Auswirkung der Beinlängendifferenz:
Bei unklaren Beschwerden im Bereich des Halte- und Bewegungsapparates wird häufig eine Beinlängendifferenz vermutet. Eine anatomische Beinlängendifferenz hat Auswirkungen auf die komplette Statik des Körpers. Der durch die Differenz hervorgerufene Beckenschiefstand wird mit einer ausgleichenden Krümmung der Wirbelsäule kompensiert, er wirkt sich auch auf Knie- und Fußhaltung aus.
Therapie durch Fußsohlenerhöhung
Als Therapie bei Beinlängendifferenz ist eine Fußsohlenerhöhung angezeigt. Probeweise wird eine Einlegesohle angefertigt, die man einfach in den Schuh einlegt. Wenn sich diese Maßnahme nach einigen Wochen des Tragens bewährt hat, können mehrere Schuhpaare mit einer Fußsohlenerhöhung zwischen Außen- und Innensohle ausgestattet werden.
Besonderheiten bei Kindern und älteren Erwachsenen
Bei Kindern wird die Beinlängendifferenz regelmäßig überprüft, weil das Längenwachstum der Beine durchaus unterschiedlich ablaufen kann. Ältere Erwachsene spüren oftmals keine Verbesserung, manchmal sogar eine Verschlechterung ihrer Beschwerden durch den Längenausgleich, da die Körperstatik sich an der vorhandenen Differenz ausgerichtet hatte. So treten durch den Ausgleich zusätzliche Verspannungen auf. Hier wird man von einem Ausgleich absehen und spezielle Krankengymnastik zur Stärkung der Rückenmuskeln empfehlen.
Vorgehen bei geringer Beinlängendifferenz
Selbstverständlich hängt die Notwendigkeit einer Therapie von der Höhe der Beinlängendifferenz ab. Differenzen von weniger als 10 mm sind sehr häufig. Auch wenn in diesen Fällen in der Regel von einer Erhöhung der Sohle abgesehen wird, sollte doch die Stärkung der Rumpfmuskulatur durch Gymnastik und bewusste Körperhaltung vorbeugend beachtet werden.