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Plicasyndrom – Definition, Therapie & Folgen | Alle Informationen zum Plicasyndrom

Die Plica stellt eine Faltenbildung dar und kommt in mehreren Organen vor. Im Laufe der Entwicklung bildet sich die Plica im Knie normalerweise zurück und verkleinert sich. Ein Teil der Haut bleibt jedoch als Falte erhalten und ist in das Innere des Kniegelenks hinein gerichtet. Die Plica kann sich durch ihre faltenartige Beschaffenheit dehnen und sich wieder zusammenziehen. Die Plica mediopatellaris bewegt sich über den Knorpelbereich, der zu dem als innere Oberschenkrolle bezeichneten Gelenksteil gehört. Die sich die beim Plikasyndrom einstellenden Beschwerden treten im Kniegelenk. Zum besseren Verständnis soll zunächst auf den medizinischen Fachbegriff Syndrom eingegangen werden. Hinter einem Syndrom verbergen sich immer mehrere Symptome, welche zu einem Komplex zusammengefasst werden. Nicht bei jeder Erkrankung tritt nur ein Krankheitszeichen, sondern gleichzeitig mehrere auf. Dies ist bei einem Plica Syndrom der Fall.

Definition

Das Plicasyndrom ist eine anormale Auffälligkeit des Kniegelenks, welche in einem ganz engen Zusammenhang mit der dünnen Plica steht. Dieses innerhalb des Kniegelenks integrierte Häutchen verursacht in der Regel keine Beschwerden und stört die Beweglichkeit der Gelenkteile nicht. Bei den meisten erwachsenen Menschen ist es nicht zu einer Verkleinerung der Plica gekommen, wie dies eigentlich der Fall ist. Ab einer bestimmten Volumenzunahme der Plica mediopatellaris entstehen Defizite beim Gehen, Beugen und Strecken des Knies. Ist die Plica mediopatellaris zu groß und nimmt im Gelenksraum zu viel Platz ein, kann dies zu einer Behinderung der Beweglichkeit führen. Diese Erscheinungen werden als Plica Syndrom bezeichnet und können zudem von einer massiven Schmerzhaftigkeit begleitet sein. Da die Plica und die im Inneren der Kniegelenke befindlichen Flächen aufeinander reiben können, treten zudem entzündliche Vorgänge auf, welche sich durch ein Anschwellen des Knies darstellen.

Im unbehandelten Verlauf des Plikasyndroms werden die innen liegenden Knorpelflächen des Kniegelenks gereizt und vorzeitig abgenutzt. Eine klassische Folge des Plika Syndroms ist daher die Gelenksentzündung oder Arthritis. Werden die Betroffenen über die einzelnen Beschwerdebilder befragt, geben diese das Gefühl einer Blockade der Kniebewegungen und eine extreme Steifigkeit des Knies an. Diese nimmt nach einer längeren sitzenden Haltung zu. Wird das Kniegelenk gebeugt, sind leichte Geräusche wie ein Knacken und Knirschen wahrnehmbar.

Therapie

Mehr zur Therapie erfahren Sie hier:

Die Plicaresektion am Knie – Definition, Heilungsverlauf & Folgen

Folgen

Als Folgeerscheinung eines Plica Syndroms kann es zu einer Arthrose kommen, welche einen kompletten Funktionsverlust des Kniegelenks mit sich bringen kann. Die Schäden an den knorpeligen Gelenksarealen können zu einer erhöhten Reibungsintensität beitragen, was in erster Linie zu einer entzündlichen Reizung beiträgt. Diese schmerzhaften Prozesse schreiten unter Umständen so lange fort, bis der komplette Knorpelbelag auf den Gelenkknochen aufgebraucht ist. Das Plica- oder Shelf-Syndrom löst zudem ein Blockieren der Gelenksbewegungen aus und kann bis zu einem steifen Knie führen.

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