Wenn eine Knochenzyste im Schienbein entsteht, kann es zu einer pathologischen Fraktur des Knochens kommen. Meist ist eine derartige Zyste völlig symptomlos und äußert sich erst durch eine Fraktur oder einen Zufallsbefund.
Ursache
Bei einer Zyste am Schienbein handelt es sich um eine sogenannte Knochenzyste. Hierbei besteht ein Hohlraum im Knochen des Schienbeins, der mit Flüssigkeit gefüllt ist. Die Knochenläsion ist tumorähnlich und ist bei einer Röntgenaufnahme als ein- oder mehrkammerige Aufhellung sichtbar. Bei jugendlichen Knochen werden derartige Zysten meist per Zufallsbefund bei einer Röntgenuntersuchung entdeckt. Nicht selten ist eine pathologische Fraktur, auch spontane Fraktur genannt, ursächlich. Es wird zwischen einfachen (juvenilen=jugendlichen) und aneurysmatischen Knochenzysten (AKZ) unterschieden.
Die einfache Zyste der Tibia ist gutartig und besteht meist aus einer Kammer, die mit Flüssigkeit gefüllt ist, und befindet sich im sogenannten metaphysären Markraum. Die juveline Knochenzyste wird meist bei einer Spontanfraktur auffällig und ist durch das „Fallen-Fragment-Sign“ bei einer Röntgenuntersuchung sichtbar. Von einer pathologischen Fraktur spricht man, wenn Knochen ohne äußere Krafteinwirkung brechen. Die normale alltägliche Belastung des Knochens genügt in so einem Fall also um den Knochen zum Brechen zu bringen.
Durch die Knochenzyste ist der Knochen an der entsprechenden Stelle stark geschwächt und bricht somit leichter. Die aneurysmatische Knochenzyste ist eine mehrkammerige, gutartige Knochenläsion, die entweder als sekundäre AKZ anderer Knochenprozesse entsteht oder auch spontan. Eine sekundäre AKZ kann bedingt durch bösartige Knochenprozesse entstehen und kann ein Hinweis auf eine Krebserkrankung sein bzw. eine Begleiterscheinung. Der klassische Befund während einer MRT-Untersuchung ist die sogenannte Spiegelbildung des Zysteninhalts.
Symptome
Eine Knochenzyste ist meist symptomlos und zeigt sich erst durch eine pathologische Fraktur. Hierbei handelt es sich um eine Fraktur des Knochens die ohne erkennbare traumatische Einwirkungen und bei normaler Belastung entsteht.
Therapie
Die Knochenzysten sollte aus dem Knochen ausgeschabt werden (sog. Kürettage). Der entstehende Knochendefekt soll mit Knochenzement gefüllt werden, große Defekte sollten zudem mit einem Nagel direkt im Knochenmark verriegelt werden. Wichtig ist zudem eine regelmäßige Nachsorge, da die Zysten wieder kommen können.