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Therapie Patellainstabilität – Methoden im Überblick & Vergleich

Die Instabilität der Patella ist ein häufig auftretendes Krankheitsbild. Vor allem bei Heranwachsenden wird sie oft diagnostiziert. Bei Frauen tritt die Patellainstabilität statistisch betrachtet häufiger auf, als bei Männern. Nach unterschiedlichen Auffassungen über die richtige Therapie der Patellainstabilität in der Vergangenheit haben sich in der modernen Chirurgie und Orthopädie zwei Grundsätze bei der Herangehensweise durchgesetzt:

1. Eine erkannte Patellainstabilität sollte so früh wie möglich behandelt werden, um Folgeschäden vorzubeugen.
2. Die richtige Therapie kann erst nach umfassender Diagnostik und Analyse der Ursachen für die Patellainstabilität festgelegt werden.

Methoden im Überblick

Die Möglichkeiten der verschiedenen konservativen und operativen Therapieformen sind so zahlreich, wie die möglichen Ursachen für die Instabilität der Patella. Eine falsche Therapie kann die schadhaften Folgen der Instabilität verschlimmern. Bei einer angeborenen anatomischen Fehlstellung der Beinachse kann die Verkürzung der Sehnen am Kniegelenk die Problematik verstärken, statt sie zu therapieren.

Bei der konservativen Therapie wird in der deutlich überwiegenden Zahl der Fälle eine Orthese angewendet. Sie kommt dann zum Einsatz, wenn die Ursache der Patellainstabilität durch Ruhigstellung der Muskeln und Sehnen sowie durch begleitende Therapieformen, wie zum Beispiel Ultraschall, Krankengymnastik oder Massagen behoben werden kann. Dies kann bei einer unfallbedingten Überdehnung der Sehnen und Muskeln oder einer vorübergehenden Schwächung und Erschlaffung der Sehnen der Fall sein. Durch Entlastung und Fixierung des Knies wird die Kräftigung der Muskeln und Sehnen des Knies unterstützt. Die konservative Therapie muss in jedem Fall mit einer Stimulation der Muskulatur und einer frühzeitigen Mobilisierung durch Krankengymnastik ohne Überbelastung einhergehen.

Die Stabilität des Knies ist bestimmt durch das Zusammenspiel von Knochen, Sehnen und Muskeln, wobei das innenseitige Kniehalteband eine entscheidende Rolle spielt. Seine Stabilisierung unterstützt den passgenauen Halt der Kniescheibe in den Schalen der Gelenke. Die arthroskopische Operation kann entweder die Verkürzung des innenseitigen Kniehaltebandes (auch MPFL genannt) zum Ziel haben oder seine Verstärkung mit Sehnen aus dem Oberschenkel. Die MPFL-Operation ist die am häufigsten angewendete Methode für die operative Therapie der Patellainstabilität.

Vergleich

Weitere operative Therapiemethoden werden nach entsprechend dem Diagnostikergebnis festgelegt. Die Entfernung von Knochen- und Knorpelstückchen, Korrektur der Beinachse, Ausschabung der Knorpelflächen in den Gelenkschalen, Einbündel-Technik oder Doppelbündeltechnik bei der Stabilisierung der Patella sind Maßnahmen, die erst nach entsprechender Diagnostik individuell festgelegt werden können. Oft macht sich auch eine Kombination aus mehreren verschiedenen Maßnahmen erforderlich. Die Vor- und Nachteile der verschiedenen operativen Therapiemaßnahmen sind nach dem Prinzip der am wenigsten invasiven Vorgehensweise mit dem höchsten gesundheitlichen Nutzen abzuwägen. In der Mehrzahl der Fälle wird eine arthroskopische operative Therapie angezeigt sein, um Folgeschäden der Patellainstabilität zu vermeiden.

Die Rehabilitation wird je nach Umfang des arthroskopischen Eingriffs, der Lebensweise des Patienten und der auftretenden postoperativen Störungen durchgeführt. Auch bei frühzeitiger Krankengymnastik und Belastungstherapie ist eine Überbelastung zu vermeiden. Die Erfolgsaussichten bei frühzeitiger operativer Therapie sind sehr günstig. Wenn noch keine Folgeschäden eingetreten sind, kann die Operation der Patellainstabilität zur vollständigen Wiederherstellung der Belastbarkeit nach etwa acht bis neun Wochen führen.

Behandlung von Gelenk-, Muskel- und Sehnenschmerzen

Bei Gelenk-, Muskel- und Sehnenschmerzen, die mit einer akuten oder lang andauernden Entzündung einhergehen, wird häufig eine Behandlung mit Diclofenac empfohlen [1]. Eine Entzündung erkennt man an einer Überwärmung und Rötung des betroffenen Körperteils, einer Schwellung und an der schmerzhaft eingeschränkten Funktion. Diese Entzündung ist häufig Folge einer lang andauernden Fehl- oder Überbelastung des Körperteils.

Der Wirkstoff Diclofenac wirkt stark entzündungshemmend und etwas schwächer schmerzlindernd [1]. Besonders Gele, Salben und Sprays sind eine beliebte Anwendungsform in der Selbsttherapie. Diese sogenannten topischen Darreichungsformen haben den großen Vorteil, dass sie direkt auf die schmerzhaft entzündete Stelle aufgetragen werden können und dort ihre hohe Wirkstoffkonzentration entfalten können. Diclofenac findet sich zum Beispiel in „Voltaren Schmerzgel forte“ oder in „Diclofenac Heuman Gel“ oder in „Diclofenac ratiopharm Gel“. Diese Gele oder Cremes können mehrmals täglich dünn auf das betroffenen Körperteil aufgetragen werden. Die Gefahr eine Überdosierung besteht praktisch nicht.

Quellen:

Predel HG., et al.: Efficacy of a comfrey root extract ointment in comparison to a diclofenac gel in the treatment of ankle distortions: Results of an observer-blind, randomized, multicenter study. Phytomedicine. 2005; 12:707-714

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