Akupunktur hilft nachweislich bei vielen Erkrankungen, welche mit chronischen Schmerzen verbunden sind. Die Akupunktur am Knie kommt insbesondere bei Kniearthrose zum Einsatz. Studien zufolge ist dieses Behandlungsverfahren wirksamer als die bei der Arthrose des Knies normalerweise verwendeten Standardtherapien.
Wirkungsweise
Die Akupunktur ist ein altes Therapieverfahren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Der Akupunkteur versucht mithilfe dünner Nadeln, die in bestimmte Hautpunkte eingestochen werden, Schmerzen zu lindern, Krankheiten zu heilen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Die Akupunkturpunkte liegen auf sogenannten Energiebahnen (Meridianen), die sich über den gesamten Körper verteilen. In diesen Meridianen fließt nach Sichtweise der traditionellen chinesischen Medizin die körpereigene Energie. Das Wissen über einzelne Akupunkturpunkte im Knie und in anderen Körperteilen, die auch heute in der TCM noch Bestand haben, stammt aus Jahrtausende langer Akupunktur-Erfahrung. Wie die Akupunktur wirkt, ist nach wie vor nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass der von den eingestochenen Nadeln ausgehende Reiz die Nerven- und Gewebezellen zu bestimmten Reaktionen veranlasst.
Die Akupunkturpunkte liegen häufig im direkten Umfeld der Knochen, Sehnen und Muskeln respektive zwischen diesen Strukturen. Bei einer Knie Akupunktur werden die Nadeln jedoch nicht ausschließlich im Bereich des Knies gestochen, sondern je nach Lage des geschwächten Meridians auch an der Hand, am Bauch, am Kopf oder am anderen Bein. Nur durch die Einbeziehung des gesamten Meridians und die Aktivierung anderer Meridiane kann die körpereigene Energie, das Qi, wieder in Fluss gebracht und damit ein Heilerfolg erzielt werden.
Die Akupunktur des Knies bringt gegenüber der klassischen Behandlungsmethode in vielen Fällen eine schnellere Schmerzfreiheit und eine bessere Gelenksfunktion. Akupunkturpunkte können dabei nicht nur durch Akupunkturnadeln stimuliert werden, sondern auch durch Druck, zum Beispiel durch den Finger oder die Hand. Neben der Nadelakupunktur werden im Rahmen der modernen Akupunktur auch die Laser- oder die Elektroakupunktur eingesetzt, bei denen die Akupunkturpunkte anstelle von Nadeln mit Laser- oder Elektroenergie stimuliert werden.
Dauer
Eine Akupunktur-Sitzung dauert etwa eine halbe Stunde. Die vom Arzt gesetzten Nadeln bleiben etwa 20 Minuten in der Haut. Der Einstich wird zum Teil als etwas schmerzhaft empfunden. Anschließend spürt der Patient von den Nadeln jedoch allenfalls ein leichtes Kribbeln, Ziehen oder ein Wärmegefühl. Häufig führt die Akupunktur zu einer schnell einsetzenden Entspannung. Dadurch wird die Liegezeit von den meisten Behandelten als angenehm empfunden. Nach Entfernung der Nadeln kann der Patient seinen normalen Tagesablauf weiterverfolgen. Innerhalb der nächsten zwei Stunden sollten jedoch besonders anstrengende und intensive Aufgaben vermieden werden.
Tipps
Durch die Akupunktur am Kniegelenk können sich Patienten das Geld für langfristige Behandlungen mit Schmerzmedikamenten und gleichzeitig auch die damit einhergehenden Nebenwirkungen sparen. Da der Effekt der Akupunktur nicht dauerhaft anhält, muss diese in der Regel nach sechs Monaten wiederholt werden, um die Schmerzen dauerhaft zu bekämpfen. Da eine Akupunktur am Knie wesentlich weniger Kosten verursacht als die Standardtherapie kommen immer mehr Krankenkassen für die Zahlungen auf. Dazu sind jedoch eine Verschreibung vom Arzt und die Behandlung bei einem Mediziner mit entsprechender Zusatzausbildung nötig.
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen bei durch eine Kniegelenksarthrose verursachten chronischen Schmerzen innerhalb eines Jahres die Kosten für zehn, in begründeten Ausnahmefällen auch für fünfzehn Akupunkturen am Kniegelenk. Chronisch heißt, dass die Beschwerden seit mindestens sechs Monaten bestehen müssen. Kennt der Arzt den Patienten noch nicht so lange, muss dieser Zeitraum von anderer Stelle nachgewiesen oder bestätigt werden.