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Bikondyläre Tibiakopffraktur – Definition, Symptome & Therapie

Die Tibia (Scheinbein) stellt gemeinsam mit der Fibula (Wadenbein) die anatomischen Bestandteile des knöchernen Unterschenkelsystems dar. Die vordere Tibia besteht aus einem stärkeren Knochen als die Fibula. Dennoch sind Frakturen des Tibiakopfes unter ungünstigen Umständen nicht selten.

Definition

Der Schienbeinkopf ist eine knöcherne Verdickung, der aus 2 Kondylen, sog. Gelenkknorren besteht. Durch ein traumatisches Geschehen und massive Kräfte von außen, die meist zu einer Längsstauchung des Schienbeinknochens führen, kommt es zu einem Nachgeben der Knochensubstanz. Es baut sich enormer Druck zwischen den Kondylen des Oberschenkels und des Tibiakopfs auf. In Folge dessen kann eine bikondyläre Tibiakopffraktur entstehen. Die Bezeichnung bikondylär bedeutet, dass zwei Gelenkköpfe an dem Bruchvorgang beteiligt sind.

Die Ausmaße dieser Fraktur sind unterschiedlich. In der Medizin sind der einfache Bruchverlauf und die Trümmerfraktur therapeutisch relevant. Eine andere, fachlich exakte Bezeichnung für die bikondyläre Tibiakopffraktur ist die Plateaufraktur. In diesem Zusammenhang werden weitere unterschiedliche Bruchformen behandelt. Bei der Tibiakopffraktur als bikondyläre Variante tritt keine seitliche Verdrehung der Bruchflächen auf. Es entsteht ein sogenannter Spaltbruch. Zu den Besonderheiten der bikondylären Fraktur des Tibiakopfes gehören Verletzungen der Bänder und des Meniskus sowie der Knorpelschichten.

Symptome

Es kommt zu einer Anschwellung der weichen Gewebsareale sowie zu einer äußerst großen Schmerzhaftigkeit, wenn das Kniegelenk bewegt wird. Diese extremen Beschwerden weisen darauf hin, dass umliegende Nerven beteiligt sind und möglicherweise beschädigt wurden. Zu den Symptomen der Tibiakopffraktur in bikondylärer Ausprägung gehören daher Lähmungserscheinungen des Fußhebers, wodurch sich der als Steppergang bezeichnete Bewegungsablauf ergibt. Darüber hinaus kann ein Hacken- oder Krallenfuß aus einer Schädigung bestimmter Nerven hervorgehen.

Erweitert werden diese Auffälligkeiten durch einen sogenannten Hämarthros, bei dem Blut aus den eröffneten Gefäßen in das Kniegelenk eindringt und sich ein Erguss entwickelt. Zudem kann sich eine vorderseitige Schwellung des Unterschenkels mit einer auffälligen oberflächlichen Formabweichung zeigen. Sind die Brüche eher einfacher Art und nicht sehr stark ausgeprägt, können diese Beschwerden fehlen. Das gesamte Kniegelenk weist eine Instabilität und einen Funktionsverlust auf. Die Betroffenen können so gut wie nicht auf dem involvierten Bein stehen.

Therapie

Weitere Informationen zur Therapie bei Tibiakopffraktur finden Sie hier.

Bikondyläre Tibiakopffraktur – Definition, Symptome & Therapie
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