Das Ligamentum meniscofemorale posterius wird auch hinteres Meniskus-Oberschenkelknochenband genannt. Eine weitere Bezeichnung ist Ligamentum Wrisberg.
Anatomischer Aufbau des Ligamentum meniscofemorale posterius
Das hintere Meniskus-Oberschenkelknochenband besteht aus straffen Faserzügen, die sich aus Kollagen zusammensetzen. Es handelt sich hierbei um ein Strukturprotein, das einen wesentlichen Bestandteil des Bindegewebes bildet.
Anatomische Lage des Ligamentum meniscofemorale posterius
Das Ligamentum meniscofemorale erstreckt sich als Bandstruktur vom Hinterhorn des äußeren Meniskus bis zum inneren Femurkondylus. Das Ligamentum meniscofemorale posterius ist beim Menschen sehr häufig zu finden, ebenso das Ligamentum meniscofemorale anterius. Während das letztgenannte Band vor dem hinteren Kreuzband verläuft, befindet sich das Ligamentum meniscofemorale posterius hinter diesem. Das hintere Meniskus-Oberschenkelknochenband ist bei etwa 70 Prozent aller Menschen vorhanden. Etwa die Hälfte aller Personen ist mit einem Ligamentum meniscofemorale anterius ausgestattet. Bei jüngeren Menschen finden sich die Bänder häufiger. Vom hinteren Meniskus-Oberschenkelknochenband existieren drei verschiedene Typen. Während alle Typen ihren Ursprung gleichfalls am medialen Oberschenkelgelenkknorren haben, unterscheiden sie sich dennoch hinsichtlich des Ansatzes. Der Ansatz des ersten Typs befindet sich am äußeren Meniskushinterhorn und stellt die klassische Variante dar. Der zweite Typ des Ligamentum meniscofemorale posterius setzt fächerartig vom Meniskus bis hin zum medialen Schienbein an. Der dritte Typ setzt nicht am Meniskus an, sondern nur an der Tibia, also am Schienbein.
Funktion des Ligamentum meniscofemorale posterius
Das Ligamentum meniscofemorale posterius dient in erster Linie dazu, die Verschiebung des auch als Tibia bezeichneten Schienbeins nach hinten zu begrenzen. Während sich das hintere Meniskus-Oberschenkelknochenband bei einer Streckung des Knies anspannt, geschieht dies beim Ligamentum meniscofemorale anterius in der Beugung. Die beiden Meniskus-Oberschenkelknochenbänder ergänzen sich diesbezüglich in ihrer Wirkung und gehen somit eine Synergie mit dem hinteren Kreuzband ein. Wird das Kreuzband infolge eines Unfalls oder aus einem anderen Grund verletzt, dann tragen die beiden Meniskus-Oberschenkelbänder dazu bei, das Kniegelenk zu stabilisieren.
Möglichen Verletzungen und Erkrankungen des Ligamentum meniscofemorale posterius
Beim hinteren Meniskus-Oberschenkelknochenband sind Zerrungen und Risse möglich, beispielsweise infolge eines Sportunfalls oder einer Überdehnung.