Eine Patellaentzündung (Entzündung der Kniescheibe) kommt nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern und sogar bei Kleinkindern vor. Die Kniescheibe ist zwar an ihrer zum Kniegelenk hin zeigenden Seite mit einer gut gleitenden, knorpeligen Schicht überzogen, kann aber im Entzündungsfall maßgebliche Beschwerden auslösen.
Ursache einer Entzündung der Kniescheibe
Treten entzündliche Prozesse der Kniescheibe auf, ist in der Regel die Knorpelsubstanz betroffen. Durch das Einwirken starker mechanischer Kräfte durch Stoß oder Druck kann eine Kniescheibenentzündung sowohl akut auftreten als auch einen chronischen Verlauf nehmen. Trifft eine Kraft so ungünstig auf die Patella, dass diese durch die Gleitbewegung nicht richtig gedämpft werden kann, kann es zu einer Beschädigung des Knorpels kommen. In diesem Zusammenhang treten negative Scherkräfte auf, welche die Kniescheibe quetschen. Eine recht häufig auftretende krankhafte und entzündliche Beeinträchtigung der Kniescheibe ist das sogenannte Patellaspitzensyndrom, welches ebenfalls durch eine ungünstige Be- und permanente Überlastung der Kniescheibe hervorgerufen werden kann.
Eine Entzündung der Patella kann zudem mit einer Knorpeldegeneration oder einer Kniearthrose einhergehen. Bemerkt wird die Entzündung an der Kniescheibe überwiegend durch signifikante Schmerzen, welche bei einer Bewegung der Knie zutage treten. Durch die gestörte Gleitreibung kommt es zu einer Nervenreizung, welche als Schmerz empfunden wird. Darüber hinaus bilden sich durch die entzündlichen Vorgänge in oder an der Kniescheibe giftige Stoffwechselendprodukte, welche von der “Arbeit” der körpereigenen Abwehrzellen stammen und aus abgetöteten Erregern hervor gehen. Diese tragen ebenfalls zu einer Nervenreizung bei. Eine Patellaentzündung ist in der Regel äußerlich sichtbar, weil das gesamte Kniegelenk im Laufe der Zeit anschwillt. Es entstehen Flüssigkeitsansammlungen im Knie.
Klassische Entzündungszeichen sind auch bei einer Entzündung der Patella eine Überwärmung der einbezogenen Bereiche sowie eine mehr oder weniger starke Hautrötung. Stehen die Betroffenen nach einer längeren Sitzphase auf, in der die Knie anhaltend angewinkelt waren, werden die Schmerzen intensiver. Dies führt zu einer permanenten Bewegung, um die Schmerzstärke zu reduzieren. Die Anamnese der zu behandelnden Patienten und Patientinnen kann in diesem Sinnen schon eine gewisse Erkennbarkeit der Kniescheibe Entzündung begünstigen. Durch eine Palpation und eine Prüfung der passiven Beweglichkeit können ebenfalls Rückschlüsse auf eine Patellaentzündung gezogen werden. Ohne die Unterstützung durch die hilfreiche Medizintechnik kann jedoch keine exakte Differentialdiagnose erhoben werden. Zum Einsatz kommen in der konventionellen Medizin neben den Röntgengeräten die Ultraschall- und Kernspintechnik. Die Röntgenaufnahmen werden als spezielle „Défilé“-Fotos gemacht. Das heißt, dass eine unterschiedliche Beugehaltung der Knie eingenommen werden muss.
Therapie
Weitere Informationen zur Therapie finden Sie unter den entpsrechenden Diagnose-Links.
Folgen
Je nachdem, ob an der Kniescheibe die Entzündung durch ein Ungleichgewicht der Gelenkmuskulatur oder durch eine Zerfaserung des Knorpels hervorgebracht wird, die Bewegungseinschränkungen sind zum Teil extrem groß. Bei einem chronischen Verschleißbild einer Kniescheibe bleiben die Beschwerden in der Regel erhalten und können durch bestimmte Bewegungsmuster sogar forciert werden. Die Patientinnen und Patienten müssen somit eine ganze Reihe von Bewegungen vermeiden und sich mit entsprechenden Hilfsmitteln ausstatten. Auch das Gehen kann meist nur mit Unterstützung einer Gehhilfe bewerkstelligt werden. Treten Entzündungsvorgänge an der Patella auf, kommt es bei weiterem unbehandeltem Verlauf zu einer Einbeziehung des gesamten Kniegelenks. Diese Tatsache beruht auf einer Mitbeteiligung der Gelenkinnenhaut, die sich ebenfalls entzünden kann. Bei der Mehrheit der betreuten Patienten begründet sich diese Allgemeinentzündung der Kniegelenke auf eine Einbeziehung des Kniescheibengleitgelenks.
Das Endstadium einer Kniescheibenentzündung ist meist eine Arthrose, die sich auf das Gleitlager der Kniescheibe ausweitet. Durch diese mehr oder weniger hochgradige Abnutzung der Patella sind eine fehlende Stabilität und Koordination des kompletten Gelenks nicht auszuschließen. Diese Charakteristika können wiederum die Ursache häufiger Gelenkverdrehungen und von Kreuzbandrissen sein. Bei einer Verrenkung der Kniescheibe gleitet die Kniescheibe aus ihrer gleitfähig gelagerten Position heraus, was zu weiteren Folgeschäden beiträgt, die sich als permanente Rezidive darstellen.