Das Caput fibulae bildet das proximale Ende der Fibula (Wadenbein). Es ist Ansatzstelle von Sehnen und Bändern und stellt gleichzeitig einen Gelenkkopf dar.
Anatomie und Topografie des Caput fibulae
Das Caput fibulae liegt nicht genau lateral vom Schienbein, sondern ist etwas dorsalwärts verschoben. Es ist ein tastbarer Knochenpunkt. Das übrige Wadenbein ist abgesehen vom Knöchel von Muskulatur umgeben und somit nicht tastbar. In unmittelbarer Nähe des Wadenbeinkopfs verläuft der Nervus fibularis communis. Dieser Nerv kommt vom Oberschenkel und zieht medial der Sehne des Musculus biceps femoris (zweiköpfiger Oberschenkelmuskel) bis hinter das Caput fibulae. Dann tritt er zwischen Haut und Wadenbein schräg nach vorn.
Funktion des Caput fibulae
Das Caput fibulae bildet den Gelenkkopf des Schienbein-Wadenbeingelenks (Articulatio tibiofibularis). Pfanne dieses Gelenks, das ein straffes Gelenk (Amphiarthrose) darstellt, ist die Facies articularis fibularis des Schienbeins. Zwei Bänder haften am Caput fibulae an. Sie werden Ligamentum capitis fibulae anterius und Ligamentum capitis fibulae posterius genannt. Sie ziehen zur lateralen Fläche des Schienbeins und verstärken die Kapsel des Gelenks. Am Wadenbeinkopf entspringt ein Teil des Musculus peronaeus longus (langer Wadenbeinmuskel). Er ist ein Muskel der fibularen Gruppe und zieht zur Fußsohle. Außerdem ist das Caput fibulae die Ansatzstelle des Musculus biceps femoris (zweiköpfiger Oberschenkelmuskel). Er gehört der Gruppe der hinteren Muskeln des Oberschenkels an. Zwischen der lateralen Fläche des Caput fibulae und dem Epicondylus lateralis des Oberschenkelknochens spannt sich das Ligamentum collaterale fibulare.
Verletzungen und Erkrankungen des Caput fibulae
An den Ansatzstellen der Sehnen können bei Überlastungen Insertionstendinosen auftreten. Verletzungen des fibularen Seitenbands mit knöchernem Ausriss sind möglich. Bei Verletzungen im Bereich des Caput fibulae ist der Nervus fibularis besonders gefährdet.