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Spongiosaplastik Knie – Definition, Ablauf & Gefahren

Definition:

Bei der Spongiosaplastik handelt es sich um eine operative Behandlung von Knochenfrakturen. Das Ziel eines solchen Eingriffes ist es, Knochendefekte durch das Auffüllen mit Schwammknochen – der sogenannten Spongiosa – zu behandeln. Angewendet wird dieses Verfahren bei verschiedenen Frakturbehandlungen am Knie, wenn lokales Knochengewebe fehlt.
Die Spongiosa selbst wird aus dem Innenraum eines gesunden Knochens entnommen, der im Inneren eine schwammartige Struktur aufweist. In der Medizin wird auch der Begriff Bälkchenknochen verwendet.

Ablauf

Bei dieser Behandlung handelt es sich stets um einen Eingriff im Rahmen einer Operation. Zur Entnahme der Bälkchenknochen wählt der behandelnde Chirurg zumeist einen leicht zugänglichen Knochen. Bei größeren Operationen handelt es sich dabei um den Darmbeinkamm des Beckens. Mit speziellem Werkzeug wird das Material gewonnen, scharfe Löffel oder ein Knochenmeißel werden dazu eingesetzt.
In Abhängigkeit vom fehlenden Knochenfragment am Knie wird das entnommene Material umgehend eingesetzt. Bei kleineren oder komplizierteren Defekten wird die Spongiosa vor dem Einsetzen mechanisch zerkleinert.
Es folgt dem erfolgreichen Einsetzen der Wundverschluss des Knies. Im Anschluss an die Operation muss der betroffene Bereich ruhiggestellt werden. Zur Stabilisierung wird daher oft eine Schiene eingesetzt.

Gefahren

Körpereigene Stoffe werden seltener abgestoßen. Nach einer erfolgreichen Verpflanzung wird das Knochenmaterial durchwachsen und wandelt sich in belastbares Knochengewebe um. Wie bei jeder Operation können sich aber auch bei der Spongiosaplastik am Knie Komplikationen ergeben.
Die Gefahr einer frühzeitigen Belastung muss in jedem Fall ausgeschlossen werden. Nach einer längeren Ruhigstellung sollte sich eine Physiotherapie anschließen.
Eine weitere Gefahr besteht darin, dass das transplantierte Gewebe nicht mit Blutkapillaren durchzogen wird und abstirbt. Diese Form der verzögerten oder ausbleibenden Heilung zieht weitere Eingriffe nach sich.
Die Osteomyelitis ist eine schwerwiegende Gefahr bei der Verpflanzung der Bälkchenknochen. Es handelt sich dabei um eine Knochenmarkentzündung, die durch das Eindringen von Erregern während der Operation oder bereits beim Eintreten der Knieverletzung. Die Osteomyelitis muss in jedem Fall behandelt werden, und zwar bis zur vollständigen Ausheilung. Es besteht andernfalls die Gefahr einer dauerhaften, chronischen Entzündung des Knochenmarks.

Spongiosaplastik Knie – Definition, Ablauf & Gefahren
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