Die Borreliose ist die in unseren Breiten am häufigsten durch Zecken übertragene bakterielle Infektion. Oft bleibt sie unerkannt und führt nach Monaten bis Jahren zum Vollbild der Lyme-Arthritis. In der Mehrzahl der Fälle ist dabei das Kniegelenk betroffen.
Ursache
Die Borreliose im Knie wird durch Spirochäten der Borrelien Art hervorgerufen. Ihr gehören im Wesentlichen drei Erreger-Subspezies an, die das Krankheitsbild auslösen können. Im Einzelnen sind dies B. burgdorferi sensu stricto, B. garinii und B. afzelii. Während der Blutmahlzeit erfolgt die Übertragung dieser Bakterien von einer Zecke auf den Menschen. Nach einer Inkubationszeit von 3 bis 30 Tagen läuft die Erkrankung in den 3 typischen Phasen ab. Die Primärinfektion wird anfangs als sich ausbreitende Hautrötung (Erythema migrans) bemerkt. Von der Eintrittsstelle gelangen die Erreger mit dem Blutstrom in den Körper und in weiter entfernt liegende Organe. Mit dem Befall von Haut, Nervensystem, Muskeln und Gelenken wird die Borreliose als Multi-Systemerkrankung bezeichnet.
Therapie
In der Regel wird eine Infektion im Anfangsstadium für 4 Wochen antibiotisch mit Doxycyclin in Tablettenform behandelt. Alternativ kommt Ceftriaxon, ein Cephalosporin, intravenös für 2-3 Wochen in Frage. Um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden, ist eine engmaschige Betreuung durch den behandelnden Arzt notwendig.
Folgen
Bleibt die Borreliose im Frühstadium unbehandelt, kommt es nach Monaten bis Jahren zu einer Reaktivierung der Bakterien hauptsächlich in den großen Gelenken. Die Folge sind Entzündungen eines oder mehrerer Gelenke, die als Mono- oder Oligoarthritis bezeichnet werden. Typisch sind springende, stark ausgeprägte Gelenkschmerzen, welche ein nächtliches Schmerzmaximum aufweisen. Infolge der entzündlichen Prozesse im Knie und/oder Schleimbeutel sammelt sich Flüssigkeit im Kniebereich. Es kommt zur Knieschwellung, die in der Regel schmerzfrei ist, oder zur Ausbildung eines Kniegelenksergusses, der aufgrund einer Dehnung der Gelenkkapsel insgesamt sehr schmerzhaft ist. Mithilfe von Antibiotika lässt sich die Borreliose im Knie gut behandeln, sodass in den seltensten Fällen bleibende Schäden auftreten. Bei einigen Patienten treten die Symptome jedoch weiterhin über ein Jahr hinaus auf. Sie leiden dann unter einer chronifizierten Lyme-Arthritis. Die starken Entzündungen führen auf Dauer in wenigen Fällen auch zur Zerstörung des Gelenkknorpels. Am Ende ist in solchen Fällen die Beweglichkeit des Gelenkes vermindert.