Definition:
Als Arthrodese wird eine operative Gelenkversteifung bezeichnet, bei der zwei Gelenkknochen miteinander verbunden werden, um zusammenzuwachsen. Ziel der Arthrodese ist es, Gelenken, die zum Beispiel durch Arthroseschädigungen stark schmerzen, ein gewisses Maß an Schmerzfreiheit zu geben, auch wenn dabei die Funktion eingeschränkt wird. Der Begriff Arthrodese stammt aus dem Griechischen und bedeutet in der deutschen Übersetzung Gelenkbindung. Allerdings wird die Arthrodese nicht mehr so häufig angewendet in der Medizin, weil diese Operation nicht rückgängig zu machen ist und es inzwischen auch andere Behandlungsmethoden gibt. Betroffene Patienten bleiben für immer in ihrer Mobilität eingeschränkt. In den meisten Fällen wird heute statt der Arthrodese ein gelenkersetzendes Verfahren angewendet. Arthrodese ist allerdings immer dann eine Möglichkeit, wenn es aus medizinischer Sicht nicht sinnvoll ist, ein neues Gelenk einzusetzen. Die häufigsten Einsatzmöglichkeiten für Arthrodese sind die Hüften oder das Knie.
Wirkungsweise
Um eine Arthrodese am Knie durchzuführen, muss zuerst die Knorpelschicht am Knie entfernt werden. Anschließend werden die Knochen mit speziellen Nägeln, Drähten oder Platten verbunden. Die Knochen können jetzt innerhalb einiger Wochen zusammenwachsen. Generell gilt dabei, je älter die Patienten sind, desto länger wird dieser Vorgang in Anspruch nehmen. Allerdings sollten Patienten im Vorfeld wissen, dass durch die Versteifung die ursprüngliche Gelenkfunktion zerstört wird. Der Vorteil liegt darin, dass Patienten anschließend schmerzfrei laufen können, auch wenn sie zum Teil erhebliche Einschränkungen haben.
Inzwischen gibt es verschiedene Arten der Arthrodese, die sich danach richtet, welche Beeinträchtigung behandelt werden muss. Bei der einen Variante wird das Gelenk geöffnet und so miteinander verbunden. Bei der anderen Art der Arthrodese bleibt das Gelenk geschlossen und die beiden Gelenke werden fest miteinander verschraubt. Fast überall, wo zwei Gelenke aufeinandertreffen, kann die Arthrodese durchgeführt werden. Hände, Füße, Schultern und Sprunggelenke, aber auch die Wirbelsäule kann durch die Arthrodese versteift werden. Ziel ist es immer, durch die Versteifung und Stabilisierung der Gelenke die Schmerzen zu reduzieren. Wie bei allen Operationen gibt es jedoch keine absolute Garantie für eine komplette Schmerzbefreiung. Die Arthrodese wird in der Regel dann eingesetzt, wenn die Gelenke so stark beeinträchtigt sind, dass keine andere Heilungschance mehr besteht. Typische Anwendungsbeispiele sind eine starke Arthrose, Rheuma, schwere Verletzungen oder bakterielle Entzündungen, Stoffwechselerkrankungen und Autoimmunkrankheiten.
Info
Nach dem heutigen Wissensstand der Medizin ist eine Arthrodese an kleineren Gelenken wie dem Sprunggelenk schneller ausgeheilt als zum Beispiel eine Arthrodese am Knie. Wie die Heilung nach der Operation verläuft, hängt ebenfalls davon ab, wo eine Arthrodese durchgeführt wird. Generell berichten Patienten nach der Operation, dass sie in den ersten Tagen noch ziemliche Schmerzen haben, die aber mit den entsprechenden Schmerzmitteln gut zu bekämpfen sind. Innerhalb weniger Tage klingen die Schmerzen ab und verschwinden im besten Fall komplett.
Eine Arthrodese des Knies ist inzwischen relativ selten geworden, weil es zahlreiche andere Verfahren gibt, die gute Aussichten auf eine Schmerzbefreiung versprechen. Statt der Arthrodese werden heute häufig Ersatzgelenke eingesetzt, weil durch die Arthrodese das komplette Bein nicht mehr normal eingesetzt werden kann. Allerdings gibt es immer noch Notwendigkeiten für eine Arthrodese im Knie. Die letzte Entscheidung, welche Behandlungsmethode notwendig ist, um ein schmerzfreies Leben zu gewährleisten, sollte immer der behandelnde Facharzt gemeinsam mit dem Patienten treffen.
Kosten
Im Normalfall werden die Kosten für eine Arthrodese von den Krankenkassen übernommen. Im Vergleich zu einem gelenkersetzenden Verfahren ist der Eingriff jedoch sicherlich um einiges kostengünstiger.