Als eine Reruptur des Kreuzbandes wird ein erneutes Reißen des betroffenen Bandes bezeichnet. Zu einer Ruptur beziehungsweise Reruptur kommt es infolge einer Gewalteinwirkung auf das Band.
Definition
Zu dieser Verletzung kommt es durch eine plötzliche, übermäßige Belastung des Kniegelenkes. In der Medizin wird vom sogenannten Flexions-Valgus-Außenrotations-Stress im betroffenen Gelenk gesprochen, das Band wird durch ein Außendrehen des Kniegelenkes erneut verletzt. Es kommt zu einem vollständigen oder teilweisen Riss des Kreuzbandes unmittelbar nach einer vorhergegangenen Ruptur. Bei 5 bis 15 % aller Kreuzbandverletzungen kommt es einer Reruptur des Kreuzbandes. Betroffen ist in den meisten Fällen das vordere Kreuzband. Infolge der vollständigen oder teilweisen Ruptur sind das Band sowie die umliegenden Muskeln so stark geschwächt, dass bereits geringere Belastungen für die Reruptur verantwortlich sind. Die Reruptur geht mit starken Schmerzen und einer Schwellung des Knies einher.
Therapie
Im Falle einer erneuten Ruptur des Kreuzbands wird dieses zunächst entfernt. Die alten Bohrkanäle für die Fixierung müssen gesäubert werden. Anschließend muss ein neues Transplantat hergestellt werden. Dafür kommen meistens die kombinierten Sehnen des Musculus gracilis sowie des Musculus semitendinosus des gesunden Beins in Frage.
Folgen
Die Folgen für den Betroffenen sind abhängig von der Art der Therapie. Einer konservativen Therapie folgt meist eine langfristige Krankengymnastik oder Physiotherapie. Für drei bis sechs Monate kann das betroffene Kreuzband nach der Reruptur nicht belastet werden. Medikamente zur Schmerzlinderung und Hilfsmittel wie Oberarmstützen und eine Knieorthese dienen zur Stabilisierung des Kniegelenkes während der Heilungsphase. Nach einem operativen Eingriff ist die postoperative Behandlung von großer Wichtigkeit. Um eine erneute Verletzung des Kreuzbandes nach einer Reruptur zu verhindern, muss das Knie dauerhaft entlastet werden. Die Muskulatur muss langsam wieder aufgebaut werden und in einer späteren Belastungsphase gestärkt werden. Ein umfangreiches Reha-Programm schließt sich als Folge einer operativen Therapie an.