• Alternative zur herkömmlichen Röntgendiagnostik
• gesetzlichen Krankenkassen übernommen die Kosten nicht
• Kritik wegen statischen Erhebung der Bewegungsstrukturen während des Messvorganges
Die 3D-bzw. 4D-Wirbelsäulenvermessung ist ein neuartiges Verfahren, welches mithilfe computergestützter Lichtprojektionen kleinste Asymmetrien des Stütz- und Bewegungsapparates auffindbar macht und dadurch die Planung gezielter Therapiemaßnahmen ermöglicht. Da hierbei keinerlei schädliche Strahlung zum Einsatz kommt, ist diese Untersuchungsmethode gerade für Schwangere und Kinder eine gute Alternative zur herkömmlichen Röntgendiagnostik.
Ablauf einer 3D-/4D-Wirbelsäulenvermessung
Die Messung dauert nur wenige Sekunden und ist sowohl berührungs- als auch strahlungslos. Der Patient stellt sich mit freiem Oberkörper und Gesäß vor einen Lichtprojektor, welcher präzise parallele Lichtmesslinien auf dessen Körperoberfläche projiziert. Diese werden von einer Videokamera aufgenommen und an eine Computersoftware über-tragen, die eine exakte Analyse der Wirbelsäule, des Beckens und des gesamten Rückens generiert. Dieses sogenannte Streifenprojektionsverfahren vereint eine Reihe optischer Messmethoden und ermöglicht eine vierdimensionale Erfassung der Wirbelsäulenstruktur und der Haltung. Es wird dabei nicht nur der knöcherne Stützapparat berücksichtigt, sondern auch das vorhandene Muskelprofil einbezogen. Mit einer Genauigkeit bis etwa 0,2 Millimeter lässt sich so die Körperoberfläche rekonstruieren und ggf. notwendige Therapiemaßnahmen optimal planen.
Der Unterschied der 3D- zur 4D-Wirbelsäulenvermessung ist lediglich, dass bei der 4D-Vermessung individuelle Haltungstendenzen mit berücksichtigt und ausgeglichen werden. Da die Körperhaltung innerhalb von Sekunden minimal variiert, wird durch Aufnahmesequenzen von zehn bis zwölf Bildern pro Sekunde ein Mittelwert der Haltungsabweichungen erstellt. Dieser ermöglicht schlussendlich die genannte Präzision der Körperoberflächenrekonstruktion. Somit stellt die 4D-Vermessungsprozedur eine Verbesserung der 3D-Variante dar und dauert nur einige Sekunden länger.
Einsatzmöglichkeiten
Fehlstellungen und Dysbalancen im Bereich des Bewegungssystems führen in den meisten Fällen längerfristig zu Schmerzen. Die 3D-/4D-Wirbelsäulenvermessung kann einerseits präventiv eingesetzt werden, um frühzeitig Fehlbelastungen entgegenzuwirken, andererseits dient sie vor allem der gezielten Therapieplanung bei bereits aufgetretenen Beschwerden. Sie gilt als Ergänzung und belastungsarme Alternative der radiologischen Methoden wie MRT, CT und Röntgen.
Sinnvolle Indikationen sind u.a.:
• Beckenschiefstände, -kippungen und -torsionen
• Erhebung und Verlaufskontrolle bei Wirbelsäulenverkrümmungen (Skoliose)
• Beinverkürzungen und Fußfehlstellungen
• Auftreten von rücken- und wirbelsäuleninduzierten Schmerzen
• Haltungsschäden durch muskuläre Dysbalancen
• Hohlrücken- (Hyperlordose) und Rundrückenbildung (Hyperkyphose)
• Craniomandibuläre Dysfunktion (Überbegriff von Fehlregulationen der Muskel- und Gelenkfunktion der Kiefergelenke)
Gerade bei Beckenschiefständen, ausgelöst durch Beinverkürzungen oder Fußfehlstellungen, können Korrekturmaßnahmen durch eine bewegliche Fußplatte millimetergenau geplant werden. Mit anschließenden Folgemessungen können angewandte Hilfsmittel, wie Schuhe oder Schuheinlagen, auf ihren therapeutischen Nutzen hin geprüft werden. Kritisiert wird die 3D-/4D-Wirbelsäulenvermessung allerdings wegen der statischen Erhebung der Bewegungsstrukturen während des Messvorganges. Bewegungsinduzierte Schmerzen lassen sich damit nur bedingt feststellen, könnten aber ggf. durch eine genaue Analyse der erhaltenen Ergebnisse besser nachvollzogen werden.
Kosten einer 3D-/4D-Wirbelsäulenvermessung
Die Kosten einer Wirbelsäulenvermessung belaufen sich auf ca. 100 €–150 € pro Messung. Diese werden bisher von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Privatversicherte Patienten können allerdings mit einer Übernahme der Kosten rechnen.
Nebenwirkungen einer 3D-/4D-Wirbelsäulenvermessung
Die Vermessung der Wirbelsäule ist völlig frei von Nebenwirkungen. Es kommen lediglich computergesteuerte Licht- und Videotechniken zum Einsatz, deren Grundlage die photogrammetrische Erfassung des Rückens bildet. Das ist auch der Grund, weshalb sich dieses Verfahren gerade für Schwangere, Kinder und Jugendliche besonders gut eignet.
Behandlung von Gelenk-, Muskel- und Sehnenschmerzen
Bei Gelenk-, Muskel- und Sehnenschmerzen, die mit einer akuten oder lang andauernden Entzündung einhergehen, wird häufig eine Behandlung mit Diclofenac empfohlen [1]. Eine Entzündung erkennt man an einer Überwärmung und Rötung des betroffenen Körperteils, einer Schwellung und an der schmerzhaft eingeschränkten Funktion. Diese Entzündung ist häufig Folge einer lang andauernden Fehl- oder Überbelastung des Körperteils.
Der Wirkstoff Diclofenac wirkt stark entzündungshemmend und etwas schwächer schmerzlindernd [1]. Besonders Gele, Salben und Sprays sind eine beliebte Anwendungsform in der Selbsttherapie. Diese sogenannten topischen Darreichungsformen haben den großen Vorteil, dass sie direkt auf die schmerzhaft entzündete Stelle aufgetragen werden können und dort ihre hohe Wirkstoffkonzentration entfalten können. Diclofenac findet sich zum Beispiel in „Voltaren Schmerzgel forte“ oder in „Diclofenac Heuman Gel“ oder in „Diclofenac ratiopharm Gel“. Diese Gele oder Cremes können mehrmals täglich dünn auf das betroffenen Körperteil aufgetragen werden. Die Gefahr eine Überdosierung besteht praktisch nicht.
Quellen:
Predel HG., et al.: Efficacy of a comfrey root extract ointment in comparison to a diclofenac gel in the treatment of ankle distortions: Results of an observer-blind, randomized, multicenter study. Phytomedicine. 2005; 12:707-714