Stabile Bandagen – auch Tapes genannt – haben in der Sportmedizin einen wichtigen Rang eingenommen. In Bezug auf die Achillessehne haben Tapes besonders in der Prophylaxe eine Bedeutung. Auch bei ersten leichten Beschwerden an der Achillessehne können Tapes die beginnende Therapie wirkungsvoll unterstützen. Bei einer Achillessehnenentzündung oder einer Ruptur reicht ein Taping der Achillessehne nicht mehr aus. Erst im Endstadium der Genesung nach einer Therapie kann ein Tape die letzte mechanische Unterstützung für die Achillessehne sein, um das Fußgelenk zu stabilisieren bis die völlige Wiederherstellung der Achillessehne abgeschlossen ist.
Wirkungsweise
Tapeverbände bestehen aus nichtelastischem Verbandsmaterial, welches an einer Seite mit einer Klebeschicht ausgestattet ist. Der Name „Tape“ entstand schon im 19. Jahrhundert, als sogenannte Klebeverbände in Großbritannien auf den Markt gebracht wurden. Tapeverbände können sowohl die Stabilität des Muskel- und Knochenapparates unterstützen, als auch nach Verletzungen die Bildung von Schwellungen verringern oder verhindern. Besonders bei Problemen am Knochen- und Gelenkapparat, an Gelenkkapseln oder aber zur Prävention gegen solche Probleme werden Tapes eingesetzt. Wenn allergische Reaktionen gegen den Klebstoff an Tapes auftreten, können sogenannte „Unterziehtapes“ unter den eigentlichen Tapestreifen geklebt werden.
Ein Tapeverband wird nicht in jedem Fall gewickelt. Besonders bei einem Achillessehnen – Tape werden streifenförmige Tapes parallel zur Achillessehne am Fersenbein, dem hinteren Wadenbein und unter dem Fuß geklebt, um das Fußgelenk zu stabilisieren und die Achillessehne zu entlasten. Ferner sollen ungewollte und ungünstige Drehbewegungen und Knickbewegungen des Fußgelenks verhindert werden. Das Tapen ermöglicht die Bewegungsfreiheit des Gelenks bei Unterstützung der haltenden Funktionen. Nach einer Ruptur und Genesung kann die grundsätzliche Anwendung eines Tapes bei sportlicher Betätigung, besonders bei Wettkämpfen in Erwägung gezogen werden. Die Anwendung des Tapes kann die erneute Ruptur verhindern helfen. Die Entscheidung zum Achillessehne Tapen sollte in jedem Fall von einem kompetenten Orthopäden oder Therapeuten getroffen werden.
Anleitung und Tipps
Ein Tapeverband der Achillessehne wird wie alle Tapeverbände faltenfrei und straff, aber ohne einschnürende Wirkung angelegt. Wird er Tapeverband zu straff angelegt, können Blutstau und Kreislaufhemmung auftreten, was zu neuen Komplikationen führt. Die Hautpartien sollten sauber und frei von störenden Substanzen, wie Schweiß, Hautcreme, Fett oder übermäßig viel Körperbehaarung sein. Beim Tapen der Achillessehne ist zunächst die Entscheidung zu treffen, ob das Tape die Sehne verstärken soll, oder ob ein Kinesio-Tape angelegt wird. Das Kinesio – Tape stärkt nicht die Achillessehne, sondern lindert Beschwerden wie Schmerzen, Schlaffheit der Sehne und Muskulatur sowie Überreizungen des umgebenden Bindegewebes.
Ein unterstützendes Tape der Achillessehne wird in einem Stück, beginnend unter dem Fuß, die Ferse entlang an der hinteren Wade bis kurz vor das Kniegelenk geklebt. Zwei Streifen – je einer links und rechts der Achillessehne – werden geklebt und mit querlaufenden Tapes an zwei bis drei Stellen fixiert. Die ersten Versuche, die Achillessehne zu tapen mit Anleitung oder unter Aufsicht sollten in jedem Fall unter Einbeziehung des Arztes erfolgen, weil schlecht oder falsch angebrachte Tapes das Problem eher verstärken. Für die Entfernung von Tapes gibt es im medizinischen Fachhandel spezielle Lösungsmittel, die den Klebstoff auflösen.