Keime im Knie, zu denen nicht nur Bakterien, sondern ebenfalls Pilze und Viren gehören, können in den Organismus eindringen und sich dort vermehren, wenn die Lebensbedingungen günstig sind. Dann sind diese Mikroorganismen nicht mehr ungefährlich, sondern sie werden zu Auslösern von verschiedenen Erkrankungen. Diese sind in der Mehrheit mit einem entzündlichen Verlauf und den damit einhergehenden Komplikationen verbunden.
Symptome
Unabhängig davon, wohin die Krankheitserreger im menschlichen Körper gelangen können – nicht immer schafft es das eigene Immunsystem diese Fremdkörper zu zerstören und die Entstehung einer Krankheit zu verhindern. Gerade die gelenkigen Areale, welche zahlreiche bedeutende Aufgaben zu erfüllen haben, können durch eingedrungene Mikroorganismen stark beeinträchtigt werden. Der Fokus liegt in diesem Zusammenhang auf den stattfindenden Zell- und Gewebsschädigungen sowie auf einem unter Umständen ausgelösten Absterben der Gelenkselemente. Darüber hinaus sind die Begleitsymptome recht unterschiedlich und hängen immer davon ab, um welche Art der Keime es sich handelt. Allen Erregern ist gemein, dass sie in der Lage sind, Infektionen im Kniegelenk einzuleiten. Bedeutsam sind neben den Viren die infektiösen Bakterien. Haben sich diese Mikroorganismen einmal im Kniegelenk eingenistet und vermehren sich, äußert sich dies in einem reduzierten Allgemeinzustand. Die Patientinnen und Patienten können unter grippeähnlichen Krankheitszeichen leiden und spüren verstärkt Schmerzen im Knie. Schüttelfrost, Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen werden in der Regel von Muskel- und Gelenkschmerzen begleitet. Es kommt zu einer Gelenksentzündung im Knie, einer sogenannten Arthritis.
Typische Auffälligkeiten eines entzündlichen Vorgangs durch Bakterien im Kniegelenk sind zudem fühlbare Schwellungen im Bereich des Gelenks und eine auffällige Überwärmung des Hautgewebes. Darüber hinaus ist das infizierte Knie meist gerötet und lässt sich nur schlecht bewegen und belasten. Der Grund liegt darin, dass sich durch ein Absterben gesunder Gewebszellen im Knie Gewebswasser bildet und sich in den Gelenksräumen ansammelt. Diese Flüssigkeiten drücken auf die im Kniegelenk vorhandenen Nerven und lösen den Schmerz aus. Außerdem entstehen durch die Krankheitserreger giftige Produkte des Stoffwechsels, welche die Nerven ebenso reizen.
Therapie
Je früher die Diagnose gestellt wird, desto schneller kann die Therapie eingeleitet werden. Dies ist hilfreich um schwerwiegende Folgeschäden am Gelenk zu vermeiden. Zunächst wird das Kniegelenk bzw. der Erguss punktiert, d.h. er wird mit einer sterilen Nadel abgezogen. Einerseits verspürt der Patient hierdurch eine schnelle Entlastung im Gelenk. Zeitgleich kann man die gewonnene Flüssigkeit weiter untersuchen und die verantwortlichen Erreger herausfinden. Somit wird eine gezielte antibiotische Therapie möglich, die sich der Punktion anschließt. Bei ausgeprägten Entzündungen mit Eiterbildung muss das Gelenk operativ gespült werden, um eine weitere Keimausbreitung im Körper zu verhindern. Dies kann mit einer Arthroskopie erfolgen (Gelenkspiegelung). Selten muss das Gelenk komplett eröffnet werden.
Folgen
Eine bakterielle Kniegelenksentzündung ist nicht zu unterschätzen. Bei einem denkbar ungünstigen Krankheitsverlauf können sich eitrige Ansammlungen im Knie bilden, welche wiederum in die Blutbahn gelangen und eine weitere Verbreitung der Erreger begünstigen. Eine Folge der bakteriellen Gelenksentzündung im Knie kann sein, dass Knorpel- oder Knochengewebe geschädigt und operativ entnommen werden müssen, was wiederum den Heilungsverlauf und die Belastungsfähigkeit des Knies behindern kann. Durch eine sogenannte eitrige Synovialitis, eine Entzündung der Schleimhaut des Kniegelenks, kann sogar eine Blutvergiftung nicht ausgeschlossen werden, wenn keine sofortige Behandlung erfolgt. Die Ursache dafür stellt eine Keimverschleppung dar. Einige Krankheitserreger sind äußerst aggressiv und können schon in kürzester Zeit die Zellen und Gewebe im Kniegelenk so verändern, dass ein Funktionsverlust entsteht. Bleibende Schädigungen der Kniegelenke durch Bakterien und Keime sind daher als Folgeerscheinung einer Infektion im Knie keine Seltenheit.