Um die besten Voraussetzungen für eine schnelle postoperative Rehabilitation zu schaffen, sollte nach einer Arthroskopie des Knies eine Nachbehandlung erfolgen. Diese gezielte Krankengymnastik wird zu Beginn unter Anleitung eines Physiotherapeuten ausgeführt, kann später jedoch vom Patienten auch allein zu Hause durchgeführt werden.
Alle Infos
In der Regel wird eine Arthroskopie des Knies heute ambulant durchgeführt. Aus Sicherheitsgründen wird der Patient nach dem Eingriff noch etwa für zwei Stunden im Aufwachraum betreut und darf dann, am besten in Begleitung von Angehörigen, den Weg nach Hause antreten. Bei stationärer Gelenkspiegelung kann der Patient meist am dritten postoperativen Tag das Krankenhaus verlassen. Die Art der Nachbehandlung richtet sich insbesondere nach der Art und dem Umfang des Eingriffs. So ist es beispielsweise nach einer Meniskusteilentfernung sinnvoll, das Gelenk rasch wieder zu mobilisieren, während nach rekonstruktiven Behandlungen wie einer Kreuzbandplastik der Bewegungsumfang und auch die Belastung des Kniegelenks langsam gesteigert werden sollten. Der Operationsverband verbleibt nach der Arthroskopie für ein bis zwei Tage auf der Wunde. Bei starken Schmerzen oder Durchbluten des Verbandes ist schnellstmöglich der Arzt aufzusuchen. Operationsfäden werden in der Regel zwischen dem siebten und zwölften Tag nach der Arthroskopie entfernt.
In den ersten postoperativen Tagen kann es gegebenenfalls nötig sein, das betroffene Knie durch Unterarmgehstützen zu entlasten. Das betroffene Bein darf beim Gehen zwar auf dem Boden aufsetzen, die Last wird jedoch über die Arme gestützt. Dem operierten Bein sollte viel Ruhe gegönnt werden. Um Schwellungen und Schmerzen zu vermeiden oder gering zu halten, sollte das Bein so oft wie möglich über Herzniveau hochgelagert und gekühlt werden. Längeres Gehen und Stehen sind in dieser ersten Phase zu vermeiden. Die Dauer der Entlastungsphase hängt vom durchgeführten Eingriff ab. Vom behandelnden Arzt erhält der Patient genaue Verhaltensregeln hinsichtlich der Schonung und Belastungsfähigkeit des Gelenks, an die er sich konsequent halten sollte, um den Erfolg der Behandlung nicht zu gefährden.
Krankengymnastische Übungen tragen dazu bei, die Rehabilitationsphase zu verkürzen. Diese werden zunächst im geschlossenen kinetischen System durchgeführt. Das heißt, dass der Fuß des operierten Beines während der gesamten Übung nicht frei hängt, sondern immer eine feste Auflage hat. Es sollten immer beide Beine trainiert werden, um die Muskelbalance zu bewahren. Zu den im Rahmen der Arthroskopienachbehandlung durchgeführten Übungen gehören beispielsweise das Treppensteigen, die Beinpresse und der kontrollierte koaktivierte Gang. Bei Letzterem versucht der Patient stets, beim Gehen die Beuge- und Streckmuskeln gleichzeitig angespannt zu lassen. Tägliche Eigenübungen können die Muskelkraft und die Gelenkfunktion zusätzlich verbessern. Neben der Krankengymnastik kann auch eine Elektrotherapie die Gelenkentlastung und die Heilung unterstützen. Nach Abschwellung des Kniegelenks und Entfernung der Fäden kann sofort wieder mit dem Schwimmen und Rad fahren begonnen werden. Liegen keine medizinischen Gegenindikationen vor, können weitere sportliche Aktivitäten etwa sechs Wochen nach der Operation wieder aufgenommen werden.
Tipps
Für einen erfolgreichen Heilungsprozess sind die Mitarbeit des Patienten und das regelmäßige Training unabdingbar. In den ersten Tagen nach der Operation ist eine lokale Anschwellung des Kniegelenks möglich. Dieser kann mit Eispackungen, Kältekompressen oder den altbewährten Quarkwickeln entgegengewirkt werden. Schwillt das Knie während des Trainings an, sollte das Programm reduziert werden. Anderenfalls können der Trainingsumfang und die Belastung des Knies kontinuierlich gesteigert werden.
Sobald die Verbände entfernt sind, kann problemlos geduscht werden. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Wunden nicht nass werden, um die Gefahr einer Infektion zu vermeiden. Mit speziellen Duschpflastern oder Haushaltsfolie kann das Knie entsprechend präpariert werden. Solange die Wunden nicht verheilt sind, sollte auf Wannenbäder verzichtet werden.