zwar am stärksten, wird jedoch aufgrund des höheren Nebenwirkungsprofils nicht so gerne eingesetzt. Früher weit verbreitet war auch das Colchicin, ein Zellwachstumsgift, welches aufgrund seiner zahlreichen Nebenwirkungen ebenfalls nur noch selten Verwendung findet. Akute Entzündungsreaktionen im Gelenk können auch mithilfe von Kortisonspritzen wirkungsvoll bekämpft werden.
Um weitere Anfälle zu vermeiden ist eine konsequente Ernährungsumstellung notwendig. Sinnvoll ist hierbei vor allem eine Reduktion von Fisch- und Fleischkonsum. Auch Bier sollte weitgehend vermieden werden. Der Einsatz von Medikamenten kann ebenfalls helfen, den Harnsäurespiegel im Blut sowie im Urin zu senken (z.B. Allopurinol, Benzbromaron).
Folgen von Gicht des Knies
Unbehandelte Gicht geht mit starken Schmerzen einher und immer häufigeren Schüben. Sobald die Anfälle häufiger auftreten, spricht man von der chronischen Gicht, die somit eine Folge der unbehandelten Erkrankung ist. Bei einem schweren Verlauf der Krankheit kommt es zu einer Deformation der Gelenke, was bei einer Gicht des Knies dazu führen kann, dass der Patient unfähig ist zu laufen. Darüber hinaus kommt es unter Umständen zu einer Niereninsuffizienz, Nierensteinen oder Nierenversagen. Somit kann eine unbehandelte Gicht über einen längeren Zeitraum lebensgefährlich werden. Wenn die Gicht rechtzeitig behandelt wird und der Patient seine Ernährung entsprechend anpasst, sind die Folgen gering und ein normales Leben ist möglich. Eine dauerhafte Ernährungsumstellung und die strikte Änderung der Gewohnheiten zählen somit auch zu den Folgen, die ein Patient tragen muss.