Als Chondromalazie wird eine Knorpelerweichung bezeichnet. Diese Erweichung der Knorpel tritt in verschiedenen Schweregraden auf. Sie kann bis hin zum vollständigen Verlust der Knorpelgelenkfläche führen.
Definition
Die klassischen Symptome der Chrondromalazie im Knie sind Schmerzen im betroffenen Bereich, Schwellung, Stabilitätsverlust durch Erweichung, stärkere Schmerzen sowie Bewegungseinschränkung und Rötung des betroffenen Bereichs. Ausgelöst wird die Chondromalazie häufig durch falsche oder übermäßige Belastungen auf das Kniegelenk. Die Hauptursache ist die zu hohe Belastung. Bei einer zu starken Belastung der Knorpel, kann es zur Erweichung, Verlust oder Verletzung der Knorpelmasse kommen. In diesem Krankheitsbereich ist aber auch eine Autoimmunproblematik nicht auszuschließen. Knorpelschäden können sowohl direkt wie auch indirekt entstehen. Die direkte Entstehung zeichnet sich beispielsweise durch Frakturen mit Gelenkknorpelbeteiligung aus. Indirekte Schäden entstehen häufig durch traumatische Gelenkschäden, etwa bei einer Instabilität nach einem Kreuzbandriss, bei sekundär oder primär degenerativen Veränderungen, als Folge bakterieller oder autoimmuner Genese oder bei avaskulären Nekrosen von Gelenkanteilen. Durch eine Vielfalt von Mechanismen kann es zur Schädigung des subchondralen Knochens und des Gelenkknorpels kommen. Je nach Schaden fällt auch die Regenerationsantwort unterschiedlich aus. Schon kleine Verletzungen des Knorpels auf Zellebene können zum Absterben von Chondrozyten und zur Knorpelerweichung führen. Die Zerstörung des Kollagennetzwerks hat eine ausgeprägte Anschwellung des Knorpels zufolge. Dieses Phänomen kann aber auch in frühen Arthrosephasen beobachtet werden. Es ist bislang unbekannt, bis zu welchem Stadium der Schaden irreversibel ist und es letztendlich zum progressiven Verlust der Gelenkknorpelbestandteile kommt. Nur selten weisen die Schäden des Gelenkknorpels eine Spontanheilung auf.
Die Chondromalazie im Kniegelenk kann unterschiedliche Ursachen haben. Es liegt aber immer ein Missverhältnis zwischen Belastbarkeit und Belastung des betroffenen Gelenks vor. Die Belastung kann durch Inkongruenzen erhöht sein. Die verstärkte Belastung des Gelenkes kann sowohl durch berufliche wie auch sportliche Belastung hervorgerufen werden. In Betracht kommen auch traumatische Frakturen oder Inkongruenzen. Es kommt zur Erweichung, wenn die Belastbarkeit des hyalinen Knorpels überschritten wird und es kommt zum Aufbrechen und anschließend zum Knorpelverlust. Im betroffenen Gelenkabschnitt kommt es zu Schmerzen, die sich bei Belastungszunahme ebenfalls verstärken. Die Chondromalazie kann klinisch durch vermehrte Krepitation erkannt werden. Es kann sich aber durch den Abrieb ein Erguss bilden. Bei der klinischen Untersuchung kann des Weiteren ein lokaler Druckschmerz oberhalb des betroffenen Gelenkabschnitts ausgelöst werden. Bei einer Röntgenuntersuchung kann auch vermehrt subchondrale Sklerosierung sichtbar sein. In der Kernspintomographie kann der Knorpel dargestellt werden, die Knorpelqualität kann bei einer Arthrose viel besser beurteilt werden. Die Knorpelschädigung kann über die Arthroskopie klassifiziert werden.
Therapie
Zunächst wichtig ist die Reduzierung der auslösenden Belastung. Ebenfalls hilfreich sein kann der Einsatz von entzündungshemmenden Salben und Medikamenten. Im fortgeschrittenem Stadium ist eine Operation meist unumgänglich. Zum Einsatz kommt etwa die sogenannte mikrochirurgische Frakturierung.
Mehr zu diesem Eingriff erfahren Sie hier: Microfracturing Knie – Alle Infos & Nebenwirkungen
Gefahren
Gefahren der Chondromalazie des Knies sind dann relativ groß, wenn die Erkrankung nicht behandelt wird. Wird nicht eingegriffen, nimmt die Knorpelmasse im weiteren Krankheitsverlauf zunehmend Schaden. Dadurch nehmen nicht nur die Schmerzen beständig zu, sondern auch die Bewegungsfähigkeit des Kniegelenks nimmt ab und es können sich weitere Schäden am Knie entwickeln.