Symmetrie findet sich überall im menschlichen Körper wieder. Auch wenn die eine Hälfte des Körpers der anderen nicht zu hundert Prozent gleicht, können große Differenzen zwischen beiden Körperhälften zu Beschwerden führen, wie es bei der Beinlängendifferenz der Fall ist. Dabei handelt es sich um einen Längenunterschied der Beine.
Definition
Reelle, anatomische Beinlängenunterschiede sind auf einen tatsächlichen Längenunterschied der Beine zurückzuführen. Funktionelle oder auch scheinbare Beinlängenunterschiede werden durch andere Ursachen hervorgerufen. Ein „vorgetäuschter“ Beinlängenunterschied kann beispielsweise bei Verkürzungen der Beugemuskel im Becken und Kniebereich sowie bei Störungen in der Region der Beckenwirbelsäule auftreten. Anatomische Beinlängenunterschiede sind wiederum in gleichbleibende und fortschreitende zu unterteilen. Gleichbleibende Beinlängenunterschiede können nach einem Knochenbruch im Erwachsenenalter bei Ausheilung in verkürzter Stellung auftreten, progrediente Längenunterschiede sind solche, die bei einem wachsenden Skelett, sprich bei Kindern und Jugendlichen, in Erscheinung treten. Während Beinlängenunterschiede von bis zu sieben Millimetern meist unbemerkt bleiben, treten bei größeren Längenunterschieden meist Beschwerden auf. Wahrscheinlich haben mehr als der Hälfte der Menschen unterschiedlich lange Beine, ein Leiden tritt jedoch nicht zwangsweise auf.
Therapie
Therapie der Beinlängendifferenz – Überblick
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Folgen
Beinlängenunterschiede haben eine schräge Kreuzbeinbasis zur Folge, die von der gesamten Wirbelsäule kompensiert wird. Je nachdem, welches Bein länger und welches kürzer ist, neigt sich das Becken dementsprechend eher zur rechten oder zur linken Seite. Meist werden jedoch nur deutliche Differenzen schmerzsymptomatisch überhaupt wahrgenommen. Wenn Schmerzen aufgrund eines Beinlängenunterschieds auftreten, befinden sich diese in der Regel im unteren Rücken in der sogenannten lumbosakralen Region. Dieser Schmerz kann über die Beckenregion bis hin in den Oberschenkel ziehen. Des Weiteren kann die Verschiebung der Kreuzbeinbasis zu einem veränderten Muskeltonus im Lumbalbereich führen und Rückenschmerzen auslösen. Besonders ausgeprägte Beinlängenunterschiede haben negative Auswirkungen auf den gesamten Bewegungsapparat und machen insbesondere sportliche Aktivitäten ungewöhnlich schmerzhaft.