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Tumor Knie / Kniegelenk – Definition, Therapie & Folgen

Es gibt primär zwei Tumorarten, die das Knie und angrenzende Bereiche angreifen: den Riesenzelltumor, der sowohl gut- als auch bösartig sein kann und das Osteosarkom, das als häufigster bösartiger Knochentumor gilt.

Definition

Der Riesenzelltumor entsteht zumeist im Bereich der epiphysären Wachstumszonen langer Röhrenknochen in Gelenknähe. Junge Erwachsene sind am häufigsten von dieser Erkrankung betroffen. Bei diesen findet sich der Tumor im Kniegelenk, am distalen (vom Körper abgewandten) Oberschenkelknochen oder am proximalen (zum Körper hin gelegenen) Schienbeinknochen. Der Riesenzelltumor geht wahrscheinlich von unreifen Bindegewebszellen aus und besitzt meist eine unklare Wertigkeit.
Der Name des Tumors ist auf die für ihn typischen großen mehrkantigen Zellen, die sogenannten Riesenzellen, zurückzuführen. Da er nur langsam wächst und häufig keine Schmerzen verursacht, bleibt dieser Tumor im Knie oftmals lange unentdeckt. Erst wenn eine bestimmte Größe überschritten wird, sind die Auswirkungen zu spüren. Mögliche Symptome des Riesenzelltumors sind Schwellungen, eingeschränkte Beweglichkeit, erhöhte Bruchneigung und dumpfe Schmerzen.
Riesenzelltumoren können im Bereich der Lunge Metastasen ausbilden, die in ihrer Größe teilweise über viele Jahre konstant sind, sich aber manchmal auch spontan zurückbilden.
Eine Diagnosestellung erfolgt häufig erst dann, wenn der betroffene Knochen ohne ersichtlichen Grund bricht.

Das Osteosarkom tritt in den meisten Fällen innerhalb des zweiten Lebensjahrzehnts auf. Männer sind davon etwa doppelt so oft betroffen wie Frauen. Erkrankt ein Erwachsener an diesem Tumor, so ist dies meist eine Sonderform. Zumeist tritt dieser maligne Knietumor in den Kniegelenksknochen auf. Etwa 20 Prozent der Tumoren liegen oberhalb des Gelenks und ca. 40 Prozent sind unterhalb lokalisiert. Im betroffenen Bereich treten häufig Schwellungen und Schmerzen auf.
Eine erste Diagnose erfolgt durch einen Bluttest und eine Röntgenuntersuchung. Erhärtet sich der Verdacht auf ein Osteosarkom, so wird mittels Biopsie aus dem betroffenen Gewebe eine Probe entnommen und in ein spezielles Labor verbracht, wo sie auf das Vorhandensein von Krebszellen hin untersucht wird.

Therapie

Tumore am Knie werden zumeist operativ behandelt. Sie müssen komplett entfernt werden. Wie ausgedehnt diese Entfernung ist, richtet sich nach der Tumorart. Die dadurch entstehenden Defekte im Knochen werden in teils sehr komplexen Operationen mittels Knochenzement oder Prothesen wiederhergestellt. Bei einigen Tumorarten werden auch vor oder nach der Operation eine Strahlen- oder Chemotherapie eingesetzt.

Folgen

Der Riesenzelltumor hat nach der Entfernung ein Risiko von 10 bis 30 Prozent wiederzukommen. Gerade größere Tumore neigen eher zu einem Rückfall. Mit zunehmender Rezidivzahl nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass der Tumor sich bösartig entwickelt. Da bei diesem Tumor zudem in bis zu 10 Prozent der Fälle Streuungen in der Lunge auftreten, ist im Anschluss an eine Operation eine dementsprechende langjährige Nachsorge Pflicht.

Beim Osteosarkom ist in vielen Fällen die Heilung durch eine gezielte Therapie zu erreichen. Rezidive können jedoch auch hier nicht ausgeschlossen werden. Unter Umständen können auch noch 10 Jahre nach Beendigung der Therapie neue Krebsherde auftreten. Nach zwei bis drei Jahren nimmt jedoch das Risiko für einen erneuten Ausbruch der Erkrankung ab. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen, bei denen gleichzeitig mögliche Nachwirkungen einer Chemotherapie kontrolliert werden, sind nötig, um neue Krebsherde frühzeitig entdecken und behandeln zu können.

Tumor Knie / Kniegelenk – Definition, Therapie & Folgen
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