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Schlittenprothese Knie / Kniegelenk – Infos, Haltbarkeit & Sport

Bei der Schlittenprothese am Knie (in der Medizin unter anderem auch als Hemischlitten, Monoschlitten oder unikondylärer Gelenkersatz bezeichnet) handelt es sich um einen künstlichen Teilersatz für den äußeren oder inneren Anteil des Kniegelenkes. Auf die Implantation einer Schlittenprothese kann also zurückgegriffen werden, wenn sich Schädigungen des Kniegelenkes lediglich auf einen Teilbereich des Knies beschränken. Die Schlittenprothese am Kniegelenk stellt die kleinste Implantatform dar, die in diesem Gelenk zum Einsatz kommen kann. Behandlungsziele, die mit der Implantation einer Schlittenprothese verfolgt werden, liegen unter anderem in einer Steigerung der individuellen Mobilität sowie in einer Schmerzlinderung.

Erfordern Schäden am Knie eine Schlittenprothese, so erfolgt der entsprechende Eingriff heute in der Regel mithilfe minimal invasiver Operationstechniken. So ist die Operation mithilfe eines Schnittes von ca. 5 – 10 Zentimetern Länge möglich, der neben der Kniescheibe durchgeführt wird. Die implantierte Prothese kann dabei verschiedene Variationen aufweisen. Zu den hauptsächlich verwendeten Formen der Schlittenprothese zählen der sogenannte ‚mobile bearing‘-Ersatz und der ‚fixed bearing‘-Ersatz. Erstgenannte Variante zeichnet sich durch eine flexible Kunststoff-Einlegescheibe (Inlay) aus, während die zweite Prothesenform über ein Inlay verfügt, das eine feste Verbindung zum Unterschenkelanteil des Implantates aufweist.

Info

Die Implantation einer Schlittenprothese erfolgt in der Regel im Rahmen einer stationären Betreuung. Meist sind die Patienten in der Lage, noch am Operationstag ihr behandeltes Bein wieder zu bewegen bzw. zu belasten. Im Schnitt kann der Patient die Klinik ca. 4 Tage nach erfolgreichem Eingriff wieder verlassen. Als verantwortliche Operateure fungieren meist Fachärzte für Orthopädie bzw. für Orthopädie und Unfallchirurgie. Die  Kosten für den chirurgischen Eingriff sowie die stationäre Unterbringung werden in den meisten Fällen sowohl durch gesetzliche als auch durch private Krankenkassen übernommen.

Haltbarkeit

Untersuchungen zufolge liegt die Haltbarkeit einer Schlittenprothese am Kniegelenk bei einer großen Mehrheit der Patienten bei mehr als 15 Jahren. Allerdings kann sich die Lebensdauer der Teilprothese interindividuell unterscheiden – so ist die Langlebigkeit des Implantates unter anderem von Faktoren wie der verantwortungsvollen Belastung des betroffenen Kniegelenkes sowie Operationstechniken und verwendeten Prothesenmaterialien abhängig.

Sport

Da mithilfe einer Schlittenprothese am Knie die Mobilität eines Patienten nach ca. 12 postoperativen Wochen in annähernd ursprünglicher Weise wieder hergestellt ist, kann nun auch wieder ein Treiben von Sport erfolgen. Allerdings sollten hierbei verschiedene Grundsätze beachtet werden, um für eine lange Haltbarkeit der Prothese Sorge zu tragen: Zu den Sportarten, die die Unversehrtheit einer Schlittenprothese aufgrund harmonischer Bewegungsabläufe in der Regel nicht gefährden, zählen beispielsweise Radfahren, Spaziergehen und Schwimmen. Dagegen raten Mediziner Trägern einer Schlittenprothese von Sportarten ab, bei denen die Kniegelenke in hohem Maße beansprucht werden – zu nennen sind hier vor allem Ballsportarten wie Squash oder Fußball, bei denen es zu häufigem Abstoppen und Drehen kommt. Aufgrund einer Überlastungsgefahr des betroffenen Kniegelenkes sollte außerdem Sport vermieden werden, bei dem schwere Gewichte zu tragen sind.

Schlittenprothese Knie / Kniegelenk – Infos, Haltbarkeit & Sport
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